Never Let Me Go [VMin]

12. Happy

"Jimin willst du nichts sagen?"

Der andere sah mich mit erhobenen Augenbraun an.

"Ich kann es dir nicht sagen... Meine Instinkte haben mich zu dir geleitet."
Ich lies vor Nervösität meine Finger knacksen.

"Taehyung... geht es dir gut?"

Er sah mich schockiert an. Er müsste genau so Nervös sein wie ich, denn er ging sich gefühlte tausend Mal durch die Haare.

"Jaa.... aber warum fragst du?"

Ich konnte ihm nicht direkt in die Augen schauen. Ich hatte Schuldgefühle, dass er in die ganze Sache mit eingezogen wurde.
"Wegen der Sache... Es tut mir leid, dass du miteingezogen wurdest. Dir haben sie aber nichts getan oder?"

Aus dem nichts füllten seine Augen sich mit Tränen. Er rannte auf mich zu und legte seine Arme um mich. Er lag schon fast auf mir.
Ich zuckte aus Schreck zusammen.  Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet.
Sanft legte ich meine Arme auch um ihn.

"Es war alles meine Schuld Jimin. Ich hätte sie aufhalten sollen, irgendetwas machen sollen aber ich konnte nicht. Ich bin einfach umgekippt, als der eine dich niedergeschlagen hat. Es tut mir so leid...."

"Shhtt", ich legte einen Finger auf seinen Mund. Schluchzend nickte er zustimmend.

Ich stand auf und drückte ihn fester. Auch ich fing an zu weinen. Einfach so. Die ganzen Sachen die sich in mir aufgestaut haben, mussten raus. Die ganzen Tränen die ich inne gehalten habe, brachen jetzt aus wie ein Wasserfall.

"Du hast keine Schuld Tae.."
Noch einige Zeit umarmten wir uns noch, ohne etwas zu sagen. Die Wärme tat mir gut und lies mich für einen kurzen Moment alles vergessen. Sein Körpergeruch roch so unglaublich gut und lies mich an die schönen Zeiten zurück erinnern.

Irgendwann löste ich mich dann.
Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Mund. 
Seine Augen waren angeschwollen von lauter Weinen.

Ich verstand diesen Jungen nicht. Er ist so anderes, als ob er durch einen Klon ersetzt wurde. Doch ich war zufrieden. Ich brauchte ihn als Freund. 

Ich schenkte ihn ein Lächeln zurück. Sanft lies ich mich auf den Sessel zurück fallen.
"Ähmm ich komm gleich wieder muss nur schnell was erledigen.
"Ja klar mach ruhig. Ich warte hier."
Er ging hastig weg und verschwand hinter einer Tür.

Mein Blick fiel auf's Fenster. Der Schnee fiel schneller und dichter als zuvor. Sieht so aus als würde es einen Schneesturm geben. Ich stand auf und wollte gerade gehen.

Ich griff nach meiner Jacke, die ich vorher ausgezogen hatte.

"Jimin wo willst du hin?"

"Ich sollte lieber nachhause, bevor ein Schneesturm ausbricht."

"Das kann ich nicht zulassen, bleib heute hier. Du kannst im Gästezimmer schlafen."

Ein mulmiges  Gefühl kam mir hoch. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht hier bleiben sollte. Anderseits hatte ich auch keine Lust mich durch die Kälte zu zwängen.

Im Ende gewinnte mein Faulheit und ich entschied mich hier zubleiben. Als ich es Tae erzählte, freute er sich unheimlich.

"Super ich hol dir ein Pyjama und etwas zu trinken ich komme gleich."

Er verschwand wieder.
Ich schmunzelte auf. Er ist wirklich wie ein Kind.

Meine Blase meldete sich , sodass ich mich auf den Weg machte, eine Toilette aufzusuchen.

Ich ging durch den Flur der Wohung und blieb an einer Tür stehen, wo ich Tae's Stimme hörte.

Er redete schnell und leise,
Trotzdem konnte man seine Freude hören.

Mit wem er wohl so redet? Die Neugier siegte über ich. Langsam näherte ich mich der Tür und legte meinen Kopf an sie.
"Jaaa.. Endlich..."

Mein Herz schlug schneller an zu pochen. Redet der da über mich?! Ich horchte weiter.
"Danke, dass du mir geholfen hast. Das Geld schick ich dir morgen. Ich leg jetzt auf."

Ich rannte schnell weiter und fand den Weg zum Wc. Ich sperrte die Tür und lehnte mich an die Wand.
Was war das gerade? Wer hat ihm geholfen und bei was? Ich konnte mir keine Antwort zusammen reimen. Vielleicht überreagiere ich auch.

Naja...
Ich erledigte mein Geschäft und ging wieder zurück ins Wohnzimmer, wo Tae mit zwei Schnapsgläsern, einer Flasche Soju und Knapperzeugs auf mich wartete.

"Ah da bist du ja. Ich dachte schon du wärst weggegangen..."

"Nene war nur auf Klo."

Er klopfte auf seinen Platz neben sich.
Gekonnt ignoriert setzte ich mich auf den Sessel wieder zurück.

"Der Platz gefällt mir hier."
Er überreichte mir mit einem schmollen ein Glas und wir tranken es beide leer.
So ging es einige Runden. Er erklärte, dass er aus Schuldgefühlen nicht ins Krankenhaus kam. Ich erzählte ihm alles was passiert war.
Wir weinten zusammen, danach tranken wir wieder und im nächsten Moment lachten wir uns halbtot.

Es tat so gut unbeschwert Lachen zu können. In der Zwischenzeit bin zu ihm auf die Couch gerückt und wir saßen dicht nebeneinander.

"V das reicht, noch ein Glas und ich bin Ko.",sagte ich hicksend.
"Haha du Schwächling."
"Du bist der Schwächling du bist einfach so in Ohnmacht gefallen."

Er schubste mich runter. Mit einem Ruck fiel ich auf den Boden.
"Hey was soll das!"
Mein Kopf drehte sich vom Alkohol weshalb es mir schwer fiel hochzukommen.
"Helf mir mal hoch Taetae."

Er hörte nicht und setzte sich auf mich. Langsam bückte er sich runter und näherte sich meinen Mund. Seine Augen sahen mich magisch an und ich konnte seinen Blicken nicht abwenden. Hitze stieg in mir hoch und mein Herz schlug unnormal schnell. Mit seiner Hand strich er über mein Haar und verfing sich in ihnen. Ich schloss meine Augen und lies alles über mich ergehen. In selben Augenblick fanden sich unsere Lippen.
Sein zarten Lippen ließen mich dahin schmelzen. Ich forderte mehr und versuchte mit meiner Zungenspitze Eingang in seinen Mund zu gelangen. Er ließ es zu und dadurch wurden unsere Küsse intensiver und wilder.

Durch Atmennot lösten wir uns.  Hastig schnappte ich nach Luft.

"Komm mit..." Er griff nach meiner Hand und führte mich durch den dunklen Flur....

••••• Cuuuuuutttt •••••

~Oh na na~