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9 Monate.

Mehr als 9 Monate ist es her, seit Calum unsere Beziehung öffentlich gemacht hat. Alles war einfach perfekt zwischen uns. Die hundert, wenn nicht sogar tausend Kilometer, die uns wochenlang trennten, machten uns nicht viel aus. Natürlich war es manchmal schwer, ihn nicht bei mir zu haben, doch dafür war das Wiedersehen und unsere Zeit zu zweit viel kostbarer.

Seit Wochen schmiedeten wir schon die Pläne für unseren Sommer. Calum hat mich eingeladen den Sommer über mit bei ihm in LA zu wohnen. Seine Tour war seit knapp einem Monat vorbei und die Band machte gerade ihren wohlverdienten Urlaub. Sobald ich die Uni vor den Sommerferien geschafft hatte, packte ich meine Sachen und weg war ich.

Seit 1 Woche war ich nun hier und ich liebte es. Calum und ich unternahmen so viele tolle Dinge. Viel zu viele um sie alle aufzuzählen.

Doch eine Sache ist die letzten 9 Monate nicht anders geworden. Der Hate. Die Kommentare wollten einfach nicht aufhören. Ich versuchte alles was ich in meiner Macht stand, um sie von mir zu überzeugen, doch das schien einfach nicht zu klappen. Und um ehrlich zu sein, ich war dankbar für jeden Fan, der mir eine nette Nachricht sendete oder der mich auf der Straße erkannte und mir sagte, wie süß Calum und ich doch wären. Ich habe sogar angefangen, einigen von den Bellum Accounts zu folgen. All diese Leute waren so lieb und verteidigten mich, was ich wirklich nicht als eine Selbstverständlichkeit ansah.
Aber all die Hate Kommentare machten mich fertig. Inzwischen hatte ich zwar gelernt sie zu ignorieren, aber trotzdem waren sie da. Gut das ich Calum hatte. Er holte mich immer auf den Boden zurück, wenn ich deswegen durchdrehte. Er beruhigte mich und redete so lange mit jedem möglichen Quatsch auf mich ein, bis es mir wieder besser ging.

Auf jeden Fall waren wir gerade mit ein paar von Calum's Freunden unterwegs. Es war echt lustig und je mehr ich sie kennenlernte, desto mehr lernte ich ihre verrückten Seiten kennen. Und auch sie akzeptierten mich.
Dann klingelte Calum's Handy. "Hey Bro. Was gibt's?", fragte er. Ich wusste nicht, wer es war. "Jetzt?", wieder Stille. "Kann das nicht warten?", er hatte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck auf dem Gesicht. "Ja, okay. Ich komm vorbei.", dann legte er auf.

"Was ist los?", fragte ich vorsichtig nach. "Das war unser Manager. Er will mich unbedingt sprechen.", sagte er. "Was will er denn?". "Keine Ahnung. Ich muss aber jetzt los. Soll ich dich nach Hause fahren?". "Nein nicht nötig. Ich komm schon klar.", sagte ich bevor er mir einen Kuss gab und weg ging. Ich blieb noch eine Weile hier. Mitchy bot sich an, mich schließlich nach Hause zu fahren.

Als ich dort dann ankam setze ich mich ins Wohnzimmer und nahm meinen Laptop vom Kaffeetisch. Ich öffnete Skype und rief Jay per Videoanruf an. Er war gerade online, also dauerte es nicht lange, bis er abnahm.

"Na Schwesterherz!", strahlte er mich an. "Na Bruderherz. Wie geht's euch?", fragte ich und strahlte mit einem genauso großen Grinsen zurück. "Ach uns geht's super. Die Kleine will nur gerade nicht einschlafen.", sagte er. "Kann ich sie mal sehen?", fragte ich.
Jay nickte und rief Emily. Die kam ins Zimmer und schon Sekunden später sah ich das Gesicht meiner zuckersüßen Nichte Chloe auf dem Computerbildschirm. "Hi Süße! Hier ist Tante Bella.", ich konnte einfach nicht genug von der kleinen Prinzessin bekommen. Sie war inzwischen 7 Monate alt und schon so groß! Sie hatte die blauen Augen ihrer Mama und das freche Grinsen von ihrem Papa. Sie schien mich anscheinend zu erkennen, denn sie lachte in die Kamera, was mein Herz etwas zum schmelzen brachte. Ich vermisste sie. Ich verbrachte sonst so viel Zeit wie möglich mit ihr, zum Beispiel wenn Jay und Emily ausgehen wollten, dann war immer Tante Bella zur Stelle, die auf Chloe aufpasste. Ich hatte sie echt so lieb, dass ich es garnicht in Worte fassen konnte.

"Und wie ist das Leben in LA?", fragte mich Emily. "Sonnig.", antwortete ich. Ich erzählte, was wir so gemacht hatten seit ich hier war und irgendwie kam ich dann auch auf den Anruf von heute. "Seit Manager hat angerufen und meinte, es wolle mit ihm etwas wichtiges besprechen.".
"Das muss aber nichts schlimmes heißen.", sagte Jay. "Aber er sah besorgt aus. Ich mach mir schon irgendwie Sorgen...", gah ich zu.
"Ich denke es gibt keinen Grund um sich Sorgen zu machen. Mach dich deswegen nicht verrückt, okay?", Emily lächelte mich an und zwinkerte mir aufmunternd zu.

In diesem Moment hörte ich wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Ich verabschiedete mich von Jay, Emily und der kleinen Chloe bevor ich auflegte und den Laptop zuklappte.
"Calum?", rief ich. Keine Antwort. Etwas verwirrt stand ich auf und ging hinaus in den Flur. Doch da war auch keiner. Es wurde langsam etwas unheimlich. Ich hörte Schritte im oberen Stockwerk. Langsam ging ich die Treppen hinauf und schlich mich in die Richtung, aus der ich Geräusche hörte. Sie kamen aus dem Schlafzimmer. Langsam ging ich zur Tür und öffnete sie. Vor mir stand Calum. Den Kopf an die Wand gelehnt, seine Augen fest geschlossen und ich sah, wie er immer und immer wieder seine Faust gegen die Wand stieß.

Ich ging auf ihn zu. "Hey. Calum, hey.", sagte ich mit ruhiger Stimme und nahm seine Hand in meine. Ich nahm meine andere Hand und drehte seinen Kopf in meine Richtung. Seine Augen waren rot und etwas verquollen. Seine Haare standen in alle Richtungen ab. "Babe, was ist los?", fragte ich ihn geschockt. Mein Magen zog sich zusammen, da ich nicht wusste, was mich jetzt erwarten würde. Calum's Blick lag auf mir. Seine Stimme brach fast wieder als er die Kraft hatte zu sprechen.

"Wir müssen uns trennen."

» English Love Affair « {C.H.} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt