5. Kapitel ~Enthüllung Teil 1~

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Seit diesem Tag hatte ich feststellen müssen, dass sich die Zahl der ANBU die mich bewachten etwas erhöhte und ich sozusagen wirklich 24 Stunden am Tag bewacht wurde. Und das ging jetzt schon seit 3 Wochen so! Aber die Tatsache das ich in Naruto einen neuen Freund gefunden hatte, schwächte das alles ein wenig ab und machte es erträglicher. Auch wenn ich wusste das gerade das dem Hokage zu denken gab. Für ihn musste es wohl so aussehen, als würde ich versuchen ein gewisses Vertrauen zu ihm aufzubauen und ihm dann in einem unachtsamen Moment das Leben zu nehmen...oder sowas. Jedenfalls war ich genau aufgrund dieser Vermutung gerade auf den Weg zu Hiruzen-sama, begleitet von zwei ANBU an meiner Seite. °Also ich finde die übertreiben ja wirklich maßlos.° knurrte Luna und ich hörte deutlich wie eine gewisse Sorge in ihrer Stimme erklang. "Ach was, ich denke Naruto liegt dem Hokagen einfach am Herzen, zumal er ja auch eine gewisse Bindung zu Narutos Vater hatte. Ich schätze mal es liegt daran. Und außerdem würde ich mir selbst auch nicht wirklich vertrauen, wenn ich einfach so in einem Dorf auftauchen und sagen würde, dass ich nach den Jinchuurikis suche um zu sehen, ob es ihnen gut geht. Immerhin sind sie nicht gerade beliebt..." seufzte ich und versuchte Luna somit zu beruhigen, doch Fehlanzeige, das machte sie scheinbar nur noch wütender...wobei ich um ehrlich zu sein gar nicht wusste das sie das konnte. Wer erwartet schon das ein reines Wesen wütend werden kann...naja. °Wieso nimmst du sie eigentlich die ganze Zeit in Schutz?! Sie behandeln dich wie einen Schwerverbrecher! Am Herzen liegen hin oder her, so geht das nicht!° meckerte sie, doch ich konnte darüber nur lächeln. Lu-chan machte nur so einen Aufstand, weil sie sich um mich sorgte, das wusste ich, also nahm ich es ihr auch nicht übel. Stattdessen stimmte ich eine leise Melodie an, um sie zu beruhigen. Augenblicklich senkte sich der Grad an Aufregung den sie ausstrahlte.

Als der letzte Ton verklang, stand ich auch schon vor der Tür des Hokagebüros und klopfte höflich an. Nach einem ruhigen "Herein!" trat ich gefolgt von meinen unfreiwilligen Begleitern ein und stellte mich vor den Schreibtisch Hiruzen-samas. Dieses Mal waren wir in einem anderen Raum als letztes Mal, denn hier stand wie vorhin schon erwähnt ein Schreibtisch und auch einige Schränke. Außerdem war dieser Raum deutlich größer und hatte viel mehr Fenster.

Mit einem Blick gab der Hokage den ANBU zu verstehen, das sie verschwinden konnten und wandte sich dann mir zu. Doch er sagte nichts, er starrte mich lediglich an und versuchte mich wohl irgendwie zu durchschauen. Naja, klappte nicht besonders gut, aber ich stand nicht gerne im Mittelpunkt, also wandte ich schon nach einiger Zeit beschämt den Blick ab und starrte aus dem Fenster.

Selbst von hier aus konnte man den ganzen Trubel auf den Straßen Konohas sehen. Die Händler priesen ihre Ware an, die Kinder spielten und ihre Eltern lächelten fröhlich vor sich hin. Wenn man das mit den anderen Ninjadörfern verglich, in denen ich bereits gewesen war, dann war es zwar nichts besonderes, doch meiner Meinung nach hatte Konoha trotzdem etwas an sich, das eine ganz andere Wirkung als andere Dörfer hatte. Ich wusste nicht was es war, vielleicht war es die viele Natur und die Bäume, vielleicht war es auch die warme Atmosphäre im Reich des Feuers, doch egal was es war, es füllte einen sofort mit Wärme und Geborgenheit aus. Und das fand ich wirklich bewundernswert und erfreulich.

"Es ist schön zu sehen, wenn es den Menschen hier gut geht." rutschte es mir auf einmal heraus, was ich allerdings kaum mitbekam, viel zu gefesselt war ich von den vielen Personen die glücklich ihr Leben lebten und gar nicht an die Gefahren zu denken schienen die außerhalb ihrer Dorfmauern lauerten. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie der Hokage zustimmend nickte und seinen Blick ebenso aus dem Fenster schweifen ließ.

"Hören sie, ich weiß nicht wieso sie mich zu sich gerufen haben. Ich kann vollkommen verstehen, wenn sie mir misstrauen, um ehrlich zu sein würde ich das in ihrer Lage ebenso tun, doch ich schwöre ihnen, ich bin dem Dorf und vor allem Naruto wirklich nicht feindlich gesinnt. Ich bin nur hier, weil ich endlich ein normales Leben leben will und einen festen Platz haben möchte zu dem ich immer wieder zurückkehren kann. Ich weiß, das alles was sie über mich wissen vollkommen gegen diese Aussage spricht, aber es ist die Wahrheit. Wenn ich irgendetwas tun kann um sie davon zu überzeugen, dann sagen sie es mir und ich werde es tun." stellte ich endlich fest und ließ leicht meinen Kopf hängen.

Das musste einfach mal raus, ob es ihm nun gefiel oder nicht, aber ich wollte auf keinen Fall, dass sie sich noch unnötige Sorgen über mich machen mussten oder mir sonst wie viele ANBU hinterher jagten. Alles was ich wollte, war ein Zuhause und Freunde die mich akzeptierten...und Luna dabei zu helfen endlich Kontakt zu ihren Kindern aufzubauen.

Jedenfalls schaute mich Hiruzen-sama nach meinem 'Ausbruch' mit hochgezogener Augenbraue an und schien sich ein Grinsen verkneifen zu müssen. War das jetzt sein Ernst? Ich hatte das alles vollkommen ernst gemeint! Doch er grinste nur weiter und schloss schließlich die Augen. "Ich hätte um ehrlich zu sein nicht damit gerechnet, das dir das Alles so auf dem Herzen liegt, Kleine." sagte er warm und öffnete dann wieder die Augen, von denen plötzlich eine vollkommen andere Ausstrahlung ausging, als zuvor. "Nachdem du hier aufgetaucht bist habe ich mich mit einigen anderen Kage in Verbindung gesetzt und nachgeforscht, ob du wirklich die Wahrheit gesagt hast. Sie bestätigten mir allerdings nur, das sich eine Fremde Person, ein kleines Mädchen für kurze Zeit in ihren Dörfern herumtrieb und dann wieder verschwand. Man hätte ihr angeboten zu bleiben, doch sie hätte es abgelehnt und wäre mit einem Lächeln davongezogen. Danach hat man nie wieder etwas von ihr gehört." erklärte er und ließ kurzzeitig seinen Blick nach draußen schweifen, ehe er fort fuhr. "Das gab mir doch zu Denken. Ein kleines Mädchen von 11 Jahren reist um die ganze Welt um einer Freundin einen Gefallen zu tun und stürzt sich dabei in eine Gefahr nach der nächsten, die in den verschiedenen Reichen lauern. Mal ganz zu schweigen von der Tatsache, wie lange man unterwegs sein muss um wirklich alle Dörfer mit Jinchuurikis abzuklappern, denn nach dieser müsstest du schon vor über 3 Jahren deine Reise gestartet sein. Da stellte sich mir doch die Frage wer ist diese Freundin und wie hast du so lange überlebt." sagte er und beobachtete jede meiner Bewegungen.

Doch das ignorierte ich, das einzige was ich tat, war meine Augen zu weiten und die Tränen zu unterdrücken die sich den Weg an die Freiheit zu kämpfen versuchten. Er hatte mich erwischt, wie sollte ich das erklären? Wie sollte ich ihm erklären, was ich die ganze Zeit bis jetzt getan hatte? Wenn ich ihnen von Luna erzählen würde, dann würden sie mich doch hochkant aus dem Dorf werfen. Immerhin waren die Menschen noch nie besonders gut auf Bijuus zu sprechen, auch wenn diese gar nicht so schlimm waren wie immer behauptet wurde. Also...was sollte ich tun?

Ich ließ meinen Kopf sinken und die Haare vors Gesicht fallen, sodass er die Tränen der Verzweiflung in meinen Augen nicht sah. °Anahi...sag ihm die Wahrheit.° flüsterte Luna mir warm zu und ich spürte wie ihr Chakra mich etwas beruhigte. "Aber dann wird er-" - °Wir können ihm vertrauen, er ist kein schlechter Mensch. Vertrau mir.° unterbrach sie mich, wodurch sich eher ungewollt die Fähigkeit Chakren anderer Menschen zu sehen, aktivierte und ich sein strahlend helles Chakra vor mir leuchten sah, das an einigen Stellen mit Reue durchflutet wurde. Und augenblicklich tat er mir leid. In dieser Welt der Ninjas musste man viele Verluste einstecken, die einen mehr und die anderen weniger, doch er trug zusätzlich zu diesen Verlusten auch noch die Last eines ganzes Dorfes auf sich. Und trotzdem hatte er mich hier aufgenommen und die Gefahr auf sich genommen, das ich Unheil anrichten könnte. Vielleicht hatte Luna recht, vielleicht hatte er das Recht zu erfahren wer ich war und was ich tat.

Energisch wischte ich mir die Tränen aus den Augen, die kurz davor waren in Strömen über mein Gesicht zu laufen, und blickte ihn dann entschlossen an. "Also gut, ich werde ihnen die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit, aber ich bitte sie niemand anderem davon zu erzählen. Ich...möchte nicht das sie mich deshalb vielleicht anders behandeln. Und...falls sie nach meiner Geschichte entscheiden sollten, dass ich eine zu große Gefahr für das Dorf darstelle, dann werde ich mich ihrer Entscheidung beugen." sagte ich trüb und dachte dabei an Naruto, wobei er wahrscheinlich einer der wenigen war, die mich dennoch gleich behandeln und vermissen würden. Der Hokage nickte einwilligend und deutete mir dann vor ihm Platz zu nehmen, sodass ich ihm gegenüber saß und ihm in die Augen blicken konnte.

"Vielleicht sollte ich von ganz vorne beginnen..."

Das Mondkind [Naruto Fanfiktion | PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt