Je näher ich dem Gebäude des Radio Senders kam, desto aufgeregter wurde ich. Ich sah schon von weiten die meterlange Schlange der Fans. Die meisten waren Mädchen. Ich mischte mich unauffällig dazu. Irgendwann hörte ich, wie der Anfang der Schlange anfing zu kreischen und dann setzten sich alle in Bewegung. Jetzt ging es also los.
Ich atmete tief durch als ich in den Raum trat, wo sie sitzen würden. Alle um mich herum waren so aufgeregt. Ich wünschte mir ich könnte auf diese Freude empfinden.
Und somit war ich irgendwann an der Reihe.Als erstes stand ich bei dem Typen mit den kunterbunten Haaren. Es war Michael. "Hey, wie geht's?", fragte er. Ich lächelte leicht und sagte: "Gut und dir?". "Ich hab vorhin 'ne Pizza verdrückt. Ich kann also nicht klagen.", lachte er. Auch ich lachte leise. Er fragte mich nach meinen Namen und signierte mir dann die Autogrammkarte mit einem Bild von ihm drauf.
Als nächstes stand ich vor Luke. Er sah mich mit seinen blauen Augen an und lächelte. "Hey! Wie ist dein Name?", fragte er mich. "Bella, aber kannst du bitte für Lou drauf schreiben? Sie ist eine Freundin von mir und hat mich gebeten ihr ein Autogramm mitzubringen.". Lou hatte mich heute morgen um ein Autogramm von ihm gebeten und ich natürlich konnte ich es ihr nicht abschlagen. "Ja na klar!". Luke kritzelte seinen Namen unter sein Bild und malte einen Smiley neben seinen Namen. "Bitte. Und sag Lou liebe Grüße.", sagte er als er mir die Autogrammkarte gab. "Mach ich.", ich lächelte und ging weiter.
Als nächstes kam ich zu Ashton, dem Drummer. Er lachte gerade über etwas, was das Mädchen vor mir gesagt hat. Sein Lachen war laut und schrill, aber gleichzeitig war es auch ziemlich ansteckend, denn ich musste mitlachen, ohne zu wissen, um was es ging. "Heya!", rief er grinsend. "Hi Ashton.", sagte ich. Auch er unterschrieb auf seiner Autogrammkarte und malte sogar noch einen Schnurrbart auf sein Gesicht. Daneben schrieb er: Sorry, das musste sein! :D
Ich lachte als ich das sah.Und dann war es soweit. Ich ging einen Schritt weiter und blieb vor ihm stehen. Er sah garnicht nach oben, sondern unterschrieb schon die Autogrammkarte. "Wie ist dein Name?", fragte er, den Blick immer noch nach unten gerichtet. "Den kennst du vielleicht noch...", sagte ich leise. Ich hielt inne, so wie als hätte er meine Stimme erkannt und konnte nicht glauben, was gerade passierte. Langsam hob sich sein Kopf und er sah mich an. Mit seinen dunklen Knopfaugen. Ich hielt vor Schreck schon die Luft an.
Da war er also. Der Moment, auf den ich so lange gewartet habe. Er stand vor mir. Höchstpersönlich. Nicht nur über einen Computerbildschirm oder eine Textnachricht. Wie sehr hatte ich mir das gewünscht, als ich ihn noch meinen festen Freund nannte.
Doch seit der Trennung hatte ich mir das nur gewünscht, um endlich abzuschließen. Und das wollte ich jetzt auch."Bella?", fragte er leise, dass selbst ich es kaum hören konnte. Seine Kinnlade fiel leicht nach unten und seine Augen wurden immer größer. Sowohl er, als auch ich konnten unsere Blicke nicht voneinander lassen. Und mit jeder Sekunde, die verging, wurde es umso schwerer für mich.
"Hey, Calum?", hörte ich Ashton, der Calum mehrfach am Arm rüttelte. Als dieser dann zu seinem Freund hinübersah, schaute ihn Ashton mit einem fragenden Blick an.
