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Es war schon ziemlich spät als ich nach Hause kam, weswegen ich echt Angst hatte, dass meine Eltern schon zu Hause sein könnten. Doch das war zum Glück nicht der Fall. Ich ging hinauf in mein Zimmer, nahm meinen Laptop und setzte mich auf mein Bett. Ich klappte den Laptop auf und surfte etwas im Internet. Plötzlich klingelte mich Lou via Skype an. Ich nahm ab.

"Hallo Bellaaa!", trällerte sie. "Hallo Lou. Und wie läuft's bei den Vorbereitungen der Hochzeit deiner Tante?", fragte ich sie. "Nun ja, es ist hier alles manchmal etwas chaotisch und stressig aber das ist vor einer Hochzeit eben so. Dylan ist manchmal etwas zu sehr überfordert aber naja.", lachte sie und ich lachte mit.
"Und? Irgendwas neues über dich und Calum was ich wissen sollte?", während sie das sagte zuckte sie mit ihren Augenbrauen. Ach ja! Mir fiel gerade auf, dass ich ihr die Sache mit dem nächtlichen Spaziergang und dem Hausarrest noch garnicht erzählt hatte! Wir hatten zwar geschrieben aber das war nur so Smalltalk, weil sie ziemlich viel zu tun hatte. "Nun jaaa...", begann ich. "Isabella Hartley! Jetzt mach den Mund auf und erzähl mir alles!", rief sie. Und so begann ich die ganze Story zu erzählen. Immer wieder unterbrach mich Lou mit einem "Wow" oder "Aww". Als ich fertig war sagte sie: "Du bist verknallt!". "Was?!", fragte ich. "Komm schon. Wir kennen uns jetzt schon so lange, du kannst mir nichts vormachen.". Ich schwieg. "...ja gut, ich mag ihn okay??", sagte ich geschlagen und lächelte in mich hinein. "Ich wusste es!", sagte Lou und hob dabei ihre Arme und lachte. Somit redeten wir noch etwas bis ich fragte: "Wann kommst du wieder??? Es ist nicht das selbe hier ohne dich!". Ich sah sie traurig durch die Webcam an. Ich sah, wie sie überlegte. "Ich denke mal in über einer Woche.". "Erst?". "Ja. Barry kommt her und dann verbringen wir noch eine Woche zusammen am Meer.", sagte sie. "Oh.", sagte ich. Als ich seinen Namen hörte musste ich an Lucas' Worte denken.

Ich meine, dass Lou jemanden verdient, der sie wirklich liebt! Und nicht so einen dahergelaufenen Arsch, der nur mit ihr spielt!

"Was ist?", fragte Lou. "Gar nichts. Aber ich will ehrlich sein...ich hab Angst, dass er nur mit dir spielt.", sagte ich. "Warum sollte er?", fragte Lou. "Ich hab gehört, dass er öfters mit Mädchen spielt."
"Lass mich raten: Lucas.", antwortete sie. "Woher weißt du...", wollte ich anfangen doch schon schnitt mir Lou das Wort ab. "Ich hab gemerkt das er mich gern hat. Und nicht nur so freundschaftsmäßig...". Ich war für einen Moment richtig sprachlos und konnte nicht glauben, dass Lucas wirklich in Lou verknallt sein sollte. "Bist du dir sicher?", fragte ich sie. "Nicht zu 100% aber es deutet viel daraufhin...".

Ich war mir gerade nicht mehr wirklich sicher, ob ich es ihr sagen sollte. Doch Lou kam mir zuvor, als sie sagte: "Ich dachte ihr seit meine Freunde! Warum fallt ihr mir so in den Rücken? Ich bin einmal glücklich und ihr wollt es mir versauen!". "Das stimmt nicht Lou.", gab ich empört zurück. "Doch!! Ihr kennt Barry nicht so gut wie ich! Er ist kein Player also hört auf euch da einzumischen.", mit diesen Worten legte sie auf und ließ mich mit offenen Mund vor meinen Bildschirm zurück.
Ich schrieb ihr zwar noch einige Nachrichten, doch sie antwortete nicht.

