Ich starre das Wesen vor mir hin und her gerissen an. Die kohlschwarzen Augen mit denen es mich voller Hass anstarrt lassen mir einen Schauer über den Rücken laufen. Meine Nackenhaare stellen sich bei dem Gedanken, dass es sich dabei um Bianca handeln soll. Die Bianca, mit der ich die letzten paar Wochen verbracht habe.
Ich schaue dam Wesen vor mir geschockt dabei zu, wie es langsam auf mich zukommt. Eins ist sicher: mit diesem Ding, in dass sich Bianca verwandelt hat ist eindeutig nicht gut Kirschen essen. Mit meinem Schwert kann ich nicht viel anfangen, jedenfalls nicht ohne Bianca dabei zu verletzen. Falls es sich hier überhaupt noch um sie handelt...
Aber mir fällt auch nicht ein, was ich ansonsten machen kann. Die Verzweiflung steht mir wohl klar ins Gesicht geschrieben, denn ich werde von einem schrillen Lachen und einem brennenden Schmerz in meiner linken Seite aus meinen Gedanken gerissen.
Erschrocken fasse ich mir an meine Rippen und fühle sofort warmes Blut, dass aus der tiefen Wunde strömt. Halb verzweifelt, halb wegen des Schmerzes stöhne ich auf.
Ich springe ein paar Schritte zurück und rutsche fast auf ein paar lockeren Steinen auf. Ich habe keine Zeit lange nachzudenken, sondern muss möglichst bald handeln. Ich hebe mein Schwert wieder an, jedoch kann ich es kaum gerade halten, da meine Hände vor Adrenalin zittern. Dem nächsten Angriff weiche ich zum Glück mit Leichtigkeit aus, da ich dieses mal darauf vorbereitet war, aber mein ganzer Körper zittern nun.
Ich hülle mein Umrisse in einen verwobenen Teppich von Schatten ein, der diese nun etwas verschwommen erscheinen lässt, in der Hoffnung, dass das Monster mich nun nicht so leicht angreifen kann. Doch mehr, als ein paar Minuten Gedenkzeit sind damit auch nicht gewonnen.
Gerade, als ich den nächsten Angriff erwarte, sehe ich, wie sich die Züge auf Biancas Gesicht verziehen, die rote Farbe der Augen flackert und der Gesichtsausdruck wechselt von wütend zu gequält. Beinahe denke ich jedoch ich hätte mir dies eingebildet, da es innerhalb eines Wimpernschlags wieder vorbei ist.
"Bianca!", rufe ich. "Bist du da? Kannst du mich hören?!"
Überzeugt weiche ich einem weiteren Angriff aus.
Ich hebe mein Schwert und wehre einen Hieb mit der stumpfen Seite ab, bevor ich meine eigene Waffe von mir werfe und mich auf Bianca werfe.
Das Monster heult auf und schlägt um sich, wobei es mir den Rücken zerkratzt. Doch das kann ich kaum merken, da ich meine Arme um Bianca geschlungen habe und ihr verzweifelt ins Ohr schreie. Mein Körper brennt und ich bohre meine Fingernägel in Biancas Körper.
Mein Shirt hängt nun klamm an meinem Rücken und die Wunde an meinen Rippen pocht so laut, dass ich die Schreie des Monsters fast komplett ausgeblendet habe.
"Bianca, bitte!", rufe ich, als mir klar wird, dass ich sie nicht mehr lange festhalten kann, bevor ich vom Blutverlust ohnmächtig werde. "Bianca!"
"Nico..."
Ich fahre hoch und schaue Bianca in die Augen, ihre Bewegungen erstarrt, jedoch leuchten ihre Augen noch rot auf.
"Bianca! Bianca!", ich lasse sie los und greife sie stattdessen an den Schultern. "Bist das du?"
Ihr Gesicht ist immer noch zu einer Grimasse verzogen, jedoch kann ich Traurigkeit in ihren Augen erkennen.
In diesem Moment wurde es mir klar, die Person, die vor mir steht ist nicht die Bianca mit der ich die letzten Wochen verbracht habe, sondern meine Schwester.
Ich kann nicht in Worte fassen, wieso, aber der Ausdruck in ihren Augen kommt mir so bekannt vor, dass ich ihn überall erkennen kann.
"Bianca...", mehr kann ich nicht sagen, da meine Kehle, wie zugeschnürt scheint.
"Nico... du musst aufhören.", höre ich Biancas Stimme, die meinen Namen in einem leichten italienischen Akzent ausspricht und trotzdem sie unglaublichen Schmerzen ausgesetzt sein muss immer noch warm und fürsorglich klingt.
"Aufhören?"
Ich schaue Bianca verwirrt an. In ihre Ausdruck ist sichtbar, wie sehr sie gegen das Monster ankämpft.
"Damit, mich hier zu halten... du musst mich endlich loslassen"
Ich schüttle meinen Kopf.
"Das kann ich nicht"
"Nico, bitte-", ihre Stimme bricht und ich sehe, wie das Rot in ihren Augen flackert.
Bevor ich etwas erwidern kann, spricht sie mit diesmal heiser Stimme weiter.
"Dein Schwert..."
Diese Worte lassen mich erstarren und ich schaue Bianca geschockt an.
Nein, das konnte sie nicht ernsthaft von mir erwarten.
Niemals.
"Bitte-", dies waren ihre letzten Worte, bevor das Rot in ihren aufflammt und das Monster wieder von ihr Besitz ergreift.
Ich lasse sie los und schaue mich um. Mein Schwert liegt nicht weit von mir und ich renne schnell in seine Richtung, um es aufzuheben.
Unsicher schaue ich von meinen Schwert zu Bianca und wieder auf mein Schwert.
Was soll ich nur tun?
Vorletztes Kapitel, lets goooo!
Ich wollte die Geschichte eigentlich mit diesem Kapitel abschließen, aber 50 Kapitel sieht einfach besser aus ^^
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Umbrakinesis - Nico di Angelo
FanfictionNico hält es in den Camps nicht mehr aus und auch in der Unterwelt will er nicht mehr leben. Deshalb entscheidet er sich in New York auf ein Internat zu gehen. Ein Internat für besondere Kinder, mit Krankheiten, die auch für Halbblute typisch sind. ...