Rising Evil

Kapitel 14 Shoppingtrip des Todes

Es ist Samstag. 14 Uhr, 35 Minuten und 23 Sekunden. Heißt übersetzt, dass Alice erst in 3 Stunden, 24 Minuten und 37 Sekunden erlöst werden würde. So lange ist sie Lumina schutzlos ausgeliefert. Die lebensfrohe Blondine plappert pausenlos über die unnötigsten und belanglosesten Dinge. Und das mt einer Begeisterung...  Auf jeden Fall scheint sie Alice blind zu vertrauen und das ist die Hauptsache.

„Oh Alice...", flüstert Lumina begeistert, „Das sieht wunderschön aus!"

„Findest du?", meint Alice eher weniger überzeugt und betrachtet kritisch das pastellpinke Kleid, das aussieht, als wäre es für Barbie persönlich designt worden. Als sie Luminas traurigen Blick sieht, fügt sie hinzu: „Ich ähm meine, es ist irgendwie ungewohnt...  Aber das muss ja nichts schlechtes sein.."

„Es steht dir sooooo gut", redet Lumina weiter auf sie ein.

„Ist gut, ist gut. Ich nehme es", gibt Alice sich geschlagen.

„Jippie!", ruftLumina aufgeregt und zerrt sie, als sie das Kleid wieder ausgezogen hat, sofort damit zur Kasse. 170€ für dieses hässliche Stück Stoff. Wäre das nicht auf Alexanders Rechnung gegangen, hätte Alice sich das Kleid sicher nicht gekauft. Nun hüpft Lumina glücklich neben ihr her. Alice wird klar, dass Lumina sie auch beeinflusst. Siewollte das Kleid nicht kaufen, aber was trägt sie jetzt in einer kleinen rosa-weißen Tüte mit sich herum? Richtig. Das besagte Kleid. Alice beschließt, es niemals zu tragen. Höchstens um Lumina bei Laune zu halten. Ihre neue beste Freundin.

Lumina hakt sich bei Alice unter und diese lässt es geschehen. „Wir sollten einen Kaffee trinken gehen", schlägt Lumina entusiastisch vor, „Schau mal! Da hinten ist ein Starbucks." Alice nickt und folgt ihr.

„Mann, schmeckt der gut", meint Lumina, als sie ihren Kaffee mit Milch und Zucker und mit extra viel Sahne probiert. Sie strahlt richtig. Alice nippt anihrem Espresso. „Lecker", kommentiert sie das bittere Aroma, das genau ihrem Geschmack entspricht. Lumina beißt in ihren Schokomuffinund schließt andachtsvoll die Augen. „Göttlich..." Auch Alice probiert... Und verzieht das Gesicht. „Ein... bisschen zu... süß." Lumina lacht. Alice stribt innerlich. Wie kann man nur ALLES toll finden?

„OH MEIN GOTT! DAS MUSS ICH HABEN!", schreit Lumina atemlos und zeigt auf ein Kleid, dasaussieht, als wäre es für eine Elfe gemacht worden. Oben herum liegt violetter Stoff eng an. Die Ärmel bestehen aus feinem, rosa Stoff und nach unten hin ersteckt sich eine weiter, weißerTüllrock. Dazu gibt es passende, rosane, glitzernde Ballerinas und ein Handtäschchen. Außerdem gehört ein Kranz aus weißen Stoffrosen für den Kopf dazu. Alice gibt sich Mühe, nicht zu würgen, während sich Lumina Mühe gibt, nicht vor Begeisterung in Ohnmacht zu fallen.

„Dann probier es doch an", bringt Alice gerade noch heraus bevor sie sich weg drehen muss, weil sich ihr Gesicht verzieht.

„Oh ja", haucht Lumina lächelnd.

„D-das sieht doch t-toll aus", meint Alice kurze Zeit später wenig überzeugend. Mit ihren blonden Haaren sieht Lumina wirklich aus wie eine Elfe. Wie eine wirklich kitchige Elfe.

„Alice?", sagt sie und Alice schaut sie an, „Das bleibt unser Geheimnis, ok?"

„Warum?", fragt Alice irritiert.

„Jeder, der mich kennt, weiß wie ich bin. Aber ich denke, das wäre selbst für meine Familie, die mich wirklich lange kennt, zu viel... Und außerdem liebe ich Geheimnisse!" Sie lacht ausgelassen.

Es scheint ihr also bewusst zu sein, dass dieses Kleid furchtbar ist.

„Und du glaubst, mir macht es nichts aus?"

„Nein, Alice. Du bist meine beste Freundin. Du sollst alles von mir wissen." Lumina lächelt sie glücklich an.

„Wenn du es niemals tragen wirst", wirft Alice ein, „warum kaufst du es dann?"

„Weil ich es einfach haben muss", seufzt Lumina und geht zurück in ihre Kabine.