Gegenwart - Lokis Sicht
,,Ich hätte es vollbringrn können Vater! Für dich. Für alle von uns!"
,,Nein Loki."Zwei Worte. Dass nur zwei Worte so verletzend sein konnten, hätte ich niemals gedacht. Ich spürte einen Stich in meinem Herzen aber meine Miene blieb gleichgültig. Ich war ihnen sowieso egal. Wieso sollte ich so ein Leben wollen? Es würde immer nur ein Leben im Schatten von Thor sein. Von niemandem geliebt. Mit diesem schmerzenden Gedanken öffnete ich meine Hand und lies den Speer los, an den ich mich mit aller Kraft geklammert hatte.
Wie in Zeitlupe sah ich Odin und Thor immer kleiner werden. Ich fiel und fiel und als ich die Augen schloss und auf den erlösenden Tod wartete, schien mein ganzes Leben nocheinmal an mir vorbeizuziehen.
Meine Kindheit, meine Jugend, und schließlich die vergangenen Monate und Wochen.Plötzlich wurde ich in eine Art schwarzes Loch gezogen. Zumindest sah es so aus. Der Wind rauschte in meinen Ohren.
Das war es also... sterben war so viel einfacher als leben. Jetzt kam mir alles so friedlich vor. All meine Sorgen und Ängste waren einfach weg. Über mir sah ich zahllose Galaxien und abermillionen funkelnde Sterne.
Dann wurde alles schwarz.-auf der Erde- (Rosies Sicht)
Stöhned wälzte ich mich auf die andere Seite... ich lag schon seit über 2 Stunden wach und mittlerweile war es schon 4 Uhr. Draußen war es dunkel. Ich hörte den Regen auf mein Dachfenster brasseln und hin und wieder zuckte ein Blitz vom Himmel. Der Grund, warum ich nicht schlafen konnte war mein Freund.. Wir waren seit einem Jahr zusammen doch er hatte sich total verändert. Er ist ein richtiges Arschloch geworden und wenn ich ehrlich bin, hab ich manchmal sogar echt Angst vor ihm. Ich spielte schon seit langem mit dem Gedanken Schluss zu machen aber ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Ich grübelte wie ich es ihm möglichst schonend beibringen konnte als plötzlich ein unglaublich heller Blitz aufzuckte und ich von draußen ein lautes Platschen hörte... Ist da etwa eine Katze in meinen Pool gefallen?
Nein, dafür war es absolut zu laut...
Wiederwillig stand ich auf um nachzusehen. Ich wickelte mich in eine Decke und als ich am Spiegel vorbei lief, musste ich kurz lachen. Ich sah aus wie eine Mumie. Dass ich mir die Decke gegen den Regen auch noch über den Kopf gezogen hatte, machte es nicht besser.
Ich schloss die Terassentür auf und schlich hinaus. Ich mochte Regen aber das hier war selbst mir eine Nummer zu stark. Nachdem ich die paar Schritte zu meinem kleinen Pool gelaufen war, war ich schon völlig durchnässt.
Als ich über den Rand spähte, musste ich die Augen zukneifen und nochmal schauen. Das konnte doch nicht sein... Im Wasser trieb ein Mensch! Er war ziemlich groß und seine Kleidung war irgendwie seltsam. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, er trieb auf dem Bauch... Ist der etwa vom Himmel gefallen?! Ungläubig zog ich eine Augenbraue hoch als ich plötzlich erkannte, dass sich das Wasser um seinen Kopf rot gefärbt hatte.
Da erst realisierte ich die Lage völlig..
Scheiße was ist wenn er tot ist?! Ich warf die Decke weg und sprang kurzerhand in den Pool. Ich wurde dadurch nicht viel mehr nass als ich eh schon war. Mit zwei kräftigen Zügen war ich bei dem Fremden angelangt.
Ich musste ihn irgendwie aus dem Pool rausschaffen. Das erwies sich wegen seiner Größe jedoch um einiges schwerer als erwartet und meine beachtlichen 1,63m machten es nicht leichter. Nach einigem Zerren und Schieben hatte ich ihn draußen. Ich legte ihn auf die Holzplanken und drehte ihn auf den Rücken. Geschockt sah ich auf seine Stirn. Dort klaffte eine riesige Wunde und sie blutete stark. Er muss wohl auf den Beckenboden geprallt sein... ich hielt meinen Handrücken vor seinen leicht geöffneten Mund um zu sehen, ob er noch atmete... in Filmen machen die das inmer so...
Erleichtert atmete ich auf als ich seinen Atem auf meiner Haut spürte.
Ich zitterte schon in meinem kurzen Nachthemd und beeilte mich, ihn ins Haus zu verfrachten. Er war -genau wie ich - völlig durchnässt aber das war mir in diesem Moment egal. Ich legte ihn so wie er war auf meine Couch und sprintete ins Bad um Taschentücher zu holen. Ich zog mir einen Hocker neben das Sofa, setzte mich und drückte die Tücher auf seine Wunde.
Erst jetzt konnte ich ihn richtig betrachten.
Man ich hatte gar nicht bemerkt wie verdammt hübsch er war.
Er hatte die Augen geschlossen und obwohl sein Gesicht völlig entspannt war, sah er irgendwie traurig aus..
Von seinen dunklen Haaren tropfte Wasser auf den Boden und auch seine Kleidung triefte.
Kurz überlegte ich mir ob ich ihm etwas trockenes anziehen sollte, verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder... ich meine ich kann ihn ja nicht einfach ausziehen während er ohnmächtig ist...
Also legte ich meine Bettdecke über ihn und setzte mich wieder. Mir war klar, dass ich diese Nacht sowieso kein Auge mehr zu tun könnte, also konnte ich genau so hier bei ihm sitzen bleiben.
Nach einiger Zeit war die Blutung gestillt und ich ging in die Küche und setzte Teewasser auf... Das konnte ich jetzt gut gebrauchen. Schnell huschte ich die Treppe hoch und zog mir etwas trockenes und meine Lieblings-Flauschi-Socken (den Namen habe ich selbst erfunden) an.
Als ich wieder unten angekommen war, machte ich mir es mit meinem Tee auf dem Teppich vor dem Sofa bequem. Ich hatte leise Musik angemacht und es brannte nur noch die altmodische Stehlampe auf dem Couchtisch.
Draußen regnete es immer noch in Strömen aber das Gewitter hatte aufgehört.
Nachdenklich betrachtete ich den Fremden auf meinem Sofa. Sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig aber er zeigte ansonsten keine Lebenszeichen...
Seine Kleider waren wirklich merkwürdig und auch seine schulterlangen Haare waren nicht wirklich zeitgemäß... Obwohl ich zugeben musste, dass es ihm ziemlich gut stand. Wer er wohl ist? Und wie zur Hölle war er in meinem Pool gelandet?!
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BEHIND BLUE EYES (loki ff)
Hayran KurguRosie führt ein ganz normales Leben. Zumindest war es das, bis in einer regnerischen Nacht ein Mann in ihrem Pool landet.