Als ich später mit meiner Familie am Tisch saß, stocherte ich nur in meinem Essen herum. "Alles gut?", fragte mich mein Dad mit einem besorgten Gesicht. "Ja, ich hab nur keinen wirklichen Hunger...", sagte ich. "Ach komm schon, ich habe ewig für euch in der Küche gestanden.", kam es von meiner Mutter. Sie saß rechts von mir, die Augen auf ihr Handy gerichtet. Sie war schon wieder total in die Arbeit vertieft.

"Ach ich hoffe ihr habt am Samstag noch nichts vor!", sagte sie und sah zu mir und Jay. Wir sahen uns nur an und wussten schon was jetzt kam. "Was ist es dieses Mal? Ein gewonnener Prozess?", sagte Jay. "Oder wieder ein sehr erfolgreicher Auftrag von Dad?", gab ich dazu. "Nein. Die Firma eures Vater feiert sein 20-jähriges Bestehen.", fing meine Mom an und sah wirklich sehr begeistert aus. Wow, 20 Jahre! Gut das war wirklich ein Grund zum feiern. "Es gibt eine Party, ein Buffett und einen DJ.", fügte Mom hinzu.

Okay. Das war der Moment für mich zu wissen, dass es nichts besonderes werden würde...wenn meine Mutter das Wort 'Party' in den Mund nahm dann konnte das nix werden. Unsere Definitionen von einer guten Party gingen sehr weit auseinander.

"Kann ich Emily mitbringen?", fragte Jay und sah unsere Eltern an. Mein Vater machte den Mund auf um etwas zu sagen, doch es kam kein Ton heraus, da meine Mom ihm regelrecht das Wort abschnitt. "Jayden, Emily ist nicht der Typ, der auf so eine Party gehört und...oh tut mir leid, da muss ich rangehen.", sagte meine Mutter, stand auf und verließ mit ihrem Handy am Ohr und einem "Kate Hartley, guten Abend?" das Zimmer.

Ich sah zu Jay. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet, und seine Hand hielt krampfhaft die Gabel fest. Er tat mir leid. Ich verstand einfach nicht, was meine Eltern oder besonders meine Mutter gegen Emily hatten. Ja, sie bunte Haare und einige Tattoos, aber macht sie das gleich zu einem schlechten Menschen??? Nein!
Meine Eltern wollten immer jemand anderen als Schwiegertochter, doch es lag nicht an ihnen zu entscheiden, wen Jay lieben durch und wen nicht.
Jay und Emily sind wirklich perfekt zusammen und um ehrlich zu sein...ich habe sie dafür immer beneidet. Nichts konnte sie trennen. Sie meisterten wirklich jede Hürde die sie vor sich hatten zusammen, und davon gab es schon so einige!

Auch mein Dad schien Jay's Verhalten mitzubekommen. Er schlug Jay auf die Schulter und meinte: "Bring sie ruhig mit. Ich rede mit deiner Mom."
"Danke.", sagte Jay und wir alle 3 lächelten uns an.

"Dad? Kann ich auch jemanden mitbringen?", fragte ich. Dad stand auf und sagte: "Wenn es jemanden gibt? Warum nicht?". Dann ging er mit seinem leeren Teller Richtung Küche. Als er weg war grinste mich Jay total komisch an. "Was?", fragte ich. "Jemanden?", dabei zuckte er mit den Augenbrauen. "Ach halt die Klappe.", sagte ich und schmiss ihn die Serviette entgegen, die neben meinem Teller lag. Wir beide mussten lachen.

Ich räumte den Tisch ab und verkroch mich dann in meinem Zimmer. Ich beschloss Calum anzurufen.

"Hey!", sagte er als er annahm.
"Hi Calum. Wie geht's dir?"
"Sehr gut, als ich gesehen hab, dass du anrufst."
"Schleimer.", sagte ich und wir beide lachten.
"Ich wollte dich mal fragen...hast am Samstag schon was vor?"

» English Love Affair « {C.H.} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt