Dieses Kapitel ist für ValiNali5, danke für den ersten Kommentar zu meiner Geschichte! :) Das hat mich gleich mal zum weiterschreiben motiviert. Ich hoffe ihr habt weiterhin viel Spaß beim Lesen!
Rosies Sicht
Als ich mich langsam vom Schock erholte, wich dieser meinen Tränen, die nun unaufhörlich über meine Wangen liefen. Es war genau das passiert, was ich die ganze Zeit befürchtet hatte... Trotzallem war ich im Moment einfach erleichtert, ein Problem weniger zu haben. Zumindest dachte ich, dass ich dieses Problem los wäre...
Nicht auszudenken, was hätte passieren können wenn Loki nicht gewesen wäre. ,,Danke" war das erste Wort, das ich herausbrachte.
Da schien er erst zu realisieren, wie er neben mir kniete: seine Hand auf meinem Arm und mit besorgtem Gesicht. Zu meinem Bedauern zog er schnell seine Hand weg, räusperte sich und setzte einen unbetroffenen Gesichtsausdruck auf.
,,Selbstverständlich." antwortete er gefasst und stand auf. Er bot mir seine Hand an, die ich dankend annahm und half mir auf die Beine. Ich wischte mir die Tränen von meinen Wangen und blinzelte ein paar mal, bis ich wieder klar sehen konnte. Ich wollte jetzt nur noch ins Bett. Mir tat alles weh. Das würde ein paar heftige blaue Flecken geben, aber ernsthaft verletzt war ich gott sei dank nicht. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging ich die ersten Stufen der Treppe hoch, als Loki hinter mir zögernd fragte, ob er mir irgendwie helfen solle. ,,Geht schon." presste ich hervor und biss die Zähne zusammen.
Erschöpft atmete ich tief ein, als ich schließlich in meinem Bett lag.Nicks Sicht
Benommen rappelte ich mich auf und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Augenblicklich kam ein kochender Zorn in mir hoch und wutendbrannt hämmerte ich gegen die dunkle Holztür. ,,Du gehörst mir!"schrie ich so laut ich konnte.
Was bildete dieser Typ sich eigentlich ein?! Das hier ging nur Rosie und mich etwas an! Eifersucht machte sich in mir breit und mein Herz fühlte sich so an als ob jemand mit Nadeln oder Speeren rücksichtslos darauf einstach. Völlig von Sinnen rannte ich einfach in die Richtung, von der ich dachte, dass sie zu meinem Auto führte. Ich rannte so schnell ich konnte. Ich musste meine ganze Wut loswerden also steckte ich sie in meine Beine. Der kühle Nachtwind strömte mir entgegen und ich kam langsam wieder zu mir.Sie konnte nicht mit mir Schluss machen.
Sie durfte das nicht.
Ich erlaubte es ihr nicht.
Für mich war die Sache noch nicht geklärt.
Ganz im Gegenteil: für mich war das der Anfang. Der Anfang eines Krieges. Es wird ihr noch leid tun, dass sie mich vor die Tür gesetzt hat.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und drückte meine Fingernägel in meine Handflächen.Entweder sie ist mit mir glücklich,...
oder überhaupt nicht.
Dafür würde ich sorgen.Lokis Sicht
Als sie die Treppe hochging, versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen aber ich sah, dass sie Schmerzen hatte. Und nicht nur ihr Körper war verletzt...
Ich hatte es eigentlich nicht vor aber irgendetwas in meinem Unterbewusstsein drängte mich dazu, ihr meine Hilfe anzubieten. Sie sagte sie würde es schon schaffen aber ich wusste, dass das nicht die volle Wahrheit war. Sie wollte nur stark sein. Mit dem Ausblenden von Gefühlen kannte ich mich aus und ich wusste was sich unter diesem gleichgültigen Ausdruck verbarg, den ich selbst so gut beherrschte.Sie verschwand in ihrem Zimmer und lies mich zum zweiten Mal heute stehen. Aber ich konnte es ihr nicht verübeln.
Etwas verloren starrte ich noch einen Moment an die Stelle, an der sie eben noch gestanden hatte, dann wandte ich mich ab und schloss die Terassentür auf. Der Frühling hatte gerade erst begonnen und so warm die Sonne tagsüber auch schien, abends wurde es frostig kalt, als würden sich der Winter und der Frühling noch streiten, wer von beiden nun wirklich dran war. Ich schnappte mir die Sofadecke und machte einen Schritt auf die quadratische Holzterasse hinaus. Langsam sog ich die frische Luft ein. Die Rosen, die sich an der Hauswand emporrankten, raschelten im Wind und ihr sonst so sattes rot sah im fahlen Mondlicht blass und unwirklich aus. Im Wald nicht weit entfernt, hörte ich die wimmernden Schreie einer Eule und irgendwo bellte ein Hund. Mein Blick fiel auf den kleinen Pool am anderen Ende des Gartens. Das Wasser war glatt wie Glas und in ihm spiegelten sich der zunehmende Mond und die zahlreichen Sterne, die diese klare Nacht mit sich brachte.Ich erinnerte mich an die Nacht, in der ich hier gelandet war. Das war jetzt eine Woche her und doch kam es mir so vor, als wäre ich hier schon ewig. Genau hier in diesem Garten, neben genau diesem knorrigen, alten Apfelbaum, unter genau diesen Sternen. Es fühlte sich irgendwie so richtig an. Als ob es einfach so sein müsste. Ich wusste nicht warum und es ergab keinen Sinn aber das musste es auch nicht. Nicht alles ergibt Sinn und nicht alles muss Sinn ergeben. Ich gab mich einfach der Stille hin. Hier in der Dunkelheit, wo mich niemand sehen konnte, wo ich mich sicher fühlte vor allen bohrenden Blicken, lies ich meine Gefühle zu und davon hatte sich ein ganzer Berg angestaut.
Ich blinzelte eine Träne weg. Ich vermisste meine Mutter. Sie war immer da gewesen. Sie war die Einzige, die auf meiner Seite war wenn ich die ganze Welt gegen mich hatte. Sie war die Einzige, die mich umarmte, wenn die ganze Welt mir den Rücken kehrte. Für mich war sie meine Mutter, auch wenn Odin nicht mein Vater war.
Aber etwas anderes bereitete mir im Moment sogar noch größeres Kopfzerbrechen: Rosie.
Sie hatte eine eigenartige Wirkung auf mich und auch wenn ich es mir ungern eingestand, musste ich doch zugeben, dass ich mich in den Menschen getäuscht hatte.
Naja, zumindest in einigen. Die meisten waren wirklich einfältige und ehrlose Geschöpfe, die alles zu wissen glaubten und doch gar nichts wussten. Selbstzerstörerisch und mit keiner Rücksicht auf die Erde, auf der sie lebten. Sie sitzen auf einem kleinen Baum, sehen vor lauter Äpfel nur sich selbst und sägen den Ast ab, auf dem sie sitzen.
Dieses Mädchen war anders. Ich hatte das Bedürfnis mehr über sie zu erfahren aber ich wollte das gar nicht. Ich meine ich wollte das nicht wollen... Ich meine... ach egal es ist unmöglich zu beschreiben also werde ich mich auch nicht daran versuchen.
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BEHIND BLUE EYES (loki ff)
FanficRosie führt ein ganz normales Leben. Zumindest war es das, bis in einer regnerischen Nacht ein Mann in ihrem Pool landet.