"Oh ja, ähm...", stammelte Calum und reichte mir seine Autogrammkarte. Dabei hatte er ein filmreiches Lächeln auf seinem Gesicht. Doch ich konnte sofort erkennen, das es kein echtes war. Ich wusste, wie sein gestelltes Lächeln aussah...und das war es gerade.
"Hier. Danke, dass du da warst.", sagte er.Ohne, dass ich es merkte, stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich riss ihm die Autogrammkarte aus der Hand und ging mit schnellen Schritten davon. Wenn ich mir alles vorgestellt hatte, doch nicht, dass es so schwer sein würde...
Ich wollte heute, hier und jetzt, endgültig mit Calum abschließen, doch es hat alles nur noch schlimmer gemacht.Ich stürmte aus dem Gebäude und versuchte meine Tränen solange es ging zurück zu halten. Ich machte mich auf den Weg zu Lucas, denn ich wusste, dass Lou auch gerade dort war.
Als ich dort ankam klingelte ich und schon Sekunden später machte mir Lucas auf. "Bella.", strahlte er. Doch mir war in dem Moment alles andere als lachen. Noch nicht mal zu einem falschen Lächeln konnte ich mich zwingen. Er schien zu merken, dass was falsch war, also nahm er mich in den Arm. "Ist das Bella?", hörte ich Lou's Stimme und dann auch ihre Schritte. Als sie mich sah sagte sie traurig: "Das mit dem 'Ich schließe mit Calum ab' hat wohl nicht so gut geklappt, was?". Ich schüttelte mit dem Kopf. Sie nahm mich in den Arm. "Komm schon, lass uns ins Café gehen.", schlug sie vor. "Okay.", schniefte ich. "Wir sehen uns später.", sagte Lou zu Lucas und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Was, darf ich jetzt nicht mal mehr mit euch ins Café?", protestierte er. Lou lachte und schob mich aus der Tür und rief ihm nur ein "Das hier ist eine ernsthafte Frauensache, mein Lieber!" zu.Wir gingen in unser Lieblingscafé und bestellten uns einen Kaffee. "Was ist denn passiert?"
Ich versuchte die Geschehnisse kurz zusammenzufassen, denn um alles zu erzählen, war ich gerade nicht in der Lage.
"Das tut mir leid, Bella...", sagte Lou. "Wieso muss bei mir immer alles so verdammt kompliziert sein?", jammerte ich.
"Hör zu Bella. Vielleicht denkst du, dass alles gerade scheiße ist...aber heißt es nicht immer erst nach dem Sturm kommt der Sonnenschein?", sagte Lou leise. Ich nickte. "Ja du hast Recht.". "Hab ich immer.", sagte sie.Wir blieben noch eine ganze Weile im Café, bis Lou nach Hause musste, um ihren Bruder zu helfen. Keine Ahnung, was er jetzt schon wieder angestellt hatte, aber es schien wichtig zu sein. Lou wollte mich eigentlich noch nach Hause fahren, aber der Weg war nicht weit, also konnte ich auch laufen.
Ich ging kam gerade an unserem Haus an, als ich geschockt stehen blieb. Ich trennten 50 Meter bis zur Haustür. Und gleichzeitig trennten mich 50 Meter von einer Person, die mir nur zu gut bekannt war.
Dunkle Haare.
Schwarze Skinny Jeans.
Blaues Flanellhemd.50 Meter entfernt von mir stand Calum.
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» English Love Affair « {C.H.}
FanfictionKennt ihr das, wenn ihr jemanden kennenlernt, doch ihr wisst das es kompliziert ist? Tja, so ist es bei uns. Aber um zu verstehen, warum es so ist, wie es ist, möchte ich euch unsere Geschichte erzählen. Die Geschichte von einer Sommerromanze, die...