8.November.2016

36 2 0
                                    

Ich machte die Fenster auf. Sofort kam mir ein kalter Wind entgegen und Schneeflocken wehten an mir vorbei in dass Zimmer.
Ich bekam eine Gänshaut und drehte mich schnell weg vom offenen Fenster.
Die Uhr über der Tür zeigte 4:56 Uhr an.

"Seufts"
Zwei Zimmer weiter stand ein schönes, weiches Bett. Wahrscheinlich war die Stelle noch warm an der ich vor 5 Minuten noch lag.

Das einzige prositive am wach sein ist, dass mich jetzt auch zwei Zimmer von ihm trennen.

Ich ging zum Waschbecken und drehte das heiße Wasser auf.
Das Fenster war immernoch offen und kleine Schneeflocken flogen in das Waschbecken. Sobald sie das heiße Wasser berührten, lösten sie sich ganz schnell auf.
Kurz war ich ganz fasziniert von dieser Zene. Doch dann hörte ich zwei Zimmer weiter ein leises Geräusch, und ich schreckte auf.

Ich sollte mich beeilen.

Schnell machte ich das Wasser aus, und stieg unter die Dusche. Ich hatte es mir morgens zum Ritual gemacht, einmal heiß zu duschen. Es beruhigte mich. Außerdem wurde mir dann warm und etwas schwindelig. So könnte ich nicht nachdenken. Über das alles.
Mein Kopf war kurze Zeit leer.
Irgendwie mochte ich das Gefühl.

Nach der Dusche schaute ich mich nochmal genauer in dem Ganzkörper Spiegel an.
Kathe hatte echt recht, es sah schlimm aus. Mein Körper war überzogen mit blauen Flecken. Es kamen immer mehr dazu. Ich konnte schon lange nicht mehr sagen welcher wann entstand. Nur die großen, wie der an meinem Bauch, konnte ich noch zuordnen.
Ich betrachtete meinen Bauch genauer. Der Fleck ist an den Rändern leicht grünlich geworden, doch in der Mitte ist er immernoch dunkelblau.
Irgendwie wollte er nicht verschwinden.

Mein Blick fiel auf mein Gesicht.
"Fuck"
Auf meiner linken Wange war ein relativ kleiner blauer Fleck. Relativ hieß er war so groß wie ein Daumennagel.
So groß dass er aufjedenfall auffällt.
Ich holte schnell mein schminkzeug hervor und versuchte ihn so gut wie es geht zu überdecken.
Man sah ihn trotzdem noch leicht.
Mist.
Hoffentlich ließ er mich so raus.
Wobei... Ohne die Mädels war Schule schon langweilig.

"Haay" er klopfte leicht an.. Ich erschreckte und schaute zur Tür. Zum Glück war abgeschlossen, ich merkte das ich noch nackt da stand. Schnell zog ich mich an und machte dann die Tür auf.

"Was dauert das so lange" er ging genervt an mir vorbei.
Ich schlüpfte durch die Tür und ging nach unten.
Meine Haare waren zwar noch nass, aber ich wollte nicht mit ihm in einem Raum stehen und meine Haare Föhnen.
Kurz machte ich mir einen Dutt, dann ging ich einmal im unteren Stock herrum und machte die Rollläden auf.
Draußen lag alles unter einer dünnen Schneeschicht. Und das schon im November. Verrückt.
Wobei der Schnee heute Mittag wieder verschwunden sein wird.

Ich ging in die Küche und machte Frühstück.
Es fühlte sich immernoch falsch an, für ihn Frühstück zu machen.
Ich fühlte mich wie eine Frau die ihrem Mann Frühstück zubereitete. Und das ist falsch.

"Hay" er stand in der Tür zur Küche. Ich war gerade fertig mit dem Essen. 5:43 Uhr. Noch über 1½ Stunden bis zum Unterrichts Anfang.
Es ist echt unnötig so früh aufzustehen.

"Das hast du schön gemacht Schatz"
Er meinte das Frühstück.
"Danke" antworte ich leise. Anscheinend war er heute wieder gut gelaunt.
Gestern war es...
Naja der blaue Fleck im Gesicht kommt nicht grundlos.
Allerdings wusste er nichts von der Sache mit William und der Aktion gestern im Unterricht.
Das heißt es gab keine Spione und der 11 Klasse.
Und das heißt, dass ich nicht so aufpassen musste.
Ein kleines Lächeln trat mir ins Gesicht.
"Was ist das den" er fasst mein Gesicht und schaute schräg auf meine Backe.
Er hatte den überschminkten blauen Fleck gesehen.
"Ich sag einfach das ich...."
"Ach, " er unterbrach mich, "du hast das aber gut überschminkt."
Mehr sagte er nicht.

EntführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt