Never Let Me Go [VMin]

14. Insomnia

Das Morgenlicht, welches durch die halb geschlossene Jalousien ins Zimmer leuchtete, brachte mich zum Wecken.
Mein Kopf brummte noch von Alkohol. Ich schaute zur Seite um zu bemerken, dass Taehyung nicht mehr neben mir lag.
Ich reckte mich erstmal aus und versuchte meinen Kater ausklingen zu lassen.

„V?"
Hm ist er nicht da ?
Voller Neugier zog ich mich an und stand auf, welches wohl keine gute Idee war.
So schnell wie möglich rannte ich auf die Toilette und entleerte meinen Magen.
Der ganze Restalkohol brannte meinen Rachen hoch.
Noch nie musste ich vom Alkohol kotzen. Es gibt wohl für alles ein erstes Mal. Wie ich das erste Mal jemanden betrogen habe.
Mir wurde bei dem Gedanken wieder schlecht.
Noch mal ergab ich mich. Vor Ekel spülte ich ab und setzte mich auf den Boden.
Wie konnten ich sowas tuen? Schuldgefühle schossen mir hoch.
Ich versuchte mich aufzurappeln und ging in Richtung Küche um was zu trinken.
Dort angekommen fiel mir ein Zettel in den Blick.

****
Hey Jimin...
Tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe, aber ich musste so schnell wie möglich zur Firma. Entspann dich ein wenig und denk an mich.
Danke für den schönen Abend...

Tae <3
****

Schnell knüllte ich den Zettel zusammen und warf ihn auf dem Boden. Ich hätte das nicht zulassen dürfen, aber ich hab selbst Schuld daran.
Zügig schrieb ich Geonhee damit sie mich abholt.
Ich trank mein Wasser und schaute verzweifelt aus dem Fenster.
Der Schnee hatte aufgehört zu fallen, doch alles war weiß belegt.

Gunii beeil dich bevor er zurück kommt .
Ich konnte V nicht mehr in die Augen schauen. Selbstekel würde mir hochkommen, da mir immer wieder gestern Nacht in den Sinn kommen würde.
Ich schaute wieder aufs Handy.
Es ist schon halb eins. Seitdem ich ihr geschrieben habe ist es schon eine halbe Stunde vergangen.
Wo bleibt sie!?
Ich entschied mich ihr entgegen zukommen, so zog ich meine Jacke und Schuhe an und rannte raus.
Es war eiskalt und meine Glieder fingen schon an zu zittern, während ich aus der Türschwelle tritt.
Ich ging vorsichtig die Straße entlang und wartete an der Hauptstraße.
Gefühlt eine Stunde wartete ich und sah zu wie viele schicke Autos an mir vorbei fuhren.
Bei jedem Auto hatte ich die Angst, das V drinnen saß. Ich wollte ihn echt nicht über den Weg laufen.
Nicht heute und auch nicht die nächsten Tage.

Endlich sah ich von weiten schon die rote Knutschkiste von Geonhee.
Es war ein typisches Mädchen Auto. Klein, süß und mit einem Leo Lenkradbezug. Rosa Würfel hingen am Rückspiegel und dazwischen ein Vanille Duftbäumchen.
Sogar ihre Lichter vorne hatten lange Wimpern.
Jedesmal wenn ich das Auto sah musste ich irgendwie lächeln.
Doch irgendwas stimmte nicht.
Hinter ihr fuhr ein dicker schwarzer Jeep sehr dicht ran.
Sie hupte als sie mich sah, weshalb ich ihr zu winkte.
Sie hielt am Straßenrand an und auch das andere Auto.

Was will dieser Spast, dachte ich mir nur und erhaschte mir einen Blick auf die Fahrerseite.

Shit!

Das ist Taehyung!
Er sah mich verwirrt an. Schnell stieg in den roten Kleinwagen.

„Schnell Geonhee fahr los !"

„Wie wäre es mal mit einem Hallo?"
Ich schaute aus dem Rückspiegel. Er stieg aus und kam auf uns zu.

„Hallo", sagte ich voller Ironie.

„Fahr jetzt los bitte."