Kapitel 25 Weltherrschaftspläne

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Um Punkt vier Uhr klopftAlice an die Tür von Alexanders Arbeitszimmer. Lumina ist nach demFrühstück gegangen. Sie sah sehr verstört und durcheinander aus.Alice war froh, als sie endlich weg war. Dieses ständige nett seinnervte sie und am liebsten würde sie jetzt in den Park gehen, umjemanden zu töten, aber zwei Dinge sprechen dagegen. Erstens ist siemit Alexander „verabredet" und zweitens wurde der Park nach demzweiten Mord komplett abgeriegelt. Sie würde sich ein neues Reviersuchen müssen. Aber darum würde sie sich später kümmern. Jetztgalt ihre ganze Konzentration dem bevorstehenden Gespräch mit ihremEhemann.

„Herein." Alicebetritt den Raum. Sie war hier schon öfter. Alice mag den gemütlicheingerichteten Raum. Die Wände sind cremefarben gestrichen, an einerWand steht ein altes Ledersofa und von der Decke beleuchtetwarmweißes Licht den Raum. Die anderen Wände sind zugestellt mitRegalen, in denen sich unzählige Bücher und Ordner befinden.Alexander sitzt an einem riesigen Holzschreibtisch und schreibt. AlsAlice sich vor seinem Schreibtisch auf den Ledersessel niederlässt,legt er den Stift weg und schaut sie an.

„Du willst also alleswissen?"

„Ja genau."

„Dann lass uns keineZeit verlieren."


Vier Stunden später istAlice in so ziemlich alles Machenschaften von Alexander eingeweiht.Alle Geschäftsleute im Umkreis von 100 Kilometern schätzen oderfürchten Alexander. Polizei und Gerichte sind größtenteilsgeschmiert. Mafiaaktivitäten unterliegen alle Alexanders Kontrolle.Kurz gesagt: Es passiert nichts ohne seine Zustimmung oder mindestenssein Wissen. Nichts außer den Morden. Und das macht ihn wütend, da eszeigt, dass sein Kontrollsystem ein Leck hat, so viel hat Aliceverstanden. Trotzdem hat sie ihm nicht erzählt, dass sie die beidenMenschen umgebracht hat. Ihr gefällt der Gedanke, sein System insWanken zu bringen.

Alexander hat ihr fastalle wichtigen Leute gezeigt. Einige hat sie heute sogar persönlichgetroffen. Alice weiß nun so gut wie alles über diese Stadt undihren Umkreis. Sie weiß auch, dass Alexander vorhat, seinen Einflussauszuweiten. Ersteinmal möchte er Bürgermeister werden und dannwill er höher hinaus und außer der Wirtschaft, der Polizei und denGerichten auch noch die Politik kontrollieren. Nach diesen vierStunden ist Alice klar, dass Alexander größenwahnsinnig ist. Aberungelegen kommt es ihr nicht, denn durch all die Spione undInformanten, die für ihren Mann arbeiten, erhofft sie sich mehrInformationen über ihre Eltern. Wissen ist Macht. In diesem Fall dieMacht, ihre Eltern zu vernichten. Alice ist so sehr in ihrenhasserfüllten Gedanken versunken, dass sie gar nicht merkt, dassAlexander mit ihr spricht: „und dann müssen wir noch... Alice?"

„J-ja...?", fragt sievöllig aus ihren Gedanken gerissen.

„Hörst du mirüberhaupt zu?"

„Sorry, war kurzweg..."

Ein wütender Ausdruck huscht über sein Gesicht bis er seine kalte Fassade wieder aufgebaut hat. „Ich habe geradegesagt, dass ich morgen damit anfange, dich in mein Systemeinzufügen. Dann kontrollieren wir zusammen die Welt. AchAlice-Schatz, das wird großartig. Wir, das mächtige Ehepaarherrschen über die gesamte Menschheit!"

„Und ich dachte, ichwäre verrückt...", murmelt Alice leise.

„Was hast du gesagt,Schatz?"

„Gar nichts",antwortet Alice schnell.

„Zuerst wollte ich dichnur, damit ich Bürgermeister werden kann, damit die leute mich mögenund als Familienmensch ansehen aber jetzt... Jetzt wird alles nochbesser!" Während Alexander weiter von ihrer Zukunft schwärmt,schweift Alice wieder ab. In ihren Gedanken geht sie schon zu AntonHukel, einem der Spione. Ihn hat sie heute kennengelernt und sie istüberzeugt, dass er der Richtige ist, um ihren Elternnachzuspionieren. Er ist nicht loyal, sondern nur am Geldinteressiert. Er ist absolut skrupellos und kaltherzig. Und dasWichtigste: Er ist der Beste. Mit seiner Hilfe bekommt sie alleSchwachstellen ihre Eltern heraus. Zuerst will sie sie ruinieren,dann spalten. Wenn sie dann alleine sind, völlig am Boden, wirdAlice auftauchen, wie ein Racheengel, und ihr armseeliges Lebenbeenden. Alice lächelt diabolisch. Alexander, der immer noch vonWeltherrschaftsplänen redet, bezieht dieses Lachen auf seine Pläneund grinst zufrieden: „Schön, dass wir uns da einig sind. Ichdachte schon, ich finde niemals jemanden wie dich, Alice."

„Ein Glück, dass wiruns gefunden haben."

Dann küssen sich diebeiden. Nicht sanft oder liebevoll, sondern stürmisch uns aggressiv.Ohne Leidenschaft, sondern nur mit purem Hass. Dann grinsen sie sichböse an und gehen Abendessen.

Rising EvilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt