Als endlich die Glocke zur Mittagspause läutet, ist mein Mathe Kurs innerhalb von 2 Sekunden wie leer gefegt. Kein Wunder, der Unterricht von Mrs. Cameron ist auch mehr als nur langweilig und wegen meinem ADHS bin ich nach zwei Minuten schon abgedriftet. Wenigstens hat sie mich nicht dran genommen, das wäre wirklich peinlich geworden, da ich nicht den blassesten Schimmer von Mathe habe.
Als einer der letzten schnappe ich mir auch noch meine Tasche und laufe aus der Klasse auf die Cafeteria zu. Währenddessen überlege ich mir, wie ich das mit dem Referat machen soll. Mr. Dearing kam in der Pause zu mir und meinte, dass er den Unterrichtsplan geändert hätte und wir drei schon morgen unsere Vorträge halten sollen. Mr. Dearing meinte zwar, dass wir wegen dieser kurzen Zeit keine Plakate machen müssen, aber das wäre das einzige, wohinter ich mich hätte verstecken können.
Zehn Minuten später saß ich mit meinem Sandwich an einem etwas abgelegenden Tisch in der Cafeteria und kritzle verschiedene Strichpunkte für meinen Vortrag auf den Block neben mir. Eigentlich brauche ich keine Recherche oder sonstiges zu machen, da ich so ziemlich alles weiß, was es zu wissen gibt und wenn mein Vater sich mit Bacchus getroffen hat, kann er auch mal ganz gesprächig werden und ich weiß vielleicht mehr über ihn, als ich wissen sollte. Aber wenn ich Mr. Dearing diese Dinge morgen erzählen würde, würde dieser mich wahrscheinlich für verrückt halten und mir eine 6 geben. Deshalb schreibe ich mir ein paar Stichpunkte auf, über die ich reden möchte und überlege mir eine Gliederung, damit ich morgen vor der Klasse nicht komplett ausraste.
"Was machst du da?", fragt mich jemand auf einmal und ich lege meinen Arm über meine Notizen auf altgriechisch. Ich schaue auf und sehe Anna, die ihr Tablett gegenüber von mir auf den Tisch stellt. Es ist bestimmt nur nett von ihr gemeint, aber so langsam kommt es mir so vor, als würde sie mich verfolgen.
"Ach nichts.", sage ich schnell.
"Jetzt zeig doch mal", sie schubst meinen Arm über den Tisch zur Seite und wirft einen Blick auf meine unordentlichen Notizen. "Was ist das denn?", fragt Anna und zieht eine Augenbraue hoch.
"Ähm gar nichts, verstehst du sowieso nicht", meine ich und packe meinen Blick in meine Tasche, ich bin sowieso fertig mit den Notizen.
"Okay, wenn du meinst", Anna sieht ein bisschen enttäuscht aus. "Was hat du in der nächsten Stunde?", fragt sie aber dann, als wäre nichts gewesen in ihrem normalen fröhlichen Ton.
"Bio", antworte ich. Mein Stundenplan ist jeden Tag der selbe und wechselt nur jedes halbe Jahr, außer die letzten zwei Stunden, die variieren zwischen Sport, Bio und Kunst bei mir.
"Schade, ich habe gleich Mathe", sagt Anna und fängt an ihre Nudeln zu essen.
"Ja", antworte ich, obwohl ich es eigentlich gar nicht so schlimm finde.
Wir essen noch unser Mittagessen fertig bis es klingelt, wobei Anna immer wieder versucht ein Gespräch anzufangen aber am Ende wohl auch von meinen kurzen Antworten genervt ist.
Ich bin einer der ersten im Bio Raum und lasse mich auf einen Platz in der letzten Reihe fallen. Mit der Zeit strömen immer mehr Schüler in das Klassenzimmer, bis es zum zweiten Mal klingelt und unsere Lehrerin, die sich als Mrs. Roden herausstellt, die Klasse betritt.
"Heute machen wir mit unserem Thema vom letzten Mal weiter. Ich werde jetzt erstmal Karten austeilen und die mit der gleichen Karte sind dann Partner", sagt sie und holt einen Stapel Rommé Karten aus ihrer Tasche. Dann läuft sie durch die Reihen und teilt die Karten aus. Nach kurzer Zeit höre ich schon die Freudenschreie verschiedener Mädchen, offensichtlich Freundinnen, die die gleiche Karte gezogen haben. Ich persönlich würde erstmal gerne das Thema wissen.
Als Mrs. Roden bei mir ankommt, sieht sie erst kurz verwirrt aus, scheint sich dann aber daran zu erinnern, dass ich wohl der neue Schüler bin.
"Ah, Nico, herzlich Willkommen ich bin Mrs. Roden", sagt sie und schüttelt meine Hand. "Ich bin mir sicher, dass du dich hier sehr schnell zurechtfinden wirst", sagt sie noch und ich nicke dankbar, bevor ich eine Karte ziehe.
Kreuz Prinz.
Verwirrt sehe ich mich um. Viele haben schon ihren Partner gefunden und nur noch ein paar, mich eingeschlossen, sehen sich ohne Partner um.
Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter und ich wäre fast an einem Herzinfakt gestorben oder hätte fast Schattenreisen benutzt, aber ich schaffe es noch ruhig zu bleiben und mich langsam umzudrehen. Ich bin echt schreckhaft geworden. Ein Junge mit etwa kinnlangen braunen Haaren schaut mich an.
"Was hast du für eine Karte?", fragt er mich und seine Stimme klingt unerwartet tief.
"Kreuz Prinz", antworte ich ihm und er hält mir seine Karte hin, die identisch zu meiner ist.
"Sieht aus als wären wir Partner", sagt er, klingt aber nicht so begeistert.
Als sich alle Partner gefunden haben, bittet Mrs. Roden wieder um Ruhe und so langsam hören die Gespräche im Raum auf.
"Also wir haben ja letzte Woche schon den Aufbau von Blut besprochen und diese Stunde haben wir vor unser eigenes Blut mal zu untersuchen"
Nicht gut, gar nicht gut.
"Ihr werdet euch also gegenseitig etwas Blut abnehmen, seit dabei aber sehr vorsichtig und folgt allen Anweisungen, die ich euch gleich austeilen werde.", erzählt sie und holt einen Ordner mit ziemlich vielen losen Blättern aus ihrer Tasche, die sie in der ersten Reihe einem Mädchen gibt, welches sich ein Blatt nimmt und den Stapel dann weiter schiebt.
"Wenn ihr das gemacht habt, könnt ihr verschiedene Tests mit eurem Blut durchführen, aber dazu wird es auch nochmal ein Arbeitsblatt geben", erklärt Mrs. Roden weiter und lässt einen weiteren Stapel herumgeben.
"Alle Materialien sind hier vorne abzuholen und vergesst nicht Protokoll zu führen, ich werde das benoten", sagt sie noch und deutet auf einen Tisch neben ihr.
"Und jetzt viel Spaß", fügt Mrs. Roden noch hinzu.
Den werde ich ganz sicher haben.
Danke für das nette Feedback beim letzten Kapitel, das motiviert mich immer mehr dazu neue Kapitel zu schreiben:)
Ich hoffe es hat euch auch dieses Mal gefallen;)
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Umbrakinesis - Nico di Angelo
FanfictionNico hält es in den Camps nicht mehr aus und auch in der Unterwelt will er nicht mehr leben. Deshalb entscheidet er sich in New York auf ein Internat zu gehen. Ein Internat für besondere Kinder, mit Krankheiten, die auch für Halbblute typisch sind. ...