XXXII

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Who would you live and die for on that list?

Tyler's POV:

"Ähh... Wie würdest du jemandem sagen, dass du ihn liebst?"

Josh lehnt sich ein bisschen zurück. Was wäre passiert wenn ich Josh geküsst hätte? Was wenn ich ihn küssen würde, ohne das er das will?

"Keine... Keine Ahnung."

"Äh... OK... ähmm... Ich glaub die Pizza liegt noch zu Hause... also bei dir... Ich meine ich glaub ich hab noch Hunger oder so..."

Wir stehen auf und gehen nach Hause. Die Stille zwischen uns ist unangenehm. Verdammt unangenehm. Ich seufze und stecke meine Hände in die Hosentaschen.

Nach ein paar Minuten biegen wir in meine Straße ein. Vor unserem Haus stehen mehrere Leute. Was hat das zu bedeuten? Beim näher kommen, sehe ich dass es sich um Polizisten handeln - und um Josh's Eltern.

Ich bleibe stehen, doch sie haben uns schon gesehen. Josh's Mutter kommt auf ihn zu gelaufen und schließt ihn in seine Arme.

"Wir haben dich so vermisst", schluchzt sie. Josh löst sich jedoch gleich aus der Umarmung. Und tritt einen Schritt von ihr weg.

Die Polizisten kommen dazu.

"Nein", sagt Josh.

"Du hast mich nicht vermisst."

"Wovon redest du, Joshua? Wir waren krank vor Sorge."

"Nein!"

"Bitte Mr. Dun, beruhigen sie sich."
Einer der Polizisten hat sich zu Wort gemeldet.

"Was haben sie sich dabei gedacht? Einfach von zu Hause wegzulaufen."

"Ich bin nicht weggelaufen! Meine Eltern haben mich rausgeworfen!"

"Das hören wir oft. Wieso haben die Kinder immer die gleiche Ausrede?" Der Polizist dreht sich zu seinem Kollegen um der mit den Schultern zuckt.

"Die haben mich einfach so vor die Tür gesetzt, weil ich mich geoutet hab! Weil sie keine Schwuchtel im Haus haben wollen! Was soll ich denn sonst machen? Warten, bis sie mich wieder reinlassen?"

Josh ist rot vor Wut. Ich nicke zustimmend.

"Herr Polizeibeamter, so war das nicht. Wir, mein Sohn und ich, haben uns gestritten, aber rausgeworfen haben wir ihn nicht. Er denkt sich das nur aus, damit er keinen Ärger bekommt."

"Nein, bitte glauben Sie mir!"

"Ich denke Sie gehen alle nach Hause und halten eine Familienkonferenz." Der Polizeibeamter seufzt.

"Ich danke Ihnen, dass sie unseren Sohn gefunden haben. Was passiert mit dem anderem Jungen?", fragt Josh's Vater interessiert.

"Eigentlich nichts. Er hat schließlich nur den Jungen bei sich schlafen lassen, wenn ich das richtig sehe?"

Ich nicke den Kopf.

"Aber zwischen der Mutter und ihm muss auch noch ein Gespräch geführt werden. Mr Joseph, ich werde mich mit Ihrer Mutter in Verbindung setzen, sobald sie wieder hier ist."

Die Polizisten steigen in den Wagen und fahren die Straße runter.

Ich schlucke und gucke zu Josh. Er sieht mehr als fertig aus.
Langsam kommt er auf mich zu und umarmt mich.

"Tschüss Josh."

"Tschüss Ty."

Josh's Vater zerrt ihn am Kragen von mir weg. Eine Träne läuft sein Gesicht runter.
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Im Fernsehen läuft nichts gutes, also liege ich auf meinem Bett und lasse meine Gedanken schweifen. Alles ist so unreal. Vor ein paar Stunden war ich noch mit Josh zusammen, und jetzt ist er bei seinen Eltern. Ich weiß dass sie ihn beleidigen. Und schlagen. Und alles ist meine Schuld. Wenn wir nicht rausgegangen wären, hätte ich einfach die Tür geschlossen gelassen.

Nein, bei der Polizei muss man die Tür aufmachen. Sie hätten ihn sowieso geholt. Ich massiere meine Schläfe und...

Hey.

"Nein. Nicht jetzt. Bitte nicht."

Wann dann? Ich weiß nicht wie lange du noch durchhälst. Wir müssen jede Sekunde die wir allein sind genießen.

"Bitte. Hau einfach ab."

Nein. Ich muss mich doch um dich kümmern. Jetzt wo dein Freund nicht da ist.

"Er ist nicht mein Freund. Er ist nur ein... mein Kumpel."

Er liebt jemanden anderes. Vielleicht Brendon...

"Er hat gesagt dass die Sache auf der Party ein Versehen war."

Hat er gesagt. Ich kann auch sagen, dass du mich magst. Aber meine ich dass auch so?

"Lass mich."

Ist das alles was du drauf hast? Immer höre ich nur dein elendes Gejammer. Warum lässt du es nicht einfach über dich ergehen? Warum strengst du dich noch an?

Ich sacke zusammen. Warum strenge ich mich noch an?

Wenn ich aufhöre, gegen Blurryface zu kämpfen, höre ich auf, für mein Leben zu kämpfen.

Hast du nicht schon vor langer Zeit aufgehört für dein Leben zu kämpfen? Weil du schon eingesehen hast, dass es das richtige ist?

Ich schüttel den Kopf. Ich muss kämpfen. Ich muss die Nacht durchstehen. Ich bin stark. Ich kann das schaffen.

Da bin ich mir nicht so sicher.

Plötzlich öffnet sich meine Zimmer Tür.

"Hallo mein Schatz. Alles gut?" Meine Mutter kommt rein und umarmt mich.

"Tut mir leid. Ich war ein Tag länger weg als geplant."

"Ja", flüster ich.

"Jetzt bin ich wieder da."

Ich rieche leicht den Geruch von Alkohol. Seit wann trinkt meine Mutter? Oder war es nur ein Bier gewesen?

Ich löse mich aus ihrer Umarmung.

"Es kann sein dass nachher die Polizei bei uns anruft."
"Nichts schlimmes", füge ich schnell hinzu. Trotzdem guckt mich meine Mutter misstrauisch an.

"Ähm... Es geht um Josh. Seine Eltern haben ihn als vermisst angezeigt."

"Er war doch nur bei uns übernachten?"

Ich beschließe meiner Mutter die Wahrheit zu erzählen, und zu hoffen, dass sie mir glaubt. Und nicht der Polizei oder Josh's Eltern.

"Josh hat seinen Eltern gesagt, dass er Bisexuell ist. Und deswegen haben sie Josh rausgeworfen. Er ist dann zu mir gekommen. Und vorhin sind seine Eltern mit der Polizei gekommen. Sie haben der Polizei erzählt, das Josh weggelaufen wäre. Ist er auch in gewisser Weise. Aber er kann doch nicht zurück zu seinen Eltern, wenn die ihn gerade rausgeworfen haben. Und ihn hassen. Oder?"

Ich gucke meine Mutter flehend an. Ich hoffe sie glaubt mir dass Josh's Eltern so drauf sind.

"Natürlich nicht. Ich kann ihn verstehen. Ich werde mit der Polizei reden und für Josh ein gutes Wort einlegen. Aber versprechen kann ich nichts."

Ich springe auf und umarme meine Mutter.

"Danke."

"Es ist schon spät, du gehst gleich ins Bett, ok? Gute Nacht, ich hab dich lieb."

"Gute Nacht. Hab dich auch lieb"

Jetzt können wir ja unser Gespräch weiterführen.

// Dieses Kapitel ist voll kurz geworden ^^
Vielen Dank für unglaubliche 2,6k views *-*

Stay alive |-/ //


Joshler? (GER)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt