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Um sechs Uhr stand meine Mutter mit dem Auto vor dem Eingang.
Ich weiß nicht, wie ich den Tag überleben konnte.
Ich war froh wieder nach Hause zu können. "Bis morgen!", sagte Pricilla und umarmte mich leicht.
"Bis dann."
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"Geht's dir besser?", lautete die Begrüßung meiner Mutter.
Ich war mir nicht sicher, ob ich ihr etwas über die Unterhaltung mit Pricilla erzählen sollte.
"Naja... Nicht wirklich."
Ich schnallte mich an.
Mama fuhr los und schaute oft mit verzweifelten Blicken zu mir.
"Ist was?", fragte ich.
Sie antwortete nicht.
Ich hoffte sehr, dass es ihr weh tat mich leiden zu sehen.
Sie hatte es verdient.
Imerhin war sie gerade dabei mein Leben durch den Dreck zu ziehen.
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"Wollen wir uns nachher einen Film anschauen?"
"Ich glaube nicht.."
Ich lief nach oben und zog mir gemütlichere Kleidung an.
Dank Pricilla musste ich ständig daran denken, dass ich eventuell schwanger war. "Ich muss unbedingt zu J!"
Mit einem leisen Knall legte ich meinen Kopf auf meinen Schreibtisch.
"Anica?"
Eine mir sehr bekannte Stimme aus dem Flur rief mich.
Sofort sprang ich auf.
"MARY!!"
Ich riss meine Tür auf und sprang in ihre Arme.
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"Deine Mutter hat mich angerufen und wollte, dass ich dich besuchen komme."
"Du bist extra für mich aus London nach Deutschland gekommen?"
Ich gab ihr einen Kuss auf ihre warme Wange.
"Ja natürlich."
Sie zog langsam ihre Arme weg.
"Komm, ich gehe mit in dein Zimmer und du wirst mir den ganzen Abend erzählen, wie es dir geht, was passiert ist und was du machen willst."
"Mama hat es dir schon erzählt, oder?" "Grob."
Sie betrat mein Zimmer.
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Wahrscheinlich war sie auch gegen J.
Ich machte mir von daher auch keine großen Hoffnungen, dass sie mich verstehen könnte.
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Ich setzte mich also mit ihr auf mein Bett und erzählte die ganze Geschichte von Anfang an.
Ich erzählte ihr sogar vom Blitz.
Wenn ich eins wusste, dann, dass ich mich immer auf Mary verlassen konnte.
Sie würde es nie jemand anderem sagen. Zuerst war sie erschrocken, dann gerührt. Am Ende jedoch leicht sauer.
Allerdings nicht auf J, sondern auf die Reaktion von Mama.
"Das kenne ich gar nicht von Carina."
"Ich hatte auch gehofft, dass sie mir zuhören würde, aber nein. Sie möchte lieber Aylin galuben."
"Aber Carina hat dir erlaubt, J noch einmal wieder zusehen. So weit habe ich das jedenfalls am Telefon verstanden."
Ich nickte.
"Ja.. das habe ich dann auch.."
Ich erzählte ihr von dem Abend am Strand, was danach passierte und vom heutigen Arbeitstag.
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"Also deine Chefin glaubt, du seist schwanger... Glaubst du das denn auch?" Ich wusste nicht, was ich ihr antworten sollte.
"Keine Ahnung... Ich weiß ja nicht mal wie es sich anfühlt."
"Gut, dass du deine Tante an deiner Seite hast, die drei Kinder zur Welt gebracht hat."
Sie lächelte und legte eine Hand auf die meinen.
"Ich hatte jeden Tag das Problem, dass ich keinen Appetit hatte. Auf rein gar nichts. Aber essen musste ich ja. Ich war außerdem fast die ganze Zeit in ziemlich schlimmen Stimmungsschwankungen verwickelt. Naja, du weißt was ich meine. Vielleicht hast du ja die gleichen "Symptome" wie ich, weil wir verwandt sind."
Ich schluckte.
Stimmungsschwankungen?
Ich war den ganzen Tag schlecht gelaunt und traurig.
Aber Stimmungsschwankungen hatte ich keine.
"Es ist bestimmt noch viel zu früh, um es sagen zu können."
Sie legte eine Hand an meinen Rücken.
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"Ich will zu J. Kannst du mir helfen?"
Ich sah zu ihr auf.
"Da lässt sich kaum was machen. Du weißt wie deine Mutter drauf ist."
Stimmt.
Da hatte sie absolut Recht.
"Ich würde vorschlagen, dass du das erst einmal für dich behälst und es ihr im richtigen Moment versuchst beizubringen. Vielleicht lässt es sich dann mit ihr verhandeln."

Ich hoffe euch gefällt dieser Teil ❤ ❤ ❤
Bitte lasst mir viel Feedback da♥❤
[619 Wörter]

She saw Beauty in his DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt