Kapitel 27

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PS: die Lesenacht findet hier statt:) merkt euch den 30.6

Und ich wollte euch mal nach Feedback fragen:
Läuft die Geschichte noch in die richtige Richtung?
Ist zu viel Camp und zu wenig Schule?
Wollt ihr, dass eine gewisse Person mehr Auftritte hat? (Wenn ja, welche?)
Ist Nico's Entwicklung (selbstbewusster werden) in Ordnung, oder geht es zu schnell?

Jetzt viel Spaß mit dem Kapitel und Danke für das nette Feedback beim letzten♥︎

Ich war den ganzen restlichen gestrigen Tag auf meinem Zimmer gewesen, nicht einmal zum Abendessen bin ich gegangen. Damian hat zwar noch einmal an meine Tür geklopft und gefragt, ob es mir gut geht, aber ich habe nicht geantwortet. Stattdessen habe ich mir die ganze Zeit den Kopf zerbrochen, was ich in der derzeitigen Situation tun soll.

Einerseits muss ich noch mit Anna reden und ihr erzählen, dass ich sie nicht wirklich mag, also jedenfalls nicht in der selben Weise, wie sie mich.

Andererseits will mich auch noch irgendwie dabei helfen Will zu retten. Ich fühle mich so schlecht, wenn ich einfach hier sitze und nichts tue, während er im Sterben liegt. Auch wenn noch nicht klar ist, was los ist, irgendwas muss ich doch etwas tun können.

Und dann ist da auch noch Bianca Engill, das Mädchen, dass genau so aussieht und den gleichen Vornamen hat, wie meine Schwester.

Ich drehe mich in meinem Bett um und schaue auf die Uhr auf meinem Nachttisch. Es ist zwar noch ein bisschen zu früh, aber da ich sowieso nicht schlafen kann, entscheide ich mich dazu jetzt schon mal duschen zu gehen.

Etwa zwanzig Minuten stehe ich in einem Totenkopf Sweatshirt, schwarzen zerrissenen Hosen und noch leicht nassen Haaren in meinem Zimmer.

Draußen ist es noch dunkel, keine Überraschung dafür, dass es erst Februar ist, aber trotzdem ich auch die letzte Nacht fast nicht geschlafen habe, verspüre ich immer noch keine Müdigkeit. Ich schaue in den Spiegel, der in meinem Zimmer steht. Unter meinen Augen sind tiefe Augenringe und meine Wangen sind eingefallen. Schnell ziehe ich die Kapuze des Sweatshirts über meinen Kopf und schaue noch einmal auf die Uhr. Es müsste jetzt eigentlich schon Frühstück geben, hoffentlich bin ich dann relativ alleine, wenn ich jetzt schon gehe.

Ich schnappe mir meine Schultasche, die neben dem Schreibtisch steht und verlasse mein Zimmer.

Im Essensraum angekommen, setze ich mich an einen Tisch in der Ecke, an dem bis jetzt nur ein Mädchen mit lilanem Kapuzenpullover sitzt. Zu meiner Überraschung ist es doch schon recht voll, wenn auch nicht so wie sonst, wo ich es gewöhnt bin zu essen und dies hier war der Tisch, der mir am ansprechendsten vorkommt.

Als ich meine Müslischüssel auf den Tisch fallen lasse, schaut das Mädchen einmal erschrocken auf und bernsteinfarbene Augen blitzen mir entgegen. Aber senkt sie ihren Kopf schnell wieder, sodass das Pony ihres kurzen blonden Bobs in ihr Gesicht fällt und pinnt ihren Blick auf das Toast vor ihr.

Ich entscheide mich dazu sie weitestgehend zu ignorieren und fange an mit meinem Löffel in meinem Müsli herumzustochern. Irgendwie hat mich der Hunger ganz verlassen und eher einem unguten Gefühl Platz gemacht, aber ich muss irgendwas essen, wenn ich nicht umkippen möchte, also fange ich an meine Cornflakes langsam in mich hinein zu stopfen.

Nach etwa zwei Minuten, in denen ich nicht wirklich viel herunter gebracht habe, sehe ich aus meinem Augenwinkel plötzlich eine Regung.
Ich schaue auf und sehe, wie das Mädchen mich anstarrt. Sie hat feine Gesichtszüge und auf ihrer hellen Haut befinden sich ein paar Sommersprossen.

"Hi", murmelt sie, als sie meinen Blick bemerkt. Ich nicke ihr zu.

"Ich bin Elly Cattiva", sagt sie leise.

"Nico DiAngelo", antworte ich und sie dreht ihren Kopf leicht schief.

"Kommst du auch aus Italien?", fragt sie mich dann.

"Ja", antworte ich und sie kichert. "Warum hast du dich zu mir gesetzt?"

"Ähm, nur so, warum?", sage ich und schiebe mein Müsli etwas von mir weg.

"Es setzt sich nur jemand zu mir, die anderen finden mich komisch", meint sie und ich zucke mit den Schultern.

"Nur weil man anders ist, ist es ja nicht gleich schlecht."

"Das lässt sich leicht sagen, wenn man viele Freunde hat", Elly zieht einen ihrer Mundwinkel nach oben, sodass es ein schiefes Grinsen ergibt.

"Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche", antworte ich ihr und senke meinen Blick auf den Tisch.

Plötzlich taucht ein Schatten hinter mir auf. Ich drehe mich um und sehe Anna hinter mir stehen.

"Hi, Ella oder? Es tut mir furchtbar leid, aber ich muss Nico mal kurz entführen", sage sie, nimmt meine Hand und zieht mich von meinem Platz auf.

"Anna, warte...", sage ich aber breche ab, als sie mich zur anderen Seite des Raumes an einen Tisch zieht, an dem schon April, Bianca, Damian und Lucas sitzen. Anna führt mich zu den letzten zwei freien Stühlen, auf die wir uns fallen lassen.

Unsere vier Freunde schauen zu uns rüber und ich fange an einen Brotkrümel vor mir auf dem Tisch genau zu inspizieren. Ich kann Damian nicht in die Augen schauen, besonders nicht nachdem ich ihm gestern noch nicht mal an der Tür geantwortet habe.

"Nico, warum saßt du bei Elly, sie ist doch total komisch?", fragt mich April, die gerade ich Gespräch mit Bianca unterbrochen hat. Ich zucke nur mit den Schultern.

"Leute, ich muss euch was erzählen", sagt Damian nach einer Weile und zieht die Aufmerksamkeit des Tisches wieder auf sich.

"Na dann los", fordert ihn Bianca auf.

"Also...", fängt Damian an und kratzt sich an seinem Hinterkopf. "Lucas und ich sind, ähm, sowas wie ein Paar"

Der ganze Tisch war geschockt und keiner brachte ein Wort heraus, bis April plötzlich anfängt vor Freude zu schreien. Götter, trifft das Mädchen hohe Töne. Sie springt auf und umarmt Damian is Lucas, der sich versucht vor ihrem Klammergriff zu wehren, jedoch scheitert.

Anna neben mir fängt an in ihre Hände zu klatschen und strahlt von einem Ohr zum anderen, während Bianca nur verwirrt aussieht.

"Warte, ihr beide? Aber ich dachte...", fängt sie an, aber stoppt sich dann aber selbst. "Ist ja egal, jedenfalls freue ich mich für euch", meint sie daraufhin.

"Danke", sagt Damian und nimmt Lucas neben sich in den Arm.

Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt für mein Coming-out, wo wir gerade bei der Sache sind. Ich öffne meinen Mund, aber irgendwie kommt kein Wort heraus.

Was, wenn sie mich dann nicht mehr als Freund haben wollen? Oder Anna sauer auf mich ist? Sie ist zwar manchmal nervig, aber immer noch die Person, die mir meine neuen Freunde vorgestellt hat.

Ich schüttle kaum merklich den Kopf. Nach dieser Reaktion gerade zu urteilen, werden sie nichts dagegen haben, aber trotzdem...

"Nico, alles gut?", fragt mich April auf einmal, die wieder auf ihren Platz zurückgekehrt ist.

"Ja, aber ich glaube, ich muss euch auch was erzählen"

Umbrakinesis - Nico di AngeloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt