Ich habe die letzten Minuten damit verbracht, auf Calum's Tweet zu starren. Das konnte doch nicht wahr sein! Wieso brachte er alles wieder durcheinander?
Alles war perfekt so wie es war und jetzt kam er in die Stadt und musste altes wieder aufwühlen!
Plötzlich klingelte mein Handy."Hallo?"
"Bella? Geht's dir gut?"
"Warum sollte es mir nicht gut gehen, Lou?"
"Ich hab den Tweet gesehen."
"Ach so...naja das..."
"Willst du drüber reden?"
"Nein."
"Würdest du trotzdem die Tür aufmachen und mich rein lassen? Es regnet!"Ich zog die Augenbrauen zusammen und ging die Treppen hinunter zu Haustür und öffnete sie. Vor mir stand Lou und lächelte mich an. "Lou? Was machst du hier um diese Uhrzeit?"
"Ich habe den Tweet gesehen und musste einfach vorbei kommen."Ich hatte ihr geschrieben, als ich zu Hause war. Daher wusste sie von der Sache. Sie wusste, dass ich ihn gesehen hatte. Und natürlich konnte sie 1+1 zusammenzählen und konnte sich denken, dass der Tweet von mir handelte. Und um ehrlich zu sein, ich war sehr dankbar das sie hier war.
Wir gingen hinauf in mein Zimmer. "Ich fasse es nicht, dass er sowas wirklich geschrieben hat! Ich meine, wie lange ist es her? Ein anderthalbes Jahr?"., fragte sie mich. "2 Jahre.", gab ich monoton zurück. "Oh...".
Lou ging in meinem Zimmer auf und ab. Hin und her. Ich saß nur auf dem Bett und sah ihr dabei zu. "Könntest du bitte damit aufhören? Das macht einen ja voll nervös!", jammerte ich. Dann blieb sie ruckartig stehen und sah mich an. "Verstehst du es denn nicht? Das ist ein Zeichen!"
"Was?", fragte ich. "Ja! Ich meine wie groß ist die Chance, dass ihr euch nach so langer Zeit einfach mal so über den Weg lauft, hmm? Nicht sehr groß. Und trotzdem ist es passiert! Das muss doch was zu bedeuten haben!"
"Nein Lou! Es war nur ein blöder Zufall!"
"Sagt die, die nicht an Zufälle glaubt."
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. "Das hat nichts zu bedeuten. Ja kann sein, dass der Tweet indirekt an mich ging, und? Das ändert nichts an der Sache!", sagte ich. Lou legte den Kopf schief und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. Ich verdrehte die Augen und sagte: "Schau mich nicht so an! Du weißt, was ich damals durchmachen musste. Ich kann das alles nicht nochmal ertragen.".
"Aber bist du denn überhaupt nicht neugierig? Willst du dich nicht einmal mit ihm unterhalten?", fragte sie. Ich schüttelte mit dem Kopf. "Nein."
"Ha! Da war's!", sagte sie mit aufgerissenen Augen und zeigte mit dem Zeigefinger auf mich. "Was?", fragte ich genervt. "Du lügst! Du hast mit der Nase gezuckt!"
Verdammt! Sie kannte mich einfach zu gut...sie wusste, dass ich lüge, wenn meine Nase so komisch zuckt! Ich stöhnte. "Okay! Ja! Vielleicht interessiert es mich ein kleines bisschen...aber trotzdem! Ich will nichts riskieren...und überhaupt! Was wenn der Tweet garnicht an mich war?"
"Und den Scheiß glaubst du dir echt?". Wenn ich ehrlich war, nein, tat ich nicht. Und ich wusste, dass Lou mir auch nicht glauben würde, egal wie sehr ich mich auch anstrengen würde, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ich sagte eine ganze Weile nichts. "Die Sache ist einfach durch...", sagte ich, ohne sie anzusehen.
"Ich habe zu viel Zeit damit verbracht, ihn zu vergessen. Ich war einfach so froh, als ich das dann endlich geschafft hatte. Nachdem ich mich wochenlang in den Schlaf geweint habe. Nachdem ich wieder an die Orte gehen konnte, wo wir zusammen so tolle Erinnerungen geschaffen hatten. Nachdem ich endlich bereit war, seine Collage abzuhängen. Ich hab es nie jemanden erzählt, aber irgendwie kam ich nie über die Trennung hinweg, auch wenn es meine Entscheidung war. Ich bereue es heute noch. Aber damals erschien es mir einfach richtig so..."
"Das hast du mir so nie erzählt...", sagte Lou traurig. Ich wischte mir eine Träne von den Wangen. Lou nahm mich in den Arm. Zum ersten Mal habe ich es laut ausgesprochen. Etwas, was sich die ganze Zeit über in mir angestaut hat. Ein Gefühl, das ich oft nie so wirklich gespürt hatte, doch was tief in meinem Unterbewusstsein saß. Reue.
"Hey...nicht weinen...", sagte Lou. Das war nur leider leichter gesagt als getan. "Ich will einfach nur mit der ganzen Sache abschließen. Ich will, dass es endlich aufhört!"
"Alles wird gut. Das verspreche ich dir.", sagte Lou nach ein paar Minuten.
Dann setzte ich mich wieder auf und wischte meine Tränen weg. "Oh Mann, wie dumm bin ich eigentlich? Ich heule einem Jungen hinterher, den ich abserviert habe und der jetzt ein weltbekannter Rock Star ist! Wie peinlich!", sagte ich. Ich kam mir plötzlich irgendwie total bescheuert vor.
"Du bist nicht dumm. Nein im Gegenteil.". "Danke.", sagte ich.
"Es ist schon spät. Jetzt geh nach Hause.", sagte ich. "Kann ich dich auch wirklich alleine lassen?", fragte sie. "Ja. Ich bin schon groß. Ich kann schon auf mich aufpassen.", ich lächelte sie an. Lou nickte und stand auf. Sie umarmte mich noch einmal. Gerade als sie aus meinem Zimmer gehen wollte drehte sie sich um und sagte: "Hey Bella? Ich geb dir einen Rat. Geh zu dieser Autogrammstunde. Vielleicht kannst du dann endlich damit abschließen. Ich weiß, du willst das nicht, aber bitte denke nochmal darüber nach.". Und schon war sie weg.
Nachdem ich wieder alleine war machte ich mich bettfertig. Als ich dann einschlief fing ich an zu träumen:
Ich befand mich auf der Terrasse. Ich hörte Musik im Hintergrund. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Hüfte. Ich drehte mich herum und sah in 2 wunderschöne, braue Augen. "Calum?"
"Bella.", als ich seine Stimme hörte musste ich zittern. "Warum bist du weggegangen?"
"Ich musste es tun!"
"Und warum hatte ich nichts dabei zu sagen?"
"Es hätte alles nur schwerer gemacht..."
"Ich hasse dich für das, was du mir angetan hast."
Ich schüttelte mit dem Kopf. Ich fing an zu weinen. "Bitte sag sowas nicht. Bitte."
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte sich Calum herum und ging und ließ mich allein zurück.Als ich aufwachte kam mir die Einsicht: Lou hatte Recht. Ich werde zu dieser Autogrammstunde gehen. Wenn es die einzige Möglichkeit für mich ist, mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, dann werde ich es tun!
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» English Love Affair « {C.H.}
FanfictionKennt ihr das, wenn ihr jemanden kennenlernt, doch ihr wisst das es kompliziert ist? Tja, so ist es bei uns. Aber um zu verstehen, warum es so ist, wie es ist, möchte ich euch unsere Geschichte erzählen. Die Geschichte von einer Sommerromanze, die...