32. Kapitel ~Wiedervereint~

1.4K 54 13
                                    

Jiraiya's Sicht

Erst schien der alte Mann etwas verwirrt zu sein, bis es ihn wie ein Blitz getroffen hatte und er begriff was Sache war. Nämlich, dass Anahi ohne mich weitergezogen war und mir nie etwas von dem erzählt hatte was seit ihrer Geburt in ihr steckte. Luna, ihre Mutter, die Mutter der Bijuu, die Mutter alles und jedem, dass so existierte wie wir es heute kannten. Natürlich hatte ich schon immer bemerkt gehabt wie enorm Anahi's Chakra gewesen war, doch ich schob es damals auf ihren Clan, dem sie vielleicht angehörte und der sie verstoßen hatte. Ich lag im Endeffekt nicht ganz falsch...sie hatte das Chakra, weil es ihr im Blute lag, wie bei einem Clan, aber die echte Wahrheit von Sarutobi-sensei zu hören...schockte mich ein wenig.

Allerdings erklärte es auch, warum sie damals alleine weiterziehen wollte, ohne mich. Ich blickte seufzend auf ihre schlafende Figur hinab. Wir waren in ihrem Schlafzimmer, in dem Haus des alten Mannes -was mich beruhigte, da ich wusste, dass sie bei ihm in guten Händen war-. Nach dem Gespräch mit ihm in dem er mir alles erklärt hatte, hatte ich sie sofort hier her gebracht und wartete darauf, dass sie aufwachen würde, um mit ihr reden zu können.

Plötzlich spürte ich einen Blick auf mir ruhen und traf auf eisblaue, schuldbewusst funkelnde Augen.

Anahi's Sicht

Als ich aufwachte spürte ich ein helles, warmes Chakra neben mir, das mir nur zu gut bekannt war. Es erinnerte mich ein wenig an früher, wenn ich krank gewesen war und er stundenlang neben meinem Bett gesessen hatte, mich gesund pflegte. Ich schloss schuldbewusst meine Augen und betrachtete seine nachdenkliche Miene. Er sah ein wenig älter aus, aber auch nicht erheblich viel mehr, als noch vor 4 Jahren. Als hätte er meinen Blick gespürt, sah er auf und hatte sofort ein Lächeln auf dem Gesicht. "Du bist wach. Ich dachte schon du hast vor die nächsten 2 Tage durchzupennen." grinste er plötzlich in einem verzweifelten Versuch die angespannte Stimmung im Raum aufzulockern. Ich kicherte ein wenig und schüttelte kaum merklich den Kopf. Er hatte sich wirklich garnicht geändert...immer noch der selbe -größtenteils unbeholfene- Trottel von einem Vater.

Auf einmal legte sich ein ernstes Funkeln in seine Augen und ich schloss lächelnd meine Augen. Was auch immer er mir sagen wollte, ich würde es über mich ergehen lassen. Ich hatte damals recht schnell begriffen, dass er nicht wie andere reagiert hätte, wenn er über Luna Bescheid gewusst hätte. Dass er mich liebte und mich nie verstoßen würde, doch da war es leider schon zu spät. Im Endeffekt war es vielleicht besser so...er war in Sicherheit und ich konnte ohne weitere Hintergedanken das Chakra von Luna und mir besser kontrollieren lernen. Wenn wir zu zweit gewesen wären hätte ich wohl immer die Sorge gehabt er würde in Gefahr stecken, wenn andere auf uns aufmerksam wurden.

Ich weiß, eine dumme Denkweise, immerhin war er einer der legendären Sannin und ich nur ein kleines schwaches Mädchen, doch ich war eben zu diesem Zeitpunkt meines Lebens ein Kind.

"Der alte Mann hat mir...alles erzählt." sagte er schließlich nach einigen Minuten der Stille und riss mich aus meinen Gedanken. Schlagartig öffneten sich meine Augen und ich blickte ihm ungläubig entgegen. "Er dachte ich würde darüber Bescheid wissen und sagte, dass du deine Mission erfüllt die Bijuu vereint hättest. Nachdem ich das gehört habe war es ja klar, dass ich nicht nachgeben würde, also hat er mir alles erzählt...auch den Teil mit Kaguya." Ich blickte hinab auf meine geballten Fäuste, ein tiefer Schatten zog sich über mein Gesicht. Ich hätte niemals erwartet, dass der alte Mann es ausplaudern würde. "Anahi, sie mich bitte an." Ich folgte seinen Worten ergeben.

Meine Augenbrauen zusammengezogen in der Furcht vor seinem Blick. Doch...seine Augen strahlten etwas Warmes aus, bevor er mir ein Lächeln schenkte und sie dabei schloss. "Es ändert nichts daran, dass du meine Mutsuki bist und ich dich als meine Tochter ansehe. Es ist doch vollkommen egal woher du kommst oder was du bist, deine Familie und dein Zuhause ist dort wo deine Geliebten sind. Außerdem bist du doch keine andere Person, nur weil du plötzlich erfährst was deine Herkunft ist. Die Art wie du handelst, wie du Entscheidungen fällst, das ist das was dich ausmacht und nicht wer deine leiblichen Eltern sind." lächelte er und nahm mich in den Arm. Ich erstarrte ein wenig bevor ich mich entspannte und den Moment einfach nur genoss. "Es tut mir leid, dass ich dich damals zurückgelassen habe...du wärst der letzte Mensch gewesen der mich dafür verurteilt hätte Luna helfen zu wollen..." murmelte ich an seine Brust und seufzte leise.

Das Mondkind [Naruto Fanfiktion | PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt