13.Juli 2015

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Ich saß wieder neben dem Klo, den Blick auf die Türe gerichtet. Ich weiß auch nicht aber ich fange den Platz bequem.

Ich hörte Schritte die sich der Tür nähern. Er ist wieder da . Ich stand auf ging sofort zur Tür. Langsam hatte ich gemerkt das es am besten war ihn nicht warten zu lassen.

Die Tür hatte drei Riegel von außen, das heißt ich konnte nicht raus.
Innen hatte sie auch ein Schloss bzw Riegel. Der verschloss sich immer, wen die Türe zu war, automatisch. Er konnte also auch nicht rein wen ich die Türe nicht auf schließen würde.
Aber ich tat es immer. Ohne Ihn hätte ich kein Essen, und er drohte mir auch mit meiner Familie.

"Hay Schatzi" er grinste mich dreckig an.
"Dein Zimmer ist fertig"
Mein Zimmer? Ich sah ihn fragend an.
Er zog mich aus dem Bad heraus.
Ich wurde betäubt als ich hier hergebracht wurde. Ich hatte keinen Ahnung was vor der Türe war.
Und jetzt stand ich hier.
Kurz schaute ich mich um, der Raum bestand nur aus Beton-mauern und Boden. Trotzdem erkannte man das hier schon länger keiner war. Eine feine Staub Schicht lag auf allem. Das Fenster hatte kein Glas, und an einer Wand war sogar Graffiti
Ist das mein Zimmer ?

"Welches Zimmer" fragte ich .
Er holte auf und schlug mich.
"Du redest nur wen ich es dir sag"
Ich nickte und hielt mir die schmerzende Wange. Erst jetzt viel mir auf das ich noch nie etwas zu ihm gesagt habe.
"T-Tut mir le-leid" stotterte ich.
Er schlug mich nochmal. Diesmal fester. Ich verlor mein Gleichgewicht und fiel auf den Boden.

"Hab ich dir nicht gerade gesagt das du nur sprechen darfst wen ich es dir sage? Bist du schwer bei verstand?" Er machte eine Pause als wollte er eine Antwort.

"Steh auf " schrie er dann.
Ich stand sofort auf.

Er fasste mich an meinem Arm und zog mich einfach hinter sich her.
Wir kamen durch weitere Beton-Zimmer. Zerstreut gab es Graffiti, ein paar Bierflaschen erkannte man unter der Staubschicht.
Hier war schon ewig keiner.
Am liebsten würde ich fragen was das hier ist.
Aber ich hatte genug Schläge bekommen um zu kapieren das man ihn nicht reizen soll.

Draußen angekommen stand der schwarze Van. Dahinter war ein sehr dunkler Wald zu sehn.
Wo war ich hier?

"Einsteigen" fordert er mich auf.
Ich gehorchte sofort.

Schweigend saß ich auf dem Beifahrersitz. Wir fuhren bestimmt eine Stunde durch den Wald bis wir auf etwas Zivilisation trafen.
Gott bin ich froh nicht abgehauen zu sein. Sonst wär ich jetzt irgendwo in diesem Wald und wahrscheinlich schon fast tot.

Die ganze Fahrt sagte Er nichts.

Allerdings hat er nach ungefähr 10 Minuten schweigen das Radio an geschaltet. Jetzt dröhnte klassische Musik aus den Lautsprechern.
Viel zu laut, find dich. Doch anstatt zu meckern, genoss ich ein bisschen die Musik. Ich weis nicht wie lange ich schon keine Musik gehört habe.

Irgendwann fuhren wir durch eine Stadt.
Es war schönes Wetter, die Straßen waren voller Menschen.
Eltern die mit ihren Kinder spazieren gehn.
Teenager mit Skateboards. Kleine Kindern die mit Eis in der Hand durch die Menschenmassen rannten.

Alle lachten , redeten miteinander, waren glücklich.

Was würd ich dafür geben dort draußen zu sein und nicht hier.
Ich spürte wie mir langsam die Tränen die Wangen runterlaufen.

Ich könnte doch jetzt einfach die Türe aufreißen und raus springen . Vllt bei der nächsten Ampel. Wenn er hält.

Ich schaute vorsichtig in seine Richtung, er schaute nur geradeaus .
Vor uns tauchte eine Rote Ampel auf.
Soll ich?
Meine Hand ging langsam zum Tür Griff. Ich schaute immernoch genau in seine Richtung.
Er schaute mich nicht an.
Mach es.
Stimmte mir meine innere Stimme zu.
Kurz davor hörte ich wie er
" Susanne" sagte.

Susanne hieß meine Mutter.
Ich hielt inne.

"Deine Mutter. Sie arbeitet doch als Krankenschwester. Morde im Krankenhaus sind immer die spannendsten."
Er hatte sich zu mir gedreht und grinste mich böse an.

Meine Hand zuckte zurück und ich legte sie auf mein Schoß.

"Vergiss es nicht. Wen du abhaust, ist jeder tot den du kennst und magst.
Familie ,Freunde Nachbarn.
Alle."




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