Rosies Sicht
Ich schnappte nach Luft. Er saß da wirklich mir gegenüber in einer grün schwarzen Rüstung. Auf dem Kopf trug er einen goldenen Helm mit langen Hörnern.
Die anderen Fahrgäste (ein älteres Ehepaar und eine Gruppe von Jugendlichen) starrten ihn entgeistert an... Der Zug hielt in diesem Augenblick und "erstaunlicherweise" stiegen alle eilig aus.
,,Mach dich wieder normal!!"
brachte ich nur heraus und bekam einen Lachanfall... die Gesichter der anderen Fahrgäste waren unbezahlbar gewesen...
Einen Augenblick später saß Loki wieder in Jeans und Shirt da und schaute mich an, als ob nie etwas passiert wäre.
,,Mach das nicht nochmal!" Bekam ich zwischen meinem Lachen heraus und holte tief Luft.
,,Wieso nicht?' fragte er unschuldig.
,,Naja...es ist nur... du bist ein Gott?!"
,,Halbgott" verbesserte er mich und grinste.
Wir mussten beide lachen. Er sah noch viel attraktiver aus wenn er lachte. Wenn das überhaupt möglich war...
Nach einer weiteren viertel Stunde waren wir am Hauptbahnhof angekommen und die Türen öffneten sich quitschend. Als wir auf den Bahnsteig traten sah er sich skeptisch um. ,,Du sagtest doch das wäre eine schöne Stadt!?"
,,das ist noch nicht die Stadt. Wir müssen dort drüben die Treppen hoch." Erwiederte ich schmunzelnd.
Also fuhren wir mit der Rolltreppe zum Ausgang des Bahnhofs (Obwohl ihm die normale Treppe warscheinlich lieber gewesen wäre) und verließen die dunklen Gänge. Die Sonne schien und es war angenehm warm. Wir liefen einfach nur ein bisschen herum und ich zeigte ihm das Staatstheater, den Schlossplatz und die Königsstraße. Er schien wirklich beeindruckt und stellte immer wieder Fragen über bestimmte Gebäude und Häuser.
Nach einigen Stunden beschlossen wir, uns noch wo hin zusetzen und erwas zu trinken. Ich ging mit ihm in ein kleines Kaffee etwas abseits von dem ganzen Trubel. Es war altmodisch eingerichtet mit viel Holz und warmem Licht. Ich mochte diesen Stil und kam daher öfters hierher. Erst 2 Stunden später machten wir uns auf den Heimweg. Wir hatten uns die ganze Zeit unterhalten. Es war wirklich interessant gewesen, von einer anderen Welt zu hören und Loki schien es genauso zu gehen. Er hatte immer aufmerksam zugehört, wenn ich ihm etwas über Menschen und ihre Gewohnheiten und Regeln erzählt hatte.
Jetzt saßen wir wieder in der SBahn, an unserem Platz am Fenster. Schweigend schauten wir nach draußen. Wir waren wohl beide ziemlich platt...Lokis Sicht
Ich dachte über den vergangenen Tag nach. Kein Zweifel, es war toll gewesen. Aber als ich alles nochmal überdachte, stellte ich fest, dass das irgendwie nicht ich war... ich meine ich war eher ein Einzelgänger. Mir fiel es nicht leicht mit ,,fremden" Menschen einfach so zu plaudern und doch hatte ich es getan. Ich hatte gelacht und war freundlich gewesen.. ich wusste wie ich normalerweise war und das war auf jeden Fall nicht die Sorte Mann, mit der eine Frau gerne einen Ausflug machen würde.
Ich konnte ziemlich arrogant und unfreundlich sein. Das wusste ich und früher hatte ich oft versucht mich zu ändern. Aber was ich auch versucht hatte, es wollte einfach nicht gelingen. Irgendwann gab ich es auf. Manchmal hasste ich mich dafür aber von meinen Gefühlen erfuhr niemand mehr. Ich hatte gelernt sie zurück zu halten. Sie in mein Herz einzuschließen und den Schlüssel hatte ich verloren. Dachte ich zumindest. Heute war es irgendwie anders gewesen... ich weiß nicht ob es an ihr lag oder an dieser Welt oder an sonst irgendwas aber ich konnte für einen Tag alles vergessen, was ich erlebt hatte und einfach im Moment leben. Ob das wirklich ich selbst war, wusste ich nicht aber es hatte mir gut getan.Nachdenklich beobachtete ich sie aus dem Augenwinkel. Ihr Gesicht war entspannt und doch lächelte sie ein wenig. Sie schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Ich konnte nicht abstreiten, dass sie wirklich schön war. Irgendwie anders als die ganzen Frauen in Asgard. Sie hatte kinnlange hellbraune Haare, die in sanften Wellen ihr Gesicht umrahmten. Im Licht der untergehenden Sonne schimmerten sie etwas rötlich.
Das Licht fiel auch in ihre Augen und sie leuchteten in sanften blau und grün Tönen. Es erinnerte mich irgendwie an eine der vielen Galaxien die man nachts am Himmel von Asgard.... Plötzlich wendete sie ihren Blick vom Fenster ab und schaute mir in die Augen. Sie lächelte. ,,Ist irgendwas? Du schaust mich schon seit 5 Minuten an..." Da erst hatte ich mich wieder im Griff und realisierte die Lage. Das war mehr als peinlich und schnell setzte ich ein gleichgültiges Gesicht auf. ,,Ach nichts... du.. naja ähm..." verdammt was war los mit mir? Mir viel es doch sonst nicht schwer zu lügen...
,,Du hast da was in den Haaren..." brachte ich schließlich heraus.
,, Oh scheiße" fluchte sie und wuschelte sich durch die Haare.
,,weg?" fragte sie und ich nickte nur... gerade nochmal gerettet...
Sie machte etwas mit mir. Ich wusste nicht was aber ich konnte es nicht kontrollieren und das gefiel mir überhaupt nicht...
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BEHIND BLUE EYES (loki ff)
FanfictionRosie führt ein ganz normales Leben. Zumindest war es das, bis in einer regnerischen Nacht ein Mann in ihrem Pool landet.