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Als ich am nächsten Morgen aufwachte lag ich in einem mir fremden Zimmer. Ich blinzelte ein paar Mal bevor mir einfiel, wo genau ich mich eigentlich befand.

Ich spürte einen starken Arm, der um meine Hüfte geschlungen war und alles kam mir wie ein Blitzschlag zurück in mein Gedächtnis. Alles schoß mir durch den Kopf.
Das Konzert, die Zeit mit den Jungs und dann noch die Sache mit Calum letzte Nacht. Ich grinste unkontrolliert als ich besonders an diesen Teil dachte.

Ob es ein Fehler war? Womöglich.
Ob ich es bereute? Auf gar keinen Fall!

Es war als wäre die Trennung oder generell die Zeit, in der wir keinen Kontakt hatten, nie passiert.

Ich drehte mich zu ihm um. Calum schlief noch tief und fest. Seit Atem war ruhig und gleichmäßig und er sah so friedlich aus. Ich fuhr langsam mit meinem Finger über die Tattoos auf seinem Schlüsselbein. Daraufhin zog er mich nur noch näher an sich heran. Seine Augenlider öffneten sich langsam und ein kleines Lächeln kam auf sein Gesicht, als er mich sah.

"Guten Morgen.", sagte ich. "Guten Morgen.", sagte Calum mit seiner verschlafenen Morgenstimme. Ich sah ihn eine ganze Weile an. "Was?", fragte er und zog seine Augenbrauen zusammen, während ein Lächeln sein Gesicht zierte. "Das hier ist gerade irgendwie seltsam, findest du nicht?". "Nein. Warum auch? Ich habe zwar nicht damit gerechnet, aber jetzt habe ich alles bekommen, was ich wollte.", sagte Calum und lächelte gedankenverloren in sich hinein. Ich musste daraufhin leise lachen. "Jetzt mal ehrlich...hast du geahnt, dass das passieren wird, als wir gestern hier her gefahren sind?", fragte ich. Ein Funken Unsicherheit war in meiner Stimme zu hören. Calum zögerte. Doch alles was er sagte war: "Nein.". Ich sah zu ihm. "Ich hätte ja nicht gedacht, dass du wirklich noch Gefühle für mich hast.", fügte er hinzu.

Ich lächelte und setzte mich auf um mich zu strecken. Calum hingegen rührte sich nicht einen Zentimeter. Nur seine Augen verfolgten alles, was ich tat. Ohne sein Gesicht zu sehen sagte ich: "Ich weiß was du denkst. Nein, ich bereue nicht, letzte Nacht mit dir geschlafen zu haben.". "Woher wusstest du...", fing Calum ab, doch ich schnitt ihm das Wort ab. "Ich kenne dich gut genug Calum.", lachte ich.

Ich wendete meinen Blick zu ihm und war irgendwie völlig in seinem Bann gefangen. Und er sah mich mit einer genauso großen Intensität an, wie ich ihn. Ich verspürte den starken Drang in mir ihn zu küssen. Ich lehnte mich zu ihm und legte meine Lippen auf seine. Er zog mich näher an sich heran.

Der Kuss wurde so intensiv, dass mein Atem schwer war als ich mich von ihm löste und sagte: "Ich muss jetzt echt los.". "Neeein!", quengelte Calum. "Doch. Mein Dad wird mich umbringen!", sagte ich während ich meine Klamotten anzog. Ich war gerade fertig als Calum plötzlich hinter mir stand und seine Arme um mich schlang. Auch er hatte sich inzwischen ein T-Shirt und eine Jogginghose angezogen. "Ich kann ihm ja erklären was passiert ist. Dann versteht er das bestimmt.", sagte er. Ich riss die Augen auf und kicherte. "Geeenau! Du gehst zu ihm hin und erzählst ihm, dass seine allerliebste, unschuldige Tochter nach dem Konzert mit einem Rockstar noch unterwegs war und er diese dann im seinem Hotelzimmer verführt hat. Wirklich ein sehr guter Plan, Hood!", sagte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue und mit verstellter Stimme.

"Was muss ich dann tun um dich hier zu behalten?". Ich überlegte gespielt. "Naja, wenn du mich am Stuhl festbindest, wäre das Freiheitsberaubung und das ist strafbar. Also ich glaube nicht, dass du große Auswahlmöglichkeiten hast.", daraufhin musste er lachen. Er drehte mich zu sich und küsste mich wieder.

Wie ein Gentlemen brachte er mich noch zur Tür. Ich drückte die Türklinke nach unten, doch gerade als ich die Tür einen Spalt geöffnet hatte, wurde sie von Calum wieder zugeschlagen. "Was ist das jetzt eigentlich mit uns?", fragte er mich. "Ich meine, war das jetzt nur so 'ne einmalige Sache?".
Ich schaute ihm in seine dunklen Teddybäraugen.
Ich lächelte. "Ich hoffe doch nicht.", war alles was ich sagte, bevor ich aus dem Hotelzimmer ging und einen strahlenden Calum zurückließ.

Ich ging mit dem wohl größten Grinsen auf dem Gesicht durch die Gänge der 11. Etage, auf dem Weg zum Aufzug, was ich seit langem hatten. Ich war einfach gerade so glücklich, dass ich permanent auf und ab hüpfen konnte. Ich ging gerade um eine Ecke und stieß da mit jemanden zusammen. Der Zusammenstoß war so heftig, dass ich das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel.
Klasse, sowas konnte auch nur mir passieren.

"Tut mir echt leid!", sagte jemand. Warte mal! Die Stimme kenne ich doch. Ich sah nach oben und vor mir stand niemand anderes als Ashton. "Bella?", fragte er mich verwirrt. Ich versuche cool zu bleiben und stand schnell wieder auf. "Hey Ashton. Hi Michael.", sagte ich als ich Michael neben Ashton stehen sah. "Ihr seit ja schon zeitig wach! Wo ist Luke?", lachte ich und versuchte, diese merkwürdige und peinliche Situation zu überspielen.
"Luke pennt noch und wir wollten gerade zu Calum und ihn fragen, wie's gestern noch war. Aber ich denke, die Frage hat sich jetzt wohl erübrigt.", sagte Michael und sah mich genauso verwirrt an wie Ashton zuvor. "Ähm...nun ja.", stotterte ich.

"Sieht wohl ganz so aus, als wäre da doch was gelaufen letzte Nacht, huh?", Michael zuckte mit seinen Augenbrauen und er hatte ein schelmisches Lächeln im Gesicht. Oh Mann, war das gerade peinlich! Wo war das Loch im Boden, was einen verschluckte, wenn man es brauchte?!
Ich sah mit knallrotem Kopf nur auf meine Schuhe.

"Ha! Ich wusste es! Du hast verloren, du Loser!", schrie Michael. Der zweite Satz war an Ashton gerichtet, der die Augen verdrehte und einen 10 Dollar Schein aus seiner Hosentasche holte und diesen Michael widerwillig in die Hand drückte.

"Euer Ernst?", fragte ich. Ashton zuckte mit den Schultern und sagte: "Nun ja, ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass ihr gleich so weit geht. Calum dieser alte Stecher!". Ähm...okay.
"Ich denke ich sollte jetzt besser gehen, bevor es noch peinlicher wird. Man sieht sich.", sagte ich und ging ohne sie noch einmal anzusehen an ihnen vorbei.
"Okay. Tschau Bella!", rief Ashton.
"Gut dann gehen wir jetzt mal dein Babe ausquetschen.", sagte Michael und lachte. Lachend gingen sie in die Richtung, aus der ich gerade gekommen war.

"Weirdos.", sagte ich lachend zu mir selbst. Calum konnte einem schon leid tun. Wer weiß, was die beiden jetzt alles wissen wollten.

Ich nahm mein Handy und schrieb Calum eine Nachricht.

Calum: Viel Glück bei dem Verhör von Detective Irwin und Clifford xD

» English Love Affair « {C.H.} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt