24.Dezember.2016

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Heiligabend.
Mein zweites Weihnachten mit ihm.
Letztes Jahr jedoch war das Mädchen noch da.
Damals saß ich still da und schaute ihnen zu wie sie Geschenke auspackten, und Gans aßen.
Wie sie lachten und Spaß hatte.
Nachts durfte ich alles aufräumen und sauber machen. Danach bin ich schnell ins Bett gegangen, um den Tag zu beenden. Einfach zu vegessen. Es hatte nicht besonders geholfen, immerhin errinnerte ich mich ja gerade daran.

Und jetzt war wieder Heiligabend.

Ich schaute sachte zu ihm hinüber, er saß auf der Couch und schaute einen Weihnachtsfilm.
Der Baum hinter ihm war noch nicht geschmückt, das Essen noch nicht gekocht. Es war 10 Uhr morgens. Ich räumte den Frühstückstisch auf, und überlegte wie ich alles hinbekommen sollte.
Alles schmücken, kochen, Geschenke einpacken, duschen und ihm alles Recht machen.
Während er den ganzen Tag filme schaute.
Ich rege mich aber nicht auf. Was brachte es sich aufzuregen, es würde nichts ändern.
Rein gar nichts.
Ich wandte meinen Blick von ihm ab und putzte den Tisch ab.
Gut, Frühstück aufgeräumt.
Jetzt war der Baum dran.
Ich hatte die Kisten mit Weihnachtsschmuck gestern schon vom Dachboden herrunter getragen. Alles war in blau und weiß gehalten. Kugeln, Sterne, anknips Kerzen und was noch so auf einen baum kommt.
Ich fing an mit den Kugeln und beendete es mit dem Stern der oben auf die spitzte kam.
Am Ende war ich ganz schön stolz auf mich. Es war ein echt schöner Weihnachtsbaum.

"Das hast du toll gemacht, Schätzchen" er stand plötzlich hinter mir und hatte eine hand auf meine Schulter gelegt.

"Danke" antwortete ich abwesend, und versuchte bloß nicht zu ihn zu schauen. Er machte mich irre.
Wie er, gerade jetzt in der Weihnachtszeit, auf fröhliche Familie tat.

"Willst du nicht auch einen Film schauen?" Er sah mich fragend an und ging mit mir richtig Couch.

"Aber nein, ich muss doch noch so viel machen" versuchte ich ihn davon abzubringen.
Ganz sicher hatte ich keine Lust, mit ihm einer dieser vielen Weihnachtsfilme anzusehen, bei denen jeder viel zu glücklich ist, und das Wunder von Weihnachten alle Familien Probleme aufhebte.

Er hörte mir jedoch gar nicht zu und zog mich einfach so auf die Couch, so das ich direkt neben ihm saß.

"Schau, der Film fängt gerade erst an." Er schaute zum den Fernseher, auf dem gerade wirklich ein Film anfing. Mit fröhlicher Musik und einer kleinen Schneeflocken die durch das Bild flog.
"Nein wirklich, ich muss doch noch den Raum schmücken" versuchte ich es nochmals, nur um von ihm weg zu kommen.
Er hilt mich immernoch an meinem Arm fest und zog mich nur noch näher zu ihm.

"Ach was, das ist doch gar nicht so wichtig. " er hatte sich jetzt zu mir gewand und war vielleicht nur noch 20 cm von meinem Gesicht entfernt.
Ich versuchte mich zurück zu lehnen doch er zog mich am Arm noch fester zu sich.
"Ich halte eh nicht viel von den Traditionen, lass uns doch einfach jetzt schon Geschenke austauschen." er grinste mich gefährlich an und kann mit seinem Kopf immer näher.

" Nicht mehr lange," seufzte er "dann gehörst du ganz mir. Nicht mehr lang."

Seine Worte kamen wir in den Sinn und nun verstand ich sie.
Er hat nur auf Weihnachten gewartet.

Ich muss hier schnell weg!
Bevor er mein Gesicht erreichte!
Bevor er mich küsste!
Nur der Gedanke daran, und mir wurde schlecht.

Ich versuchte mich los zu reisen, doch er lies es nicht zu.
Das einzigste was mit noch blieb war ihm auszuweichen.

Er sah mich sofort böse an und brachte wieder etwas Abstand zwischen uns.
"Was soll dass?" fragte er sauer.

Schnell, lass dir was einfallen!

"I..ich will das nicht" flüsterte ich leise und schaute weg. Langsam wurde die Angst immer größer, Er wollte es echt. Er wäre bestimmt weiter gegangen als küssen, hätte mich.... .

"Na und," er schaute mich imernoch wütend an. " Jetzt komm her " er griff mein Gesicht und zog es zu sich.

Ich versucht mich zu wehren, und schaffte es ihn weg von mir zu drücken.
Schnell stand ich auf.
"Komm schon Schätzchen, ich habe so lange gewartet" meinte er nun sachte zu mir.

"A..Aber, " schnell lass dir was Gutes einfallen  "du bist doch mein Vater, das ist verboten"
Entführung auch!!

"Aber Schätzchen, das ist doch das tolle daran" er grinste wieder so böse.

"Aber...aber, ich will das nicht" meinte ich mit fester Stimme.
Nur nicht nachgehen!
Nur der Gedanke an ihn, bringt mich schon zum würgen, wenn er mich auch nur anfässt könnte ich jahrelang duschen.

"Ach komm schon" er stand auf "ich kann nicht mehr warten" meinte er sachte und streichelte meine Wange.
Langsam kamen bei mir die Tränen, ich würde jetzt wirklich verge... .

Er kam noch näher zu mir und umarmte mich von hinten.

"Daddy" fing ich an und wollte mich aus seinen griff befreien, und zur Verwunderung ließ er es auch zu.

Ich drehte mich zu ihn, vor Angst zitterte ich immernoch und meine Augen wollten nicht aufhören zu weinen. Ich versuchte einen vernünftigen Satz rauszubringen wärned ich in sein Gesicht sah.
"Ich will das heute nicht, was... Was wenn... wenn ich nicht gut genug bin.
Ich fühle mich noch gar nicht bereit... Lass uns warten.... warten bis ich erwachsen bin, .... Oder bis wir heiraten"
Wahrscheinlich sah ich jetzt ganz schön scheiße aus. Rote Wangen und verheultes Gesicht.

Ich beobachte seine Reaktion, während ich redete sah er mich noch missmutig an, doch jetzt hatte er ein Pokerface.
Nach gefühlten 10 Minuten brachte er endlich ein entäuschtes "Ja" hinaus.


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