XXVIII

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Please don't be afraid of what your soul is really thinking.

Tyler's POV:

Ich wache auf. Mein Kopf dröhnt und langsam kommen mir die Erinnerungen von gestern abend hoch. Die Stimme, beziehungsweise frisch auf den Namen Blurryface getauft, war wieder aufgetaucht. Ich reibe über meine gereizten Augen. Ich stehe auf und gucke in den Spiegel über dem Waschbecken. Meine Augen sind gerötet. Ich hab also wieder im Schlaf geweint.

Ich hasse mich. Wie kann ich nur so schwach sein. Wie kann ich gegen jemanden verlieren, der nicht mal existiert. Ich setze mich an den kleinen Tisch lege meinen Kopf auf meine Handflächen.
Wie es Josh wohl gerade geht?
Wie es wohl mit ihm und Debby läuft?

Nach einer Weil klopft jemand an meiner Tür an. Ich öffne sie. Mein Arzt steht vor mir.

"Ähm. Hallo."

"Hallo Tyler. Wie geht es dir? Hast du gut geschlafen?"

Ich nicke und lächel ihn an.

"Wir haben mit deiner Mutter telefoniert. Sie hat sich Urlaub genommen, damit sie sich die nächsten Tage um dich kümmern kann."

Ich kann mein Glück kaum fassen. Er hat es geglaubt. Obwohl mein Versuch so offensichtlich war. Ich grinse jetzt über beide Ohren. Bald bin ich zu Hause.

Ich kann endlich raus hier.
Ich muss nicht in die Psychiatrie.
Vielleicht werde ich Josh bald wieder sehen.

"Wann darf ich dann wieder in die Schule?"

"Das hört sich ja ganz so an, als würdest du dich freuen wieder in die Schule zu können. Ich denke in einer Woche, das genügt."

Ich bedanke mich. Der Arzt verlässt den Raum, und meine Mutter kommt rein.

"Hier. Ich habe dir Klamotten mitgebracht."

Sie hält mir ein frisches T-shirt hin. Ich nehme es.
Stille.
Erwartet sie dass ich mich vor ihr umziehe? Sie weiß nichts von meinen Narben. Sie darf es nicht. Ich bekomme Panik. Ich fange an zu schwitzen. Ich weiß dass es meiner Mutter das Herz brechen würde, wenn sie es sehen würde.

"Soll ich etwa rausgehen?" Meine Mutter schmunzelt.
Ich nicke erleichtert.

"Danke", flüster ich.

Ich ziehe so schnell wie es geht um. Ich greife nach der Hose die meine Mutter auf den Stuhl gelegt hat und ziehe sie an. Dann fällt mein Blick auf meine Beine. Weiße Linien zeichnen sich auf meinen Oberschenkeln ab. Ich stöhne. Mein Körper ist so hässlich.

Ich schlüpfe schnell in meine Hose, bevor meine Mutter reinkommt. Ich gucke auf die Uhr. Es ist 13:00 Uhr. Meine Mutter nimmt meine Hand. Ich gehe mit ihr nach unten, in den Empfangsbereich.

"Müssen wir nicht noch mit den Ärzten reden?"

"Ich hab schon mit ihnen geredet. Keine Sorge. Alles ist gut." Sie legt einen Arm um mich und wir gehen raus.

Ich atme die frische Luft ein. Endlich bin ich frei. Draußen. Wir steigen in unser Auto und fahren nach Hause. Ich bemerke, wie meine Mutter mich immer wieder während der Fahrt von der Seite anguckt. Sie macht sich Sorgen. Aber ich kann sie verstehen.

Wir fahren die Einfahrt hoch. Mir fällt nichts auf, bis ich aussteige und zur Haustür gehe. Josh steht davor.

"Hi."

"Hi. Ich... Ich dachte du hast... ähm... Hausarrest..."

"Ich... darf dich besuchen."

Dann fällt mir Josh um den Hals.

Joshler? (GER)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt