Umbrakinesis - Nico di Angelo

Kapitel 5

Am nächsten Tag hechte ich etwas zu spät in den Klassenraum, ich hatte vollkommen verschlafen und sehe nun auch leider so aus. Nicht dass ich normalerweise versuche meine Augenringe zu verdecken, das klappt sowieso nicht, aber ich versuche meistens wenigstens meine Haare etwas in den Griff zu bekommen, die mir nun in dicken schwarzen Strähnen unordentlich vom Kopf abstehen.

Ich sehe mich schnell um und bemerke, dass unser Geschichtslehrer noch nicht da ist. Er leichtert atme ich aus und lasse mich auf meinen Platz in der letzten Reihe fallen und beginne die Materialien für die Stunde heraus zu
holen.

"Guten Morgen", höre ich eine fröhliche Stimme vor mir und sehe auf. Anna steht vor meinem Tisch und lächelt mich nett an, wie kann sie so früh morgens schon so gut gelaunt sein?

"Hallo", antwortete ich ihr und starrte auf meine blassen Hände.

"Wer war der Typ, mit dem du gestern gesprochen hast?", fragt mich Anna.

"Wer?"

"Nach dem Sportunterricht, der hatte so eine komische Brille auf dem Kopf und Flecken im Gesicht", erklärt sie und ich schaue erschrocken von meinen Händen auf.

"Bist du mir gefolgt?"

Anna sieht leicht ertappt aus und beißt sich auf die Unterlippe, auf der sie irgendeinen pinken Lippenstift trägt.

"Ich wollte sehen, ob es dir wirklich gut geht", sagt sie entschuldigend. "Also, was wollte der?", fragt sie wieder, aber zum Glück werde ich dieses Mal von Mr. Fearing erlöst, der mit eiligen Schritten das Klassenzimmer betritt. Anna verschwindet zurück zu ihrem Platz, während Mr. Dearing etwas an die Tafel schreibt, dass ich nicht ganz entziffern kann.

"Guten Morgen.", begrüßt er uns und bekommt ein gelangweiltes 'Guten Morgen, Mr. Dearing' zurück. Mit einer Geste zur Tafel fährt er seinen Unterricht fort. "Wie ihr sehr behandeln wie ab heute unser neues Thema und die zweite große Unterrichtseinheit in diesem Schuljahr, römische und griechische Mythologie", durch die Klasse geht Geflüster und ich schaffe es nicht kurz aufzulachen, das war ja klar.

"Also, wie bei jeder neuen Unterrichtseinheit bitte ich euch nun auf einen Zettel zu schreiben, was ihr schon alles wisst, dann sammel ich die Zettel ein und kann mich daran orientieren, welche Themen behandelt werden sollten.", fordert Mr. Dearing uns auf und sofort holten sich alle ein Blatt Papier raus und begannen zu schreiben.

Ich starre auf meinen Kugelschreiber der sich in meiner Hand dreht. Die meisten melden sich schon nach drei Minuten, um ihr Blatt abzugeben, aber ich habe noch nicht mal ein englisches Wort geschrieben. Das einzige was auf meinem Blatt steht ist ein durchgestrichenes αδες auf meinen Blatt. Das einzige, was mich etwas beruhigt ist, dass noch zwei andere Probleme mit ihrer Legasthenie haben und auch nur langsam vorankommen, aber mit einem Blick auf ihre Blätter erkenne ich, dass sie schon relativ viel geschrieben haben, im Gegensatz zu mir.

Mir unruhigen Fingern schreibe ich den ersten Buchstaben, G. Ich schaffe es bis 'Gött', als plötzlich Mr. Dearing vor mir steht und einen fragenden Blick auf mein Blatt wirft.

"Meine Legasthenie", sage ich entschuldigend und mein Geschichtslehrer nickt verständlich.

"Ist schon in Ordnung Nico, aber dann kannst du wohl auch nicht die Arbeit mitschreiben, oder?", fragt er mich. Darüber habe ich noch garnicht nachgedacht, aber er hat recht. Ich schüttle den Kopf.

"Ist schon in Ordnung", meint Mr. Dearing. "Aber ich brauche schon einen Ausgleich, würdest du bitte nach der Stunde kurz hierbleiben?"

Ich nicke ihm zu, bevor er zu den zwei anderen Legasthenikern weiter geht und auch mit ihnen ein paar Worte wechselt.

Den Rest der Stunde höre ich nicht zu, immerhin weiß ich das eh schon alles und von den Gesprächsfetzen, die ich mitbekomme, erkenne ich, dass es gerade über den Anfang, also Χάος, geht, während ich auf einem Collegeblock Blatt einen Totenkopf kritzel.

Nach der Stunde bleibe ich sitzen, bis alle die Klasse verlassen und packe langsam meine Bücher zusammen. Als nur noch wir drei, die Legastheniker und Mr. Dearing im Raum sind, gehe ich nach vorne zum Pult.

"Also es geht jetzt einfach kurz darum, dass ich euch nicht die Arbeit mitschreiben lassen kann und deshalb einen Ausgleich brauche, deshalb habe ich gedacht, ihr haltet einen Vortrag über einen der drei großen Götterbrüder, da wir diese auch in den nächsten Stunden durch nehmen werden.", erklärt Mr. Dearing und bei dem Wort Vortrag, beginnen meine Handflächen zu schwitzen.

"Also, wer von euch will was machen?", fragt Mr. Dearing uns.

"Kann ich Poseidon machen?", meint das Mädchen, deren blonden Locken auf und ab wippen.

"Natürlich Liv", sagt unser Geschichtslehrer und notiert sich schnell etwas. "Und ihr beide?"

Ich schaue den andern Jungen fragend an, bevor ich mich zu Wort melde.

"Hades", sage ich nur. Und Mr. Dearing nickt, bevor er sich wieder etwas aufschreibt.

Bei dem Gedanken an einen Vortrag wird mir jetzt schon übel, aber wenigstens habe ich mich für Dad entscheiden können, was mich wenigstens etwas beruhigt. Ich will nicht das Risiko eingehen bei den anderen beiden aus versehen etwas falsches Zusagen und dann vor der ganzen Klasse von einem Blitz getroffen oder einer riesigen Welle weggeschwemmt zu werden, da ich weiß das mit den Brüdern von meinem Vater nicht gut Kirschenessen ist, obwohl Percy und Jason versuchen unsere Väter davon abzubringen, uns gegenseitig zu töten.

Nachdem der Junge neben mir sein Thema gewählt, na gut gewählt vielleicht nicht, es war ja nur noch Mr. Ich-bin-ja-so-toll-mit-meinen-Blitzen, übrig, verlasse ich das Klassenzimmer und steuere auf meinen nächsten Kurs zu.

Ich hoffe es hat euch gefallen und es ist nicht zu klischeehaft....

Schreibt mir bitte mal ein Kommentar über eure Meinung. Um so mehr Kommentare, um so schneller ein neues Update;)
( und die fünf Sekunden könnt ihr euch doch mal für mich nehmen, oder? *mit den Wimpern klimper* )