Flashback 1
"Laufey! Halt ein! Haben nicht schon genug Unschuldige ihr Leben gelassen?!" brüllte er und streckte dem Frostriesen sein Schwert entgegen.
"Ich werde nicht eher aufgeben, bis die Herrschaft auf der Erde die Meine ist, Odin Borson! Und nicht einmal der große Allvater wird mich davon abbringen!" fauchte der Riese und seine roten Augen glühten voller Hass. Er holte mit seinem Speer aus, zielte und schleuderte die schwarze Spitze auf Odin zu, der sich jedoch im letzten Moment zu Boden schmiss.Fluchend rappelte er sich auf. Ein heftiger Schneesturm tobte über das Schlachtfeld und brachte eisige Kälte. Er stand dem nun entwaffneten Riesen jetzt gefährlich nah und seine weißen Haare flatterten im kalten Wind. Er konnte beinahe den unendlichen Zorn spüren, der von seinem Gegenüber auszugehen schien. Er wollte nicht noch mehr Blut vergiesen... Beschwichtigent hob er die Hände und holte Luft um etwas zu sagen, doch er kam nicht weit. Laufey war doch nicht unbewaffnet, wie er zuerst angenommen hatte... Blitzschnell zog er aus seinem Gürtel einen kleinen, glänzenden Dolch und stach zu. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schrie der Allvater auf und fasste sich an sein rechtes Auge. Blut tropfte seine Hand hinunter und der Dolch fiel zu Boden.
Wie gelähmt von dem unerträglichen Schmerz kniete er auf dem gefrorenen, schneebedeckten Boden und sah wie in Zeitlupe, wie der riesige Jotun, wieder mit einem monströsen Schwert bewaffnet, siegessicher auf ihn zu stolzierte. Der Gott versuchte mit aller Mühe aufzustehen doch es gelang ihm nicht. Er dachte an seine Frau: Frigga... und seinen neugeborenen Sohn Thor.. wenn er jetzt nicht all seine Kraft und seinen Mut aufbringen konnte, würde er sie nie wieder sehen.
Diesen Gedanken im Kopf, kämpfte er sich hoch. Er ging gebeugt doch trotz seines Alters war sein Blick stolz und entschlossen. Er zog erneut sein Schwert und es funkelte hell im Sternenlicht. Sein Gehen verwandelte sich in ein langsames Rennen, bis er immer schneller wurde und schließlich in einen eleganten Sprint fiel. Immer weiter. Immer weiter stürmte er auf das blaue Monster zu, das höchst überrascht von seinem plötzlichen Kraftausbruch zu sein schien. Er nutzte das Zögern des Frostriesen schamlos aus und setzte zum Sprung an. Er hechtete nach vorn und warf den Riesen zu Boden. Hart landete er auf dessen Rüstung und versuchte ihn unter sich zu halten, was sich als sichtlich schwer erwies. Laufey wand sich und zappelte was das Zeug hielt. Gerade drohte der Allvater endgültig die Kontrolle zu verlieren, da schallte von weitem ein alles übertönender Ruf an sein Ohr:,, Mein König, wir haben sie! Wir haben die Urne!" Augenblicklich erschlaffte der Körper unter Odins Gewicht und der riesige Jotun schien plötzlich machtlos. Erleichtert richtete der Allvater sich auf. Er straffte seine Schultern und sah grimmig in die Augen von Laufey, deren Feuer zu erlöschen drohte. Die Urne veränderte Alles zu ihren Gunsten. Sie war die Quelle der Macht der Frostriesen und ohne sie waren sie ein Nichts. Von Anfang an war es das Ziel der Asen gewesen, die Urne zu finden und sie sicher nach Asgard zu bringen, damit der Frieden zwischen Asgard und Jotunheim in Zukunft gesichert sei.Noch einmal atmete Odin erleichtert auf, drehte dem Riesen den Rücken zu und schritt erhobenen Hauptes davon, ohne sich auch nur einmal umzudrehen.
Alle Asen, die das Gemetzel überlebt hatten machten sich unter seiner Führung zurück auf den Weg nach Asgard. Einer nach dem Anderen wurde in blaues Licht gehüllt und von Heimdall sicher über den Bifröst nach Asgard gebracht.
Als letztes blieb nur noch Odin allein und er wollte gerade das Signal geben, da hörte er nicht weit von sich ein klägliches Wimmern. Der Schneesturm tobte immer stärker und er konnte kaum etwas erkennen... Langsam ging er in die Richtung aus der das Geräusch kam und siehe da: Auf einem erhöhten Felsen, lag auf der vereisten Oberfläche, ein Baby im Schnee und weinte. Es zitterte am ganzen Körper. Der Kleine war unverkennbar jotunischer Abstimmung, denn er war bläulich und seine Augen hatten eine rote Färbung. Mitleid überkam das Herz des Allvaters und ihm kam eine Idee: Er würde das Kind als sein Eigenes großziehen. Wer weiß... vielleicht vermochte dieses Kind eine Verbindung zwischen den zwei Welten herstellen und den Frieden festigen. Behutsam nahm er es in den Arm und wiegte es sanft hin und her. Zu seiner Verwunderung verfärbte sich seine Haut von Blau zu Hautfarben und seine Augen nahmen ein tiefes Blau-Grün an. Augenblicklich hörte der Kleine auf zu weinen und sah den Gott mit großen Augen an.
"Heimdall, bring mich zurück!" rief Odin noch und sofort wurden er und das Kind in blaues Licht gehüllt und verschwanden aus Jotunheim.
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BEHIND BLUE EYES (loki ff)
FanfictionRosie führt ein ganz normales Leben. Zumindest war es das, bis in einer regnerischen Nacht ein Mann in ihrem Pool landet.