12. Kapitel ~Mission ins Reich der Wellen-Teil 2~

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Nachdem wir am Ufer angelangt waren, machten wir uns direkt auf den Weg zu Tazunas Haus. Der Weg führte uns geradewegs durch einen kleinen Wald, welcher uns logischerweise umringte als wir durch ihn gingen. Plötzlich rannte Naruto ein Stück nach vorne und warf ein Kunai in einen Busch rechts von uns. Was war denn in ihn gefahren? Ich stand verwirrt etwas abseits des Szenarios, welches sich vor mir bot. Sakura und Tazuna motzten Naruto an, das er ihnen nicht so einen Schrecken einjagen sollte. Plötzlich hörte ich wie etwas links von uns im Busch raschelte. Alarmiert drehte ich mich in die Richtung und sah zu wie Naruto auch in diese Richtung ein Kunai feuerte. Vorsichtig ging ich auf die Stelle zu und sah...einen Schneehasen? Solche hatte ich damals nur einmal gesehen und zwar im Land des ewigen Schnees. Dort waren sie ebenso weiß gewesen, wie der der vor mir lag, doch sie trugen nur weißes Fell im Winter, da es zu dieser Zeit wenig Sonnenlicht gibt. Aber...bei uns herrschte strahlender Sonnenschein...was bedeuten musste, dass der Hase drinnen aufgezogen wurde um einem anderen Zweck zu dