Kapitel 18

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Den Rest des Tages habe ich in meinem Zimmer verbracht und - ihr werdet es nicht glauben - sogar versucht meine Hausaufgaben zu machen. Allerdings wurde ich von meinen Gedanken an Will die ganze Zeit abgelenkt. Ich hoffe so sehr es geht im gut, ich kann nicht noch jemanden verlieren, bei dem ich mich seit langem wieder dazu entschieden habe zu lieben.

Eigentlich hätte ich bei Will im Camp bleiben können, aber erstens wäre ich sowieso nur eine Behinderung für die, die Will versuchen zu heilen und zweitens möchte ich noch ein bisschen an dieser Schule bleiben, und nicht gleich einen Verweis bekommen. Denn so komisch es mit den ganzen Zwischenfällen in letzter Zeit hier auch klingt, mag ich das Gefühl, hier endlich mal relativ normal zu sein.

Außerdem habe ich mir vorgenommen, Anna jetzt schon von meiner Sexualität zu erzählen, bevor sie mir wieder ihr Herz ausschüttet und verletzt wird, und auch noch mehr über Bianca herauszufinden, da diese ja nach neusten Erkenntnissen durch den Nebel sehen kann.

Achso, und eine Erklärung, warum sie so aussieht wie meine tote Schwester wäre auch ganz nett. Ich schwöre, wenn Hera wieder hinter der ganzen Sache steckt, finde ich heraus, wie man Götter tötet und schmeiße diese Frau in den Tartaros. Sie hat schon genug Schaden angerichtet.

Jetzt ist jedenfalls Montag Morgen, der liebste Tag eines jenen Menschen, und ich bin auf dem Weg zum Frühstück.

"Guten Morgen Nico, wie siehst du denn aus?", begrüßt mich Damian.

Ich zucke mit den Schultern, ich habe die letzte Nacht nicht so viel Schlaf bekommen und heute Morgen einfach nur eine kaputte schwarze Hose und einen zu großen Totenkopf Pulli angezogen. Außerdem müssen meine Haare wohl in alle Richtungen abstehen. Aber wenigstens trage ich heute wieder das Armband, was hoffentlich keine Zwischenfälle bedeutet.

"Okay, setz dich", Damian deutet auf den Platz neben sich an dem Tisch, an dem auch schon er, April, Kat, Lucas und Bianca sitzen. Ich lasse mein Tablett auf den Tisch fallen und setze mich an den freien Platz.

"Wo ist Anna?", frage ich die anderen.

"Ihr geht's nicht so gut, sie ist auf der Krankenstation", antwortet mir April und ich nicke. Hoffentlich ist nichts schlimmes. Dann werfe ich einen Blick rüber zu Bianca, dir mich skeptisch ansieht. Auf ihrer Stirn klebt immer noch das Pflaster, das ich ihr gestern drauf gemacht habe.

Als Bianca meinen Blick bemerkt, schaut sie schnell weg und isst weiter ihr Frühstück.

Nachdem wir alle gegessen haben, machen wir uns auf den Weg zu unseren Kursen, April und ich gehen zusammen zu Geschichte, was etwas komisch ist, da wir uns noch nie wirklich unterhalten haben.

"Wie war es gestern eigentlich?", fragt mich April dann plötzlich.

"Gestern?"

"Du warst doch mit Anna und Bianca in Manhattan. Aus den habe ich nicht viel herausbekommen, Anna hat nur gesagt, dass es gut war und Bianca möchte nicht darüber sprechen", sagt April dann.

Bianca möchte nicht darüber sprechen?

Götter, ich hoffe sie erinnert sich nicht doch noch.

"Ja, war ganz gut, wir haben Kaffee getrunken und so", meine ich.

"Du kannst echt froh sein"

"Warum?"

"Naja, es ist ja klar, dass Anna dich mag, das sieht ja sogar jeder Blinde und darüber kannst du echt froh sein, denn Anna ist das netteste und hilfsbereiteste Mädchen, dass ich kenne", sagt April, als wir gerade um die Ecke biegen und ich fast in Ryan gelaufen wäre. Schnell gehe ich einen Schritt zurück.

"Oh hi, Ryan", meint April und ihre Stimme klingt höher, als sie normalerweise ist.

Ryan aber scheint April ganz zu ignorieren und wendet sich an mich.

"Hast du mal kurz, di Angelo?", fragt er mich grimmig und ich schüttle den Kopf.

"Sorry, aber jetzt ist es gerade schlecht", sage ich und will weiter gehen, als mich Ryan an der Schulter festhält und brutal nach hinten zieht.

"Ich habe dich gefragt, ob du mal kurz Zeit hast", knurrt er.

Hätte er mich an einem anderen Tag erwischt, wäre die nächste Minute wahrscheinlich anders verlaufen, aber da ich von der Sache mit Will und den ganzen anderen Geschehnissen des vergangenen Tages so aufgewühlt bin, drehe ich mich um und starre ihm wütend in die Augen.

"Und ich habe gesagt, dass es jetzt schlecht ist", antworte ich und wende mich wieder zum Gehen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Ryan ausholt, doch bevor seine Hand auch nur in die Nähe meines Gesichts kommen kann, habe ich mich schon umgedreht, mich geduckt und ihn mit einem Judo Griff, den mir Reyna mal gezeigt hat, zu Boden befördert.

Der Aufprall von Ryan's Kopf auf den harten Flurboden, sah nicht wirklich angenehm aus und er stöhnt einmal kurz vor Schmerz auf, doch ich drehe mich einfach zu April, die mich erschrocken anschaut, um und setzte den Weg zu meiner Geschichtsklasse fort.

3 Updates 3 Tage in Folge? Was ist los mit mir:D

Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen, ich würde mich über ein kleines Feedback freuen:)

Wie findet ihr eigentlich Nicos Persönlichkeit? Ist es okay oder soll er ruhiger/selbstbewusster etc sein??

Umbrakinesis - Nico di AngeloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt