Kapitel 16

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Kurze Voabinfo: Ich bin eine Woche auf Stufenfahst und kann deshalb nicht schreiben. Ab hier lade ich jetzt einfach ein paar Kapitel hoch, damit ihr erstmal versorgt seid. Diesen werden allerdings größtenteils (aus welchem Grund auch immer) die Leerzeichen fehlen. Wenn ich wieder da bin, verbessere ich das. :) Viel Spaß!

Kapitel16 Spurenverwischung


Nun geht es Alice besser.Viel besser. Genau das hat sie gebraucht. Jetzt muss sie nur nochirgendwie die blutgen Klamotten loswerden, duschen und die Beweisevernichten. Aber bei einer Sache ist sie sich absolut sicher: Siewürde es wieder tun. Das Messer lässt sie auf dem Nachhauseweg ineine Regentonne Fallen. Zuhause angekommen, schleicht sie sich leiserein, um niemanden zu wecken. Sie zieht sich komplett aus und wirftihre blutdurchtränkten Klamotten in den alten Kamin im Wohnzimmer.Mit etwas Holz, Zeitung und Anzünder brennen sie lichterloh. Danachgeht es unter die Dusche. Das Wasser auf dem Boden der Dusche färbtsich zuerst purpurrot, wird dann aber blasser, bis es einenlieblichen rosa Farbton annimmt. Fast so rosa wie das Kleid, dass siesich nur wegen Lumina gekauft hat. Schließlich läuft ihrkristallklares Wasser den Körper herunter und plätschert um ihreFüße herum. Entspannt atmet Alice tief ein und fährt sich mitbeiden Händen durch die nassen Haare. Sie greift zum Shampoo. DieErinnerungen kommen in ihr hoch. Wie der Mann strampelt, wie er umsein Leben kämpft und immer schwächer wird, bis er endgültig seineSeele aushaucht. Wie die blutigen Blumen auf seiner Kleidungheranwachsen und ihn immer mehr Lebensenergie kosten. Wie er Bluthustet und ein erbärmliches Gurgeln von sich gibt, weil er keineLuft mehr bekommt. Wie er verzwifelt um jeden Atemzug ringt. Wie erhilflos zusehen muss, wie sie ihn tötet, unfähig etwas dagegen zutun. Völlig hilflos. Erbärmlich. Ein Nichts.

Alice stellt das Wasserab und holt sich frische Klamotten aus ihrem Kleiderschrank.Vorsichtshalber geht sie noch ins Wohnzimmer, um nachzusehen, ob ihreblutige Kleidung schon verbrannt ist. Es sind noch Fetzen erkennbar,also setzt Alice sich auf das Sofa vor dem Kamin und sieht fern.Mittlerweile ist es weit nach Mitternacht. Zwischen zwei und drei Uhrmorgens. Es laufen nur Horrorfilme oder Dauerwerbesendungen.Gelangweilt sieht Alice einer Puppe dabei zu, wie sie Menschenterrorisiert. Sie sieht einen Mann mit einer Axt, der seine Familiedurch ein Labyrinth jagt. Sie sieht, wie ein schüchternes Mädchenausrastet und auf einen Schlag mehrere Menschen umbringt undschließlich sich selbst. Es ist nicht annähernd so aufregend, wiewirklich einen Menschen zu töten. Ihn aufzuschlitzen oder zuerwürgen. Oder beides. Ihn leiden zu lassen, bis er sich seinerHilflosigkeit bewusst wird und sich voller Angst seinem Schicksalergeben muss. Alice liebt diesen Ausdruck in den Augen der Menschen.Diesen Ausdruck, kurz bevor sie sterben. Sie wissen, dass sie sterbenwerden. Sie wissen, dass es kein Entkommen gibt. Aber sie habenAngst. Sie sind nicht bereit. Sie sind niemals bereit. Wenn ihnen dasklar wird, erlischt das Funkeln in ihren Augen, ihr Lebenswille. IhreHoffnungen und Träume. Mit ihnen stirbt ihre Zukunft. Alice istanders. Das Funkeln in ihren Augen ist schon vor langer Zeiterloschen, nur ihr Hass und ihr Wunsch nach Rache halten sie amLeben. Hoffnungen und Träume hat sie nicht, genauso wenig wie sieeine Zukunft hat. Sie lebt, um zu töten. Sie lebt, um sich zurächen. Nicht nur an ihren Eltern. Nein. An der ganzen Welt. Jedereinzelne Mensch soll für ihr Schicksal büßen.

Es gibt kein Entkommen.Denn man sieht die andere Hälfte des unscheinbare Mädchens mit denverschlossenen Augen erst, wenn es zu spät ist. Viel zu spät.


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