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Roman

Ich sitze auf der Gleise. Das Hupen des Zuges hallt in meinem Kopf. Plötzlich höre ich Heiko's Stimme, klar und deutlich: "Du bist mein Bruder, bitte lass mich nicht alleine! Ich will dich nicht auch noch verlieren!" Ruckartig springe ich auf, weg von den Gleisen. Der Zug rast mit hoher Geschwindigkeit über die Stelle, an der ich vor wenigen Sekunden noch gesessen habe. Entmutigt lasse ich mich ins Gras fallen. Was soll ich tun? Gedankenverloren hole ich das kleine Messer aus meiner Hosentasche. Die winzige Klinge glänzt im silbrigen Mondlicht. Ich setze sie vorsichtig an und schneide mir ins Handgelenk. Das Messer hinterlässt immer tiefere Striemen, aber ich spüre es garnicht. Bald quillt rotes, warmes Blut aus den Kratzern heraus. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals selbst verletze. Plötzlich höre ich eine Stimme in meinem Kopf, klar und deutlich: "Bitte, Roman! Bitte tu dir das nicht an, hör auf mit dem Unsinn!" Ich erschrecke: Es ist die Stimme meiner Mutter! "Doch," flüstere ich, "ich höre nicht auf nicht existente Stimmen!" Plötzlich packen mich zwei starke Arme. Wer zum Teufel... Was soll das? Mit letzter Kraft versuche ich, mich zu wehren, was mir nicht gelingt. Auf einmal wird alles um mich herum tiefschwarz.

DieLochis ff (Stillgelegt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt