31. Dezember 2016

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Traurig schaute ich durch die Fenster Scheibe und betrachtete das bunte Feuerwerk oben am Himmel.

Mal abgesehen davon, dass er es mir nicht erlaubte raus zu gehen, war es mir eigentlich recht, dass ich im Haus bin. Ich kann laute Geräusche eh nicht ab. Und Silvester Raketen sind lut.

Er saß unten mit 3-4 anderen Kerlen.Ganz ganau wusste ich es nicht. Aufjedenfall durfte ich  ihnen nicht begegnen und saß deswegen hier oben im Schlafzimmer mit dem Versuch nicht bis Mitternacht einzuschlafen.
Was ich genau in einer Minute offiziell geschafft habe.

Draußen wurde trotzdem jetzt schon lautstark gefeiert und mit Böllern geworfen.

Die ganze Situation errinnerte mich an alle anderen Silvester die ich bis jetzt gefeiert habe. Ich saß oft alleine drinnen, während alle raus gingen und Böllern.
Schaute mir dann auch in Ruhe das Feuerwerk von innen an.Dachte über das neue Jahr nach, und über das vergangene. Es tat ganz gut, ein bisschen Ruhe zu haben, ohne die ganzen Gespräche um einen herum.
Doch jetzt ruft die Ruhe nur die Erinnerungen an damals hervor. An meine Eltern und Geschwister, wie sie draußen stehen und Sekt trinken. Wie ein paar Jungs aus der Nachbarschaft Raketen vertikal anzünden und au Mülleimer schießen. Wie Melissa, und ich immer bis 5 Uhr morgens Schnulzen​ Neujahrs Filme schauen, und am nächsten Tag immer die Reste des Festessen vom Vortag zum Frühstück gab. Dass alles und noch viel mehr spielte sich alles in meinem Kopf ab und machte mich fast verrückt.
Ablenken konnte ich mich auch nicht also saß ich am Fenster und dachte an die vergangenen Silvester, an meine Familie und meine Freude.
Es ist unwahrscheinlich daß ich jemals einen von ihnen sehe. Ich mein in jedem Film können die Opfer von Entführungen irgendwann abhauen, doch dass wird mir in letzter Zeit immer unwarscheinlicher. Erstens war er viel zu Muskulös um ihn zu überwältigen, zweitens hatte ich einen Peilsender, drittens wusste ich nicht wie ich meine Familie, Freunde oder die Polizei unauffälig errreichen kann und viertens wollte ich nicht das er irgendjemand verletzt nur weil ich davon laufe. Also musste ich mich  wohl oder übel  damit abfinden, dass ich bei ihm bleibe. Und das er mich heiratet und anfässt, und  mir mein Leben klaut.

Meine Stimmung war am tiefpunkt. Ich wollte das nicht, aber dagegn tun konnte ich nichts. Zwar war mein Leben gerade schon scheise, aber wenn ich an Weihnachten denke und an meine Hochzeit, konnte man es eigentlich als Ruhe vor dem Sturm betrachten. Wenn man normalerweise vor einen Sturm steht, würde man entweder wegrennen oder ihn durchstehen, aber weder das eine noch das andere war eine option. Immerhin würde ein Sturm vorbeigehen, mein Leben mit ihm jedoch nicht.

Natürlich gab es da noch eine Lösung, aber so komisch es klingt, ich wollte mein Leben behalten. Meine Hoffnung das ich gerettet werde wollte nämlich einfach nicht verschwinden.

Früher war Hoffnung eigentlich nie so mein thema, ich mein ich hatte manchmal gehofft das eine Klassenarbeit ausfällt, oder das es nicht regnet. Aber jetzt ... ohne hoffnung hätte ich mich halt wirklich schon umgebracht.

"Hör auf so depressiv zu sein" flüssterte ich mir zu und schaute wieder hoch zu dem Feuerwerk, und genau in dem Moment hörte man von unten wie ein Countdown anfing

10

9

8

Eigentlich sollte man sich doch Ziele setzen zu Neujahr,

7

Hatte ich zwar noch nie,

6

Aber warum nich anfangen :

5

 Erstes Ziel :

4

Diese'freie' Zeit noch genisen

Zweites Ziel :

3

2

" Nicht sterben"

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0

EntführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt