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Kapitel20 Blutdurst


Alice sieht demPolizisten noch lange nach. Sie hatte ihn beobachtet. Er istscharfsinnig und nicht leicht zu beeinflussen. Aber natürlich warihr das geglückt. Die „Hilfe, bitte beschütz mich"-Nummerfunktioniert ja auch so gut wie immer. Trotzdem weiß Alice, dass erjemand ist, der für seinen Job lebt. Er wird alles daran setzen,diesen Fall aufzuklären. Sie ist überzeugt davon, dass er esschaffen wird. Er ist intelligent und aufmerksam genug. Er weiß, woer suchen muss. Die Frage ist nur, was passsiert, wenn erherausfindet, dass Alice der Mörder ist? Das kann Alicenichteinschätzen und das verunsichert sie. Sie muss besser werden, wennsie nicht gefasst werden will. Viel besser. Und raffinierter. Als dasAuto des Polizisten hinter einer Ecke verschwindet,schließt sieleise die Haustür. Sie muss sich mit ihrem Plan beeilen, denn siehat nicht vor, ins Geföngnis zu gehen, bevor sie ihre Rache bekommenhat.

Nach diesem anstrengendenGespräch braucht Alice erstmal eine Ablenkung. Etwas, das sie wiederaufmuntert und ihren Kreislauf in Schwung bringt. Einen Mord. Ihr istbewusst, wie riskant das am helllichten Tag ist, aber sie kann nichtanders. Es ist wie eine Sucht. Und es juckt ihr in den Fingern, einLeben auszulöschen. Sie geht wieder in den Park. Dieser Ort hat esihr angetan. Sie versteckt sich mit einem anderen Brotmesser in einpaar Büschen und wartet. Es kommen viele Leute vorbei. Aber es mussder Richtige sein. Nach einer halben Stunde sieht Alice sie. DieRichtige. Eine junge, mittelgroße Frau mit braunen Locken undstrahlend blauen Augen. Ihr Blick ist starr auf ihr iPhone gerichtetund so ist es für Alice kinderleicht, sie in den Busch zu ziehen.Ehe die Frau weiß, was passiert und ehe sie reagieren kann, hatAlice ihr das Messer schon in den Hals gerammt. Die Frau hattschreien wollen, aber statt einem Schrei kommt nur ein Grugeln undeine Menge Blut heraus. Um ihr Werk zu vollenden stickt Alice derFrau mit dem Messer ins Herz.

Regungslos liegt die Frauauf dem Boden. Den Mund zu einem stummen Schrei verzogen, die Augenstarr vor Schreck. Alice springt auf und schaut an sich herunter.Kein Blut. Nur das Brotmesser trieft weiterhin vordunkelroterFlüssigkeit. Schwer atmend wischt Alice das Messer am Mantel derFrau ab und steckt es zurück in die Plastiktüte, die sie extra fürdas Messer mitgenommen hat. Das Adrenalin rauscht ihr noch durch denKörper, ihr Puls rast und sie genießt das Gefühl derUnbesiegbarkeit. Es ist nicht so überwältigend wie beim ersten Mal,da es zu schnell vorbei war, aber besser als gar nichts.

Vorsichtig schleicht sieaus dem Busch und verlässt unauffällig den Park. Das Messer reinigtsie ausgiebig, tut ihre Klamotten vorsichtshalber in die Wäsche undgeht duschen. Sie wünscht sich, dass sie sich immer so fühlenkönnte. Allein beim Gedanken an ihren nächsten Mord leuchten ihregrünen Augen. Lächelnd schäumt sie ihre Haare ein und summt leisevor sich hin.



So, ich hoffe, ihr seid erstmal versorgt. :) Denkt dran, den Fehler mit den Leerzeichen behebe ich später. ;)

Rising EvilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt