Seit ich in Konoha war, hatte meine Angewohnheit nicht sehr viel zu mir zu nehmen, rapide abgenommen. Sobald ich die Möglichkeit hatte zu Essen, tat ich das auch. So wie jetzt. Auch ohne Kakashi's Hilfe hatte ich recht schnell zu dem Speiseraum gefunden und war über das Buffet hergefallen. Und jetzt saß ich mit einem vollen Teller Käse-Makkaroni an einem leeren Tisch und ignorierte die teilweise verwirrten, teilweise fassungslosen Blicke der anderen Anwesenden die vermutlich gerade zu Abend aßen. Es kehrte eine für mich angenehme Stille ein, die erst gebrochen wurde, als Kakashi durch die Tür stürmte und erleichtert seufzte, da er mich endlich gefunden hatte. "Renn doch nicht einfach weg wenn ich mit dir rede!" Ich grinste, während ich mir einen aufgetürmten Löffel Makkaroni in den Mund schob. "Dann hätten sie das mit dem Essen ganz zum Schluss sagen sollen. Ihnen hätte doch klar sein müssen das ab da mein Verstand abschaltet." kicherte ich, was ihm ein erneutes Seufzen entlockte. "Sind Gaara und seine Geschwister eigentlich schon angekommen? Die hätten nur ein paar Minuten nach mir aufkreuzen müssen. Ich habe ihre Anwesenheit schon gespürt als ich den Turm betreten habe." Mein Sensei nickte verwundert. "Ja sie haben genau eine Minute nach dir die Schriftrollen geöffnet. Wieso?" Ich wendete unschuldig den Blick ab und gab ein leises Pfeifen von mir. "Anahiii? Was hast du ausgeheckt?"
"Nichts, ich wollte nur mit ihnen reden. Immerhin sind diese Prüfungen doch auch dazu da um die Verhältnisse zwischen den Dörfern zu stärken, nicht?" Er starrte mich noch einige Sekunden prüfend an, ehe er ohne ein Wort zu verlieren nickte und sich ebenfalls etwas kleines vom Buffet holte. Einen Salat mit Hähnchenstreifen soweit ich das erkennen konnte. Und ich dachte Sensei Kakashi wäre eher der Ein-kräftiges-Steak-am-Abend-vertreibt-Kummer-und-Sorgen-Typ...auch wenn sich das nicht reimte. Ohne sich weiter umzuschauen setzte er sich zu mir und begann zu essen. Da fiel mir noch etwas anderes ein, was mir in den nächsten Tagen wirklich helfen würde, die Zeit zu vertreiben. "Sagen sie Sensei Kakashi. Gibt es hier eigentlich auch eine Halle wo ich eventuell trainieren könnte? Das würde mir enorm helfen meine Kräfte etwas besser kennen zu lernen." Den letzten Teil flüsterte ich. Musste ja nicht jeder mitbekommen wie stark ich war. "Natürlich. Aber vorher gehen wir zum Hokage und du wirst ihm schön erzählen was vor einigen Tagen passiert ist. Schieb das ja nicht auf mich ab!" Ich kicherte wieder. Irgendwo konnte ich Kakashi verstehen, immerhin konnte ich es ihm immer noch am besten klar machen und bei irgendwelchen speziellen Fragen, konnte ich definitiv gezielter antworten. Und vermutlich hatte er auch einfach keine Lust und wollte das Flirtparadies weiterlesen. Das Flirtparadies...wie es ihm wohl ging? Ich hatte ihn lange nicht gesehen. Hoffentlich ging es ihm gut, wo auch immer er sich gerade herumtrieb...
"Woran denkst du?" Überrascht blickte ich auf. "Ach nichts. Ich habe nur gerade über einen alten Freund nachgedacht..." Damit war das Gespräch wieder beendet. Irgendwie hatte ich jetzt keinen Appetit mehr. Erinnerungen kamen aus den hintersten, verstaubten Ecken meines Gedächtnisses hervorgekrochen und belagerten mein Gehirn mit alten Gefühlen und Emotionen. Dabei hatte ich es so gut geschafft sie zu verdrängen...
"Ich würde jetzt gerne auf mein Zimmer gehen, könnten sie mich dorthin bringen?" fragte ich Kakashi nachdem er aufgegessen hatte. Er nickte nur verwundert und brachte unsere Teller weg. Er bemerkte wohl meinen Stimmungswandel, fragte jedoch nicht weiter nach und das hielt ich ihm wirklich zugute. "Natürlich. Komm, die Zimmer der Mädchen sind im zweiten Stock." Ich folgte ihm stumm, bis er vor einer unscheinbaren Tür mit der Nummer 212 stehen blieb. "Ich komme dich morgen früh abholen, dann gehen wir zum Hokage. Wechselklamotten und andere Sachen findest du alles da drin. Gute Nacht." Ich nickte ihm kurz zu, dann öffnete ich ohne Bedenken die Tür zu meiner Unterkunft für die nächsten 5 Tage. Als ich jedoch erblickte wer darin stand, wäre ich definitiv zuerst mit Kakashi zu Großvater gegangen.
Vor mir standen sowohl Temari, als auch ihre beiden Brüder, was auch immer die 2 hier zu suchen hatten. Ja, ich weiß, vorhin wollte ich noch unbedingt mit Gaara sprechen, doch nun war mein Gemütszustand eher...sagen wir ich hatte nicht die beste Laune. Und leider merkte man mir sowas ziemlich schnell an. "Du schon wieder." begrüßte mich Kankuro ziemlich angepisst, weshalb ich augenblicklich meine Augen verdrehte. "Ja, ich schon wieder." Mit diesen Worten schloss ich die Tür hinter mir und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Genau mir gegenüber war ein großes Fenster, welches wohl neben der kleinen Lampe an der Decke die einzige Lichtquelle dieses Raumes war. Links und rechts stand jeweils ein Hochbett mit doppelter Schlafmöglichkeit und einer Kommode. Hinter dem linken Bett führte eine Tür in ein angrenzendes Zimmer, vermutlich ein Bad, während an derselben Stelle rechts ein großer Kleiderschrank stand. Vor dem Fenster stand noch ein kleiner Tisch aus Holz an dem gerade so 4 Leute Platz fanden, mit Stühlen in derselben Farbe. Durch die unauffälligen hellgelben Wände wirkte es wie ein gemütliches, schlichtes Zimmer. Perfekt in meinen Augen. Seufzend ignorierte ich die Anwesenheit der drei Suna-Nins und ging auf den Kleiderschrank zu. In ihm fand ich viele verschiedene Teile mit denen man sich ein gutes Ninja-Outfit zusammensuchen konnte, doch ich nahm mir lediglich ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze, lockere Shorts. Ja, ich mochte die Farbe schwarz. Damit und einem Handtuch bewaffnet wandte ich mich an Temari. "Du hast nicht vor in den nächsten 15 Minuten zu Duschen oder?" Benommen schüttelte sie den Kopf, weshalb ich mir ein Lächeln abrang. "Gut, dann geh ich jetzt. Schönen Abend noch." Damit wollte ich sie stehen lassen, doch Gaaras Stimme hielt mich auf.
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Das Mondkind [Naruto Fanfiktion | PAUSIERT]
FanfictionEin mysteriöses Mädchen taucht plötzlich vor den Toren Konohas auf. In einen Umhang gehüllt, das Gesicht von einer Kapuze verdeckt. Eine, für andere stumme, Begleiterin an ihrer Seite. Eine Aufgabe die es zu erfüllen gilt, doch was steckt eigentlich...