28. August.2016

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"das könnt jetzt ein bisschen zipen" ich nickte und schaute weiter in den Spiegel vor mir.
noch sah man es nicht, doch jetzt waren meine Haare braun. ein langweiliges braun. ich vermisse jetzt schon meine blonden Haare.
seufts.
Außerdem hatte er gemeint man musste sie noch schneiden.

Grade saß ich beim Friseur. Und langsam füllt sich der Boden mit meinen Haaren.
Jetzt waren sie nur noch schulterlang.
ich mein, ich hatte Haare die fast bis zu meinem Bauchnabel gingen.

vor einer Woche ist er zu mir in die Küche gekommen als ich grade das Mittagessen wegräumte habe.
"Du wirst wieder in die Schule gehen" meiner er plötzlich.
"Ich  möchte das du auf meiner Arbeit meine Sekretärin wirst. Dazu brauchst du einen Abschluss. So sind  wir für immer zusammen, von morgends bis Abends und natürlich auch Nachts." mit einem dreckigen Grinsen kam er dabei auf mich zu.
Zum Glück hatt es genau in dem Moment geklingelt. Sonst....ich will gar nicht drüber nachdenken. Zwar muss ich jetzt bei ihm im Bett schlafen, doch bis jetzt hat er es noch nicht gemacht. Allerdings weiß ich selber das er es irgendwann machen wird.
mein Magen zog sich zusammen bei dem Gedanken.

schnell kam ich wieder in das jetzt und
schaute mich genauer im Spiegel an. Meine sonst Brauen Augen waren jetzt dank Kontaktlinsen leicht bläulich.
Fast hätte es ihm gereicht aber dann kam er auf die Idee für einen Piercing.
der schwarze Ring baumelt an meiner rechten Augenbraue.
Wenn ich mich genau betrachte sah das ganze gar nicht mal schlecht aus.
wären die Haare nicht so langweilig braun. schwarz oder blond wär besser.

"so fertig" sagte der Mann hinter mir.
ich drehte meinen kopf ein bisschen und schaute mir die Friseur genauer an.
Doch sie gefällt mir.
Ich lächelte den Friseur an und bedankte mich.

"hmhm"räusperte er sich.
mein Lächeln verschwand. Er konnte es nicht leiden wen ich mit anderen rede.
Er war eifersüchtig auf alles und rastet total aus, vorallem wenn es ein Mann ist. Eigentlich wollte er auch zu einer Friseurin. Aber das gab's nun mal nicht in der Stadt.
Ich durfte nimanden in die Augen schauen oder anfassen. In dem letzten Monat war ich aber auch nur 6 Mal mit ihm draußen. Zwei Mal essen, zwei Mal einkaufen, einmal gingen wir in einen Park und jetzt zum Friseur.

"Das wäre dann auch alles" meinte er und lief mit dem Friseur zum Tresen um zu bezahlen.
Mein Blick viel auf die Ablage vor mir und ich sah eine kleine Schachtel mit Schminke.

"Daddy,..."fing ich schüchtern an.
So muss ich ihn nennen. Ich bin seine Tochter. Sie war meine Mutter.
Jetzt kümmert er sich ganz rührend um mich. Ich glaub nur deswegen hat er mich noch nicht angefasst.
Dabei schläft kein 17 jährige mit ihrem Vater in einen Bett.
Gott er war echt ein Psycho.
Das schlimme ist ich weiß nie Was für eine Stimmung er hat. Seine Stimmungsschwankungen halten immernoch an. Gestern war mal wieder ein schlechter Tag.
Doch gestern hat er darauf geachtet das man die blauen Flecken nicht sieht. Also  wen ich ein T-Shirt an habe so wie jetzt grad.

"ja" fragte er.

"können wir vielleicht noch etwas Schminke kaufen?"
früher habe ich mich fast nie geschminkt, nur zu besonderen Anlässen. also echt nur 10 mal in Jahr oder so. Aber ich kann Schminken, sogar recht gut.
"früher hab ich mich nie geschminkt" versuchte ich ihn zu überreden. immerhin will er dass ich nicht so aussah wie das "ich" von früher.

Er nickte und lächelte mich an "natürlich,hol dir schnell was du brauchst."
Es war fast schon gruselig wie er auf nett tun kann. trotzdem freute ich mich auf das Schminken. ja es machte mir Spaß.
wärend ich so durch die Regale Laufe und mir Schminke zusammensuchen (bei dem Friseur gibt es auch Schminke zu kaufen. man kann sich dort auch Schminken lassen)
überlegte ich wie es weiter geht.
in einer Woche fängt für mich die  Schule an.
Genaueres weiß ich noch nicht.
Aber ich freue mich trotzdem darauf.
Auf etwas normales in meinem Leben.  Einen Alltag. Vorallem aber ein bisschen Zeit ohne ihn.

"hast du alles" fragte er hinter mir. ich zuckte leicht zusammen da er mich erschreckt hatte. nickte aber dann. Nahm mir alles aus der Hand und ging zur Kasse. Brav folgte ich ihm. Wir verabschieden und und gingen nach draußen

"Brauchst du noch was?" Er sah mich fragend an.
"Klamotten" sagte ich vorsichtig.
Grade lief ich in einem T-Shirt von ihn herrum, die Hose ist eine billig Hose aus irgendeinem Discounter.

"Stimmt" lachte er los. Er lachte derzeit oft-  in der Öffentlichkeit. Er tat auf guten netten Vater.
"Gut dann lass uns doch ...da hin " er zeigte auf einen New Yorker.

Früher war ich oft im New Yorker. Gleich zwei Straßen weiter neben meiner alten Schule gab es einen.
Wie oft war ich dort mit Melissa.... .
Es lief mir kalt den Rücken herunter als ich wieder an die alten Zeiten dachte.
Wir waren über 400 km von meiner Heimatstadt entfernt. Ich werde nie wieder einen meiner Familie sehen. Nie.

Oft dachte schon dass ich vllt  einen Brief schreiben könnte, doch Er hat mal erwähnt dass sie sind umgezogen, also meine Familie.Wie soll ich den wissen ob er lügt oder nicht.

"Seufz"
"Alles okay?" Fragte er besorgt.
Ich grinste nur schief und bejahte.

"Gut los probiert mal das hier an" er Rechte mir einen Stapel Klamotten.
Oh sind wir schon im Laden? Oh.

Langsam schlenderte ich zu einer der Kabinen und fing an endlich wieder normale Klamotten anzuziehen.

EntführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt