9. Kapitel ~Reinheit~

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Am nächsten Morgen wachte ich viel zu früh auf. Deshalb ließ ich mir gemütlich Zeit, während ich mich anzog und erneut die Male auf meinen Schultern verdeckte. Asuma und Großvater saßen wie an jedem Tag schon vor mir in der Küche und tranken ihren morgendlichen Tee. Als ich zu ihnen stieß drückte mir Asuma auch einen in die Hand und kochte dann weiter das Frühstück. "Du bist schon ziemlich früh wach Anahi." stellte Großvater verwundert fest, worauf ich unschuldig grinste. "Du glaubst nicht wie aufgeregt ich bin. Am liebsten würde ich sofort die Zeit nach vorne drehen." - "Das glaube ich gerne, aber du wirst dich noch ein wenig gedulden müssen." mischte sich nun auch Asuma ein, der gerade den Reis auf Schüsseln verteilte. Irgendwie kam ich mir, wenn ich hier so saß und mit Großvater darauf wartete, dass das Essen fertig wurde vor, wie in einer kleinen Familie. Ich hatte noch nie eine Familie gehabt außer demjenigen der mich bis zu meinem 7 Lebensjahr aufgezogen hatte und Luna, die mich seit ich mich erinnern konnte auf meinem Weg begleitete. Sie war immer für mich da gewesen und auch wenn ich zu Großvater gesagt hatte, dass sie nur fast wie eine Mutter für mich war, stimmte das nicht. Sie WAR die Mutter die ich über all die Jahre hatte und an die ich mich immer Klammern konnte, wenn mir alles Mal wieder zu viel wurde. Ohne sie wäre ich niemals so weit gekommen und ohne sie wäre ich vermutlich nicht der Mensch der ich heute war. Das alles würde ich ihr zurückgeben, wenn ich die Jinchuurikis endlich alle gefunden hatte. Nur für den Moment an dem sie alle in einem geistigen Raum wieder zueinander fanden war ich auf meine Reise aufgebrochen und hatte eine Hürde nach der anderen gemeistert. Ich würde ihr alles zurückzahlen was sie für mich getan hatte.

"-ahi? Anahi hörst du mich? Hey, wenn du dein Essen kalt werden lässt und nicht bald anfängst, wirst du noch zu spät kommen." riss mich Asuma aus meinen Gedanken, worauf ich aufschreckte und erschrocken auf die Uhr blickte. SCHON 7:30?! Schnell schüttete ich mir Asumas leckeres Frühstück in den Rachen, packte dann meine kleine Tasche und rannte mit vollem Mund aus dem Haus. Großvater und sein Sohn blickten mir dabei verblüfft hinterher, ehe sie synchron in Gelächter ausbrachen.

...

Vollkommen am Ende stolperte ich in unser Klassenzimmer und hustete erstmal laut, da sich schon die ganze Zeit ein Reiskorn in meiner Luftröhre breit gemacht hatte. Sofort kam Naruto auf mich zugestürmt und klopfte mir einige Male auf den Rücken. "Was ist denn los Ana-chan? Ist irgendetwas passiert?" fragte er besorgt, worauf ich beruhigend mit dem Kopf schüttelte. "Nein, nein...alles gut. Ich war nur zu spät dran und bin mit vollem Mund losgerannt. Doch das eine Reiskorn wollte wohl nicht so wie ich wollte." grinste ich als ich mich wieder beruhigt hatte. Ich setzte mich mit Naruto an unseren üblichen Platz ein wenig von den anderen entfernt, bis Sensei Iruka den Raum betrat und wir uns auf unsere Plätze begaben. Beziehungsweise drängte sich Sakura zwischen mich und Sasuke und Naruto wiederum zwischen mich und Sakura. Achja hatte ich vergessen zu erwähnen, dass er über alle Berge in sie verknallt war? Ich schüttelte leicht den Kopf und setzte mich ganz an den Rand des Tisches.

"Guten Morgen! Alle die sich jetzt in diesem Klassenzimmer befinden haben die Prüfung gestern mit Bravour gemeistert. Ich bin wirklich stolz darauf das alle von euch bestanden haben und werde euch nun in eure Teams einteilen. Bevor ich allerdings beginne, muss ich euch etwas mitteilen. Da Anahi erst vor kurzem zu uns gestoßen ist und wir nun einer zu viel sind, wird es in diesem Jahr ein Viererteam geben. Lasst euch aber davon nicht beeindrucken, es ist nichts worüber ihr euch sorgen müsstet, wenn ihr das 4er Team nicht seid. Fangen wir an mit Team Eins-" Ab diesem Moment schaltete ich mein Gehör ab und schaute wieder aus dem Fenster. Es war ein gutes Gefühl nicht mehr die ganze Zeit beobachtet zu werden, auch wenn ab und zu immer noch ein oder zwei ANBU nach dem Rechten sahen. Das machte mir jedoch nichts aus. Inzwischen hatte ich mich an sie gewöhnt und auch ihr Misstrauen mir gegenüber hatte ein wenig abgenommen...zumindest bei einigen. Der von gestern Abend war wohl einer derer gewesen, die mir seit dem Vorfall im Hokagebüro, als ich mein Chakra freiließ, nicht mehr über den Weg trauten. Naja, es musste eben Solche und Solche geben.

Das Mondkind [Naruto Fanfiktion | PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt