Kapitel 5

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„Dieser hier gefällt mir", sagt Alice und zeigt auf einen silbernen Ring mit einem funkelnden Diamanten in Brilliantform. Sie zieht ihn an den Finger.

Alexander nickt zustimmend, verändert aber keine Miene.  Auch Alice ist überzeugt.

„Den nehmen wir", beschließt sie und Alexander bezahlt den Ring wortlos.

„Jetzt können wir ja endlich ein Kleid kaufen gehen", meint Alexander, als sie den Juwelier verlassen, „Wir haben dafür vier Stunden Zeit. Ich habe heute noch andere Dinge zu erledigen." Alice folgt ihm mit ihrem neuen Ring am Finger und sie lächelt ein wenig.

Während sie ein Brautkleid nach dem anderen anzieht, schwindet ihr Lächeln aber wieder. Keins dieser perfekten, weißen Kleider gefällt ihr. Nach zweieinhalb Stunden schaut Alexander genervt auf seine teuer aussehende Armbanduhr.

„Entscheide dich endlich, Alice", stöhnt er.

„Es tut mir Leid", entgegnet Alice müde, „Aber ich fühle mich in diesen weißen Kunstwerken wie eine dämliche Puppe. Das bin ich aber nicht."

Ungläubig sieht er sie an. „Warum hast du das nicht schon vor zwei Stunden gesagt?! Keiner zwingt dich dazu, in einem traditionellen Kleid zu heiraten. Mir ist es sowieso egal, hauptsache du siehst gut neben miraus."

„Wir könnten doch tauschen..."

Fragend zieht er eine Augenbraue hoch.

„Na, du trägst weiß und ich schwarz", erklärt Alice.

„DAS wäre mal was anderes", nickt Alexander, „aber schwarz geht für die Braut leider absolut gar nicht..."

„Dann will ich ein rotes Kleid."

„Rot?"

„Blutrot."

„Von mir aus."

Keine Stunde später, laufen Alexander und Aice mit ihren Einkäufen zurück zum Auto. Alice ist sehr zufrieden mit dem Tag. Sie stellt sich nur eine Frage: Muss sie zurück zu ihren Eltern?

Alexander startet den Motor und fährt los. Er fährt nicht den Weg zurück, den sie gekommen sind und in Alice regt sich etwas, das sie schon ewig nicht mehr gespürt hat: Hoffnung.

Tatsächlich fährt er nicht zu ihr nach Hause, sondern hält vor einer Villa. Die Fassade ist weiß gestrichen, aber es rankt Efeu daran hoch. Währendsie aussteigen, kommt ihnen schon ein junger Mann in Uniform entgegen, der Alexander den Autoschlüssel aus der Hand nimmt und den Wagen wegfährt.

Wortlos hält Alexander Alice die Tür auf und sie schaut in eine große Eingangshalle.  Alice zögert.

„Was ist los?", fragt Alexander.

„Muss ich jemals wieder zurück zu meinen Eltern?"

„Du willst nicht zu ihnen?"

„Nein."

„Dann musst du auch nie wieder zu ihnen gehen. Du wohnst jetzt hier."

Alice nickt und tritt ein. Fast wären ihr Freudentränen in die Augen getreten.

Rising EvilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt