17. Kapitel ~Shukaku's Jinchuuriki~

2K 107 14
                                    

Ein regelmäßiges Piepen lockte mich aus meiner schier nie enden wollenden Ohnmacht. Neben mir konnte ich ein Chakra erkennen, welches mir ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Kakashi. Ich hatte das Gefühl als wäre er in den letzten Tagen zu jemandem geworden, den man schon fast als Bruder bezeichnen konnte. Auch wenn das wohl die falschen Gefühle waren die man gegenüber einem Sensei empfinden sollte. Nach einer Weile beschloss ich meine Augen zu öffnen und endlich herauszufinden wo ich war. Erst blendete mich das Licht ein wenig, doch nach und nach konnte ich immer mehr erkennen. Ich war in einem weißen Raum, welcher den unverwechselbaren Geruch von Desinfektionsmittel und klinischer Sauberkeit inne hatte. Ich war also im Krankenhaus...hätte ich mir auch irgendwie denken können...wo sonst wurde man mit einem nervigen Piepen begrüßt?

Ich schwenkte meinen Blick auf Sensei Kakashi, der wie ich vermutet hatte neben mir saß und auf einem Stuhl eingeschlafen war. Auf seinem Schoß konnte ich den neuesten Band des Flirtparadies' erkennen, welches wohl von alleine zugefallen war, als er einschlief. Sein Gesicht allerdings, zumindest der Teil den ich sehen konnte, war blass, blasser als normalerweise und ein kaum sichtbarer dunkler Schatten lag unter seinem rechten Auge. Es war wirklich immer wieder wundervoll zu sehen, dass es Menschen wie Kakashi gab, die sich solche Sorgen um andere Menschen machen konnten. Dieser Charakterzug wurde immer mehr zu einer Rarität, die kaum einer aufwies. Auch wenn es recht traurig war, wie sie von Zeit zu Zeit daran zerbrachen.

Plötzlich schien wieder leben in seine Züge zu kommen und sein Lid begann erschöpft zu flattern, bis sich seine Augen von allein offen halten konnten und er starr in meine Richtung sah. Man konnte förmlich die Räder in seinem Gehirn rattern hören, bis er schnallte, dass ich aufgewacht war und mir um den Hals fiel. Mit so einer übertriebenen Situation hatte ich dann doch nicht gerechnet...

Überrascht schaffte ich es nicht einmal mich zu bewegen, erst als er sich von mir löste und sein schwarzes Auge aufblitzte kam leben in meinen Körper. Ich zog überrumpelt meine Augenbrauen in die Höhe und wollte ihn Fragen wie lange ich ohnmächtig gewesen war, dass er mich so stürmisch begrüßte, doch es kam nichts als ein erbärmliches Krächzen aus meinem Hals. Schnell reichte er mir ein Glas Wasser. "Ich bin so froh, dass du endlich wach bist. Wir haben uns solche Sorgen gemacht." Erneut wanderten meine Brauen gen Himmel. "Wie lange war ich denn weg?" fragte ich heiser, nachdem ich einige Schlucke getrunken hatte. "Gute 1 1/2 Wochen. Zum Glück haben sie hier direkt lebenserhaltende Maßnahmen ergriffen, sonst wärst du vermutlich einfach verhungert oder verdurstet und wir hätten nichts dagegen tun können..." erklärte er, weshalb sich meine Augen weiteten. Lebenserhaltende Maßnahmen? 1 1/2 Wochen?

°Eine ziemlich lange Zeit, was?° meldete sich auf einmal Luna zu Wort, die wie vollkommen ausgewechselt klang. Ihre Stimme war so gesund und kraftvoll wie schon lange nicht mehr, auch wenn eine tiefe Trauer darin Platz fand. "Luna...was ist passiert?" Ich blinzelte einmal und fand mich sofort in der Höhle in meinem Unterbewusstsein wieder. Ihre Augen strahlten heller als je zuvor, zumindest hatte ich das Gefühl und sie selbst strahlte eine Stärke aus die ich bei ihr nur selten bis gar nicht sah. Genau genommen hatte ich sie noch nie so kraftvoll erlebt. °Nachdem du...ohnmächtig...geworden bist haben sich deine Teamkameraden nach nicht einmal 2 Tagen auf den Weg zurück nach Konoha gemacht. Du wurdest von Tag zu Tag schwächer...zum Glück brauchten sie auf dem Rückweg um einiges weniger Zeit als auf dem Hinweg und dir konnte schnell geholfen werden. Nachdem du in sicheren Händen warst habe ich mich ausgeruht und jetzt geht es mir schon viel besser.° erklärte sie mir ausführlich, weshalb einige Erinnerungen ihren Weg in meine Gedanken fanden. Haku und Zabuza blutverschmiert direkt vor meinen Augen. Ihre toten, leeren Blicke. Die letzten Worte Zabuza's. Eine tiefe Trauer breitete sich in meinem Herzen aus. °Sie haben ihnen ein angemessenes Grab errichtet.° sagte auch Luna betrübt und senkte ihren Kopf. Ich hasste es sie so traurig zu sehen...doch noch mehr hasste ich es, dass ich zu schwach gewesen war um irgendetwas unternehmen zu können. Wenn ich nur eine Sekunde früher aufgewacht wäre, ein wenig schneller gerannt wäre, reagiert hätte...dann wären sie vielleicht noch am Leben. °Es ist nicht deine Schuld.° tröstete sie mich, wobei sie eine Pfote auf meinen Kopf legte. °Du hättest nichts dagegen unternehmen können. Außerdem sind sie jetzt an einem besseren Ort...du weißt besser als jeder andere, dass sie sich immer gewünscht haben genau auf diese Art zu sterben. Nebeneinander in den Himmel überzugehen.° Ich nickte stumm und wischte mir die Tränen die sich erneut in meinen Augen gebildet hatten weg. Sie hatte recht. Und ich war mir sicher sie hätten nicht gewollt, dass ich um sie weinte.

Das Mondkind [Naruto Fanfiktion | PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt