8. Yesterday

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Ein Tag zuvor

Wie fast jeden Tag war ich wieder im Krankenhaus bei Jin.
Er lag immer noch friedlich im Bett und rührte sich nicht.
Die meisten Maschinen waren aus seinem Zimmer verschwunden, wodurch der Raum leerer und kahler wirkte als vorher.

Um die Atmosphäre ein wenig unklinischer wirken zu lassen, habe ich den Raum mit seinen Lieblingsblumen geschmückt.
Er liebte diese Blumen über alles.
Um ihn nach der Arbeit aufzumuntern,kaufte ich ihn immer welche.
Das waren noch Zeiten.
Ich wünschte man könnte die Zeit zurück drehen, doch das war leider nicht möglich.
Ich strich ihn übers Gesicht. Seine zarte Haut ließ mich dahin schmelzen.

Jin war immer noch eine Schönheit, auch wenn er schmaler wirkte.
Wie gerne würde ich ihn jetzt küssen.
Doch ich traute mich nicht...
Meine Hände wanderten zu seinen Haaren. Ich streichelte über seinen Kopf. Sie verfingen sich in seinen Haaren. Früher machte ich das sehr oft. Er liebte es, wenn man mit seinen Haaren spielte.

Früher... früher... früher...

Eine Träne fiel aus meinen Augen. Es brachte nichts in der Vergangenheit zu leben, doch es fühlte sich gut an, sich an die alten Zeiten zu erinnern, auch wenn sie schmerzten.
Mein Herz Stich schmerzhaft.

Schnell Wisch ich mir die Träne weg.
Ich musste stark bleiben. Er würde es sicher merken wenn ich mich aufgebe.
Deshalb verschränkte ich meine Finger in seine.
Sie fühlten sich eiskalt an, als wären sie schon abgestorben.
Ich versuchte sie zu wärmen so gut wie ich konnte, doch das Gefühl der Kälte blieb.
Einen Tränenfluss brachte aus.
Wie fast immer weinte ich vor ihm.
Ich wollte es nicht aber ich konnte mich nie zurück halten.
Doch diesmal weinte ich mehr als sonst. Ich wusste nicht mehr wie es weiter gehen soll mit mir.

Jin verdammt steh jetzt auf....
Lass mich nicht alleine in dieser Welt.
Ich habe nur dich, du weiß das doch!
Du hast versprochen.
Bitte....

Ich verstärkte meinen Griff und zerquetsche seine Hand wortwörtlich.
Ich legte meinen Kopf auf unsere verschränkend Hände.
Meine Tränen durchnässten unsere Hände.
„Bitte gib mir ein Zeichen ...."

Bitte...

Meine Tränen trockneten aus.

Es hatte alles kein Sinn.

Plötzlich spürte ich eine Wärme in seiner Hand.
Nein nein ich bilde mir das sicher nur ein.
Doch die Wärme verflog nicht.
Ich schreckte auf. Ohne seine Hand loszulassen schaute ich ihn an.

Bitte Jin gib mir ein Zeichen.

Und dies gab er mir. Sanft drückte er meine Hand zurück.
Ich konnte es nicht glauben.

„Jin!", schrie ich auf .

Sein Gesicht zeichnete ein leichtes Lächeln.

Meine Tränen flossen wieder. Doch diesmal durch Freunde....

Das schwierigste ist aber zu glauben was man sieht.

Never Let Me Go [VMin]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt