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Calum und ich lagen eng umschlungen einfach nur da. Keiner sagte etwas. Den ganzen Vormittag hatten wir so verbracht. Ich hatte die letzten Nächte immer bei ihm verbracht. Was meine Eltern von der Sache hielten, war mir mehr als nur egal! Ich war alt genug.

Ich genoss seine Anwesenheit. Ich wollte ihn auf ewig in meinen Armen halten und nie mehr loslassen. Inzwischen waren knapp 5 Wochen vergangen und ich schwebte immer noch wie auf Wolke 7.

Dieser Sommer war einfach toll. Calum und ich verbrachten jede freie Minute zusammen und wir erlebten gemeinsam viele schöne Dinge, viel zu viele um sie alle aufzuzählen. Eine schöner als die andere. Doch irgendwann endet der Sommer. Und somit auch unsere Zeit zusammen.

Je länger wir hier so lagen, umso mehr zerbrach etwas in mir.
Warum? Calum würde morgen zurück nach Australien fliegen. 15.000 Kilometer weit entfernt.

15.000 Kilometer die uns trennen würden...

Ich wollte garnicht daran denken. Bei jedem Gedanken, wie der Abschied sein würde, hätte mich immer und immer wieder zum heulen bringen können.
Ich versuchte es zu verdrängen, doch ich wusste, dass der Moment irgendwann kommen würde. Und davor hatte ich Angst.

"Also, was wollen wir heute machen?", fragte Calum. "Können wir versuchen, irgendwie die Zeit anzuhalten?", fragte ich und versuchte zu lachen. Doch meine Worte klangen so traurig, dass ich mir meine vorgespielte gute Laune nicht mal selbst abkaufen würde.

Calum setzte sich auf und sah mich an. "Hey...mein Flieger geht erst morgen Abend. Bis dahin haben wir jede Menge Zeit.", sagte er und sah mir in die Augen. "Nicht lange genug.", sagte ich leise.

Morgen würde er mich verlassen. Er würde sein Leben am anderen Ende der Welt fortführen wie bisher und ich meins hier. Doch zu wissen, dass er nicht bei mir ist war für mich so unfassbar schwer zu begreifen und zu akzeptieren.

Erst als er sagte "Nicht weinen, Bella." und mir die Träne, die mir über die Wange lief, wegwischte, merkte ich das ich weinte. Er nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich. "Ich kann dich ja einfach in meinem Koffer mit nach Australien schmuggeln.", sagte er.

Das brachte mich zum lächeln. Er wusste irgendwie immer was er sagen oder tun musste, um mich aufzumuntern.

Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und kuschelte mich dann wieder an ihn. Dann sagte er: "Kann ich dich was fragen?". Ich lächelte und nickte. "Du sagtest doch mal, dass du einen Song über mich geschrieben hast.".

Oh Mann...ich hatte schon gehofft, dass er es vergessen hätte. Vorher wusste ich, ob es gut war? Immerhin hat bisher nur mein Grandpa meine Songs gehört. Und ich denke er würde alles sagen, um mein Selbstbewusstsein zu stärken. Er gehört eben zur Familie.

"Ähm...nun ja...", stotterte ich. "Ach komm schon. Biiitte?", bettelte er. Als er merkte, dass ich mich weiterhin sträubte, hakte er nach. "Komm schon Bella. Bitte spiele es mir vor!" Ich zögerte. Doch ich kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er nicht locker lassen würde, bis ich es ihm vorgespielt hatte.

Ich seufzte und stand auf. Ich nahm Calum's Gitarre und setzte mich zurück auf sein Bett. Er grinste und setzte sich mir gegenüber.

Ich holte ein letztes Mal tief Luft und versuchte meine Nervosität hinunter zu schlucken. Dann legte ich meine Finger auf die Gitarrensaiten und fing an zu spielen.

When I think of the rays of the sun
That shine so bright on me
Then I think the sound of your voice
A rainbow over seas
It's like a fire I me
No one but you can make me sing
Wind on my face your everything
Dream of the place, I see within
It feels so right
I'm gonna feel the day begin
Wind on the waves your everything
Warmth of the sound
Your here with me
It feels so right
When I reach for the touch of your hand
A wave comes over me
All I needed was something who cared
And set my spirit free
It's like I finally can see
No one but you can make me sing

Wind on my face your everything
Dream of the place, I see within
It feels so right
I'm gonna feel the day begin
Wind on the waves your everything
Warmth on the sand
Your here with me
So can you here me?
Would you come on round when
I am down
And it feels like I'm drifting
But I realise the answers in your eyes
Yes I realise the answers in you
No one but you can make me sing
Wi do on my face your everything
Dream of the place, I see within
It feels so right
I'm going feel the day begin
Wind on the waves your everything
Warmth of the sand
Your here with me
It feels so right
No one but you can make me sing
Wind on my face your everything
Dreams of the place, I see within
It feels so right
I'm gonna feel the day begin
Wind on the waves your everything
Warmth of the sand
It feels so right

Ich hatte alles um mich herum schon fast vergessen. Erst als der Song vorbei war, kam ich zurück in das Hier und Jetzt.

Ich schaute zu Calum, der mich nur mit großen Augen ansah. Ich erwartete, dass er etwas sagte. Doch er tat es nicht. Und ich wusste nicht, was ich tun sollte. War es wirklich so schlecht? "Kannst du bitte irgendetwas sagen, bitte?", sagte ich und schaute weg. "Verdammt nochmal, Calum! Diese Stille macht einen ja wahnsinnig!", sagte ich und sah wieder an.

"Und du hast den Song echt selbst geschrieben? Für...mich?", fragte er leise. Ich nickte stumm. "Ja.", sagte ich.

Calum lehnte sich nach vorne und küsste mich. Somit wusste ich, dass der Song ihm gefiel.

"Ich liebe den Song.", sagte er, als er sich wieder zurück lehnte und mir erneut gegenüber saß.
Ich lächelte und legte die Gitarre weg.
Dann zog ich ihn an seinem T-Shirt zu mir. Ich legte meine Hand auf seine Wange und sah ihm in die Augen. Dann legte ich meine Stirn an seine und sagte: "Und ich liebe dich."

» English Love Affair « {C.H.} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt