Kleine Info zum Buch: ich habe endlich das ganze Buch ausgearbeitet und zu Ende skizziert. Das Gute für euch (und vielleicht eher das Schlechte für mich) ist, dass wir noch nicht einmal bei der Hälfte sind und es wahrscheinlich 60-70 Kapitel werden... ugh. Aber naja, ich hoffe ihr bleibt alle dabei😅
Ich komme in meinem Zimmer an. Meine Badehose hinterlässt Spuren auf dem Holzboden und die Schultern meines Pullovers sind von meinen tropfenden Haaren durchnässt. Schnell ziehe ich mich um und fange an meine Haare mit einem kleinen Handtuch zu trocknen, während ich darüber nachdenke, was ich gerade von Lyn erfahren habe.
Falls Will wirklich von etwas aus der Unterwelt vergiftet wurde, dann müsste ich vielleicht einfach nur meinen Vater oder Persephone fragen, obwohl Persephone da wohl eher die richtige Wahl ist. Und dann muss ich nur noch ein Gegengift finden, um Will wieder zu heilen. Wobei das leichter gesagt ist, als getan.
Ich lasse mich auf mein Bett fallen und starre an die Zimmerdecke.
Aber irgendetwas muss ich doch tun, um ihm zu helfen.
Ich denke noch etwas darüber nach, als mich plötzlich die Erschöpfung und Aufregung der letzten Tage übermannt und ich in einen unruhigen Schlaf falle.
Leider hält das nicht lange an, da ich auf einmal von einem lauten Klopfen an meiner Zimmertür geweckt werde.
"Nico, ich bins Bianca, bist du da?", fragt eine bekannte Stimme vor der Tür.
Ich stehe schnell auf, muss mich jedoch kurz wieder hinsetzen, da es mit schwarz vor Augen wird. Nach ein paar Sekunden schaffe ich es bis zur Tür zu laufen und sie zu öffnen.
Bianca betritt mein Zimmer und dieses Mal stehen zum Glück keine Bilder von "ihr" auf meinem Schreibtisch.
Während sie sich auf mein Bett setzt, gehe ich auf besagten Schreibtisch zu und hole einen Ambrosia-Riegel aus einem der Schubkästen und stecke mir einen Bissen davon in den Mund, um wieder zu Kräften zu kommen und das Schwindelgefühl los zu werden.
"Geht es dir gut Nico?", fragt mich Bianca dann. Ich nicke.
"Ja klar, warum?", antworte ich ihr.
"Anna hat mich eben angerufen, sie war voll besorgt, weil du einfach verschwunden bist, also wollte sie, dass ich nachschaue ob du hier auf deinem Zimmer bist", meint Bianca und ich drehe mich zu ihr um.
"Ähm, mir ging es nicht so gut, deshalb bin ich gegangen", sage ich und Bianca nickt. Dann beißt sie sich auf die Unterlippe und sieht aus, als würde sie mich eigentlich was fragen wollen. Nach zehn Sekunden, in denen sie so da saß, seufzte ich auf.
"Frag schon deine Frage", murmelte ich und Bianca schaut mich verdutzt an.
"Woher...?", fragt sie, aber stoppt, bevor sie diese Frage beenden kann und atmet tief ein und aus. "Anna hat mir auch erzählt, dass du mal in einem Autounfall verwickelt warst. Und ähm, also ich weiß nicht ob du das jetzt falsch aufnehmen könntest oder das unverschämt ist, aber... du bist immer so traurig und da dachte ich, dass es vielleicht sein könnte, dass du da jemanden verloren hast oder so. Also wenn du nicht so darüber sprechen willst, dann ist das in Ordnung, aber wenn doch, dann bin ich für dich da, Nico. Ich weiß wir kennen uns nicht lange, also...ja", endet sie und ich schaue Bianca verdutzt an.
"Uhm...", stottere ich und schaue zu Boden.
"Schon gut Nico, du bist nicht gerade die Person, die gerne viel über sich erzählt, oder?", sagt Bianca und lächelt mich an. "Das musst du auch nicht, ich kann und will dich auch nicht dazu zwingen, denn ich weiß, wie das ist. Ich habe meinem Bruder vor sechs Jahren verloren, das war auch in einem Autounfall. Er wollte nur mal kurz zu seinem Freund fahren", sie stoß kurz ein kleines Lachen aus, bevor sie fortfuhr. "Wie ich ihn kannte, musste er sich mal wieder beweisen und auf der Autobahn ein kleines Rennen veranstalten... naja, geendet hat es nicht wirklich gut", sagte sie, ohne eine Miene zu verziehen. "Mein Bruder hat mir viel bedeutet und ich war lange Zeit echt traurig, aber er hätte nicht gewollt, dass ich mein ganzes Leben nur trauere, also habe ich damit abgeschlossen", beendet Bianca ihren Vortrag.
Für eine kurze Zeit, die mir aber wie Stunden vorkommt, ist es still im Zimmer.
"Meine Schwester", breche ich die Stille.
"In denn Unfall?", fragt Bianca mich und ich nicke. Sie kommt auf mich zu und schließt mich in den Arm, aber obwohl sie aussieht wie meine Schwester, habe ich bei ihr nicht das Gefühl, das ich bei ihr immer hatte. Trotzdem beruhigt mich die Geste.
"Wie war sie denn so?", fragt mich Bianca nach einer Weile und schaut mir in die Augen.
"Sie sah dir recht ähnlich, sie hatte sogar den selben Namen.", sage ich und löse meinen Blick von ihrem und starre die gegenüberliegende Wand an.
"Sie war immer für mich da und hat sich nie wichtiger als alle anderen gesehen, bis zum Schluss... Wenn ich traurig war oder nicht schlafen konnte, weil ich dachte, dass mich die Schatten einholen, dann hat sie sich zu mir gelegt, bis ich eingeschlafen war.", erzähle ich.
"Das klingt nach einer tollen Person", Bianca lässt mich los. "Danke, dass du dich mir antraust. Ich weiß das echt zu schätzen.", sie stellt sich vor mich, damit ich sie wieder anschaue. "Aber Nico, versprich mir, dass du mit der Sache abschließt, das Leben hält doch so viel mehr bereit für dich"
Welches Leben?
"Und...", in diesem Moment klingelt Biancas Handy. Sie verdreht kurz die Augen und nimmt ab. "Hallo?", fragt sie in den Hörer.
"Ja, er ist hier, keine Sorge."
"Nein, es ging ihm einfach nur nicht gut"
"Ja ist im Ordnung, ich komme runter"
"Bis gleich"
Bianca legt auf und sieht mich entschuldigend an.
"Das war Anna, ich gehe mal zu ihr, ja? Wir sehen uns morgen", verabschiedet sie sich und winkt mir noch zu, bevor sie die Tür hinter sich schließt und mich alleine in meinem Zimmer zurück lässt.
Ich lasse mich auf meinen Schreibtisch Stuhl fallen und lege den Kopf auf die Holzplatte.
Vielleicht sollte ich mal mit Hausaufgaben anfangen.
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Umbrakinesis - Nico di Angelo
FanfictionNico hält es in den Camps nicht mehr aus und auch in der Unterwelt will er nicht mehr leben. Deshalb entscheidet er sich in New York auf ein Internat zu gehen. Ein Internat für besondere Kinder, mit Krankheiten, die auch für Halbblute typisch sind. ...