Frühstück

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Lokis Sicht:

Als sie mich die Treppen hochführte schaute ich mich ausgiebig um. Auch der Rest dieses Hauses war seltsam und sah ärmlich aus... Schließlich kamen wir in einem geräumigen Zimmer an. Das musste wohl ihr Gemach sein. Überall standen Kerzen und neben dem Bett lagen mehrere Bücher, sowie ein kleines, flaches Teil, wovon ich nicht wusste, wozu es gut sein sollte. Sie wühle in ihrem Schrank und drückte mir schließlich 2 Kleider in die Hand. Was, das sollte ich anziehen? Anschließend zeigte sie mir einen extra raum zum waschen und lies mich stehen.

Zögernd zog ich meine nasse Kleidung aus und suchte etwas, um mich abzutrocknen. Ich fand ein paar weiche Tücher in komischen Farben.
Als ich endlich trocken war inspizierte ich das Zeug, das mir diese -wie war ihr Name nochmal- Rosie in die Hand gedrückt hatte. Es war ziemlich wenig Stoff und einen Umhang oder einen Mantel gab es nicht. Also zog ich das an, was am meisten einer Hose ähnelte und streifte mir das graue Teil über.
Ich sah an mir herunter... Ich sah wirklich erbärmlich aus aber naja, vielleicht gefällt das den Menschen.
Als ich einen kurzen Blick in den Spiegel warf, erschrak ich. Ich sah furchtbar aus... ich hatte eine riesige Wunde auf der Stirn und meine halbnassen Haare wellten sich und standen überall hin.
Zu meinem Glück benutzten anscheinend auch die Menschen auf Midgard einen Kamm, denn ich entdeckte einen. Schnell kämmte ich mir die Haare zurück. Schon viel besser.

Ich verlies den Raum und schritt die Treppe hinab. Um ehrlich zu sein, verletzte es meinen Stolz mich in diesen komischen Gewändern zu zeigen aber das lies ich mir nicht anmerken.
Ich setzte ein gleichgültiges Gesicht auf und hielt Ausschau nach dem Mädchen. Mir schlug ein unbekannter aber leckerer Duft entgegen, als ich eine dunkle Holztür öffnete. Ich betrat den Raum der offensichtlich die Küche sein musste. Das Mädchen stand an einem komischen Herd ohne Feuer und leerte irgendwelche seltsamen Sachen in eine Pfanne...

Als ich mich räusperte, drehte sie sich um. Sie schaute mir kurz ins Gesicht und ihre Augen wanderten meinen Körper hinab und wieder hoch. Dann starrte sie mich einfach an. Ich fühlte mich zugeben unwohl. Sah ich so schlimm aus?

Rosies Sicht:

Ich war gerade in der Küche und machte ein paar Pfannkuchen als ich hinter mir ein Räuspern wahrnahm. Ich drehte mich um und war sprachlos. Er sah in diesen Kleidern noch viel heißer aus, wenn das überhaupt möglich war... er hatte seine Haare ordentlich zurückgekämmt, was ihm echt gut stand.
Ich musste ihn schon eine Weile angestarrt haben, denn es gelang ihm nicht, seine Gleichgültigkeit und seinen Stolz, den er offensichtlich hatte, aufrecht zu erhalten und jetzt sah er mich zweifelnd an. Wie süß...

Peinlich. Schnell wandte ich meine Augen von ihm ab, was übeigends echt schwer war unr widmete mich wieder den Pfannkuchen. ,, du kannst dich schonmal an den Tisch setzen" nuschelte ich über die Schulter. ,,das Frühstück ist gleich fertig."

Er verlies die Küche und ich atmete tief ein und aus. Warum musste er auch so gut aussehen?!
Nach 2 Minuten war ich fertig und ich balancierte den Teller mit den Pfannkuchen auf der einen Hand und in der anderen hielt ich 2 Teller und Besteck.
Er saß schon am Tisch und sah ziemlich verloren aus. Mit einem Lächeln stellte ich einen Teller und Besteck vor ihm ab und plazierte die Pfannkuchen in der Mitte des Tisches.
Ich ging nochmal in die Küche um Nutella und Getränke zu holen. Als ich wieder ins Esszimmer kam hielt er die Gabel in der Hand und betrachtete sie kritisch.
,,Was ist das?" fragte er an mich gewandt.,, eine Waffe?"

Also tut der nur so oder meint der das wirklich ernst?!
Ich hatte schon eine dumme Antwort im Kopf aber da das mit der Ironie vorher nicht so gut funktioniert hatte, antwortete ich stattdessen ernsthaft:,,Nein ähm das ist eine Gabel. Die benutzt man zum Essen..."
Er schaute mich verwirrt an und spieste die Gabel in den Pfannkuchenstapel. Dann schaute er mich fragend an als wollte er fragen ob er es richtig gemacht hatte.
Ich musste mich wirklich anstrengen, nicht laut loszulachen. Die Situation war echt absurd. Mit wem hatte ich es hier zu tun... einem Steinzeitmenschen oder was? Auch wenn ich wusste, dass Steinzeitmenschen in der Regel nicht so hübsch waren...

Bestätigend nickte ich ihm zu und sagte mit einer Stimme, die ich sonst nur bei kleinen Kindern benutzte:,, Ja, fast richtig! Und jetzt nimmst du den Pfannkuchen mit der Gabel und legst ihn auf deinen Teller. Ja genau super. Willst du Nutella?"

Nachdem er sich mit der Gabel erfolgreich einen Pfannkuchen geangelt hatte, sah er mich stolz an und dachte wahrscheinlich ich wäre jetzt beeindruckt...

,,Was ist Nutella?"
-,,das hier. Willst du?"
,,ähm nein, lieber nicht. Aber ich danke euch."

Gut dann halt nicht. Verpasst er halt das Beste.
Nachdem ich ihm halbwegs beigebracht hatte, wie man Pfannkuche mit Besteck isst, sah ich ihm nachdenklich zu. Ich wollte rausbekommen wer er war und woher er wirklich kam...
,,Ich muss kurz was schauen." sagte ich und huschte die Treppe rauf in mein Zimmer. Ich nahm mein Handy vom Nachttisch, öffnete Google und gab "Asgard" in die Suchmaschiene ein. Der erste Vorschlag führte mich auf eine Seite über nordische Mythologie.

Gespannt las ich:
Asgard ist in der nordischen Mythologie das Zuhause von König Odin, dem Allvater, seiner Gemahlin Frigga und ihren Söhnen Thor und Loki.

Ich schnappte nach Luft...
Okey das konnte einfach nicht wahr sein. Ich hatte einen Gott in meinem Haus. Dazu war er anscheinend auch noch Prinz... ich meine sonst noch was?
Ich konnte es einfach nicht glauben.
Leben gibt es nur auf der Erde.
Dachte ich zumindest.
Natürlich war das nur ein Mythos aber der schien gerade irgendwie Wirklichkeit zu werden...

Schwer atmend ging ich wieder runter und setzte mich an den Tisch.
Alle Pfannkuchen waren weg.
Sein Ernst?
Wie viel konnte er denn essen?!

,,Es hat mir sehr gemundet, habt vielen Dank" sprach er und lehnte sich zufrieden zurück.

BEHIND BLUE EYES (loki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt