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Zuhause angekommen setze ich mich an den Schreibtisch und fange mit den Hausaufgaben an. Wenig später packe ich die Hefte wieder weg und setze mich aufs Bett. Schon wieder rutscht dieses verdammte alte Foto hervor.
(Das schräg gedruckte sind jetzt Gedanken)
Verdammt, es war so perfekt. Es wird nie wieder so sein, wie es mal war. Ich wünschte, ich könnte die zeit zurückdrehen.

Es klopft an der Tür und mein Stiefvater kommt rein. "Willst du nicht auch was essen?" Fragt er mich besorgt. "Nee. Kein Hunger." "Wirklich nicht? Hör mal, so kann das mit dir nicht weitergehen." "Ich weiß." "Dann tu etwas!" "Nein," entgegne ich teilnahmslos, "unmöglich." Er schaut mich ein letztes Mal besorgt an und verlässt den Raum.

Hmmm, ganz ehrlich hab ich kein Bock mehr auf alles hier.

Ich denke nach was ich nun tun könnte, aber jede Idee erscheint mir gestört. Plötzlich habe ich einen Geistesblitz, die Idee ist zwar mega absurd, aber sie setzt sich in meinem Gedächtnis fest:

Ich werde abhauen!

Nach ein paar Minuten fahren meine Stiefeltern einkaufen. Sofort zerre ich die Reisetasche aus dem Schrank und schmeiße wahllos möglichst viele Klamotten hinein. Wenig später kriege ich sie kaum noch zu, da ich quasi das halbe Zimmer eingepackt habe. Ich Zähle noch das Geld, das ich mitnehmen wollte. 50 Euro- das dürfte reichen. Außerdem gibt's immer noch Geldkarten (also diese Karten, mit denen man an den Automaten Geld abhebt).

Heiko P.o.V.

Ich sitze an meinen Hausaufgaben, als es an der Tür klopft. Ich mache auf und zu meiner geringen Überraschung steht Roman da.

I: Was ist denn?

R: Bitte sag niemandem was davon.

I: He? Was laberst du? Wovon soll ich niemandem was erzählen?

Mein Bro schaut mich mit großen Augen an.

R: Ich will abhauen!

I: Aber warum denn?

R: Glaub mir- es ist besser so.

Eine Träne rollt über mein Gesicht.

I: A-aber...

R: Nichts aber. Ich bin nun übrigens 16 Jahre alt- Ich kann draußen allein überleben.

I: Bitte bleib mit mir in Kontakt!

R: Ich ruf dich jeden Abend um 22 Uhr an.

Ich schließe Roman in eine Umarmung. Ich kann ihn doch nicht einfach gehen lassen! Oder doch?
Er löst sich Nach einiger Zeit von mir und schaut mich ernst an.

I: Bitte komm wieder! Versprich es mir.

R: Klar, Bro. Also, bis bald!

Er schnappt seine Taschen und geht, doch ich renne ihm nach. Vor der Haustür stelle ich mich ihm in den Weg.

I: Das kannst du nicht machen!

R: Weist du, manchmal muss man loslassen.

Ich wische mir schnell die Tränen weg und umarme meinen Zwillingsbruder.

I: Mach's gut.

R: Wir sehen uns.

Roman lächelt mich ein letztes Mal an. Moment- wann hat er das zuletzt getan?

R: Also, bis dann.

Er dreht sich um, nimmt seine Reisetasche und läuft los. Ich kann es nicht ertragen, dass er geht aber irgendwas sagt mir, dass es besser so ist. Ich knalle die Haustür zu, renne runter in mein Zimmer und verkrieche mich im Bett.

Hope to see u again, Roman

:'( :'( :'(

DieLochis ff (Stillgelegt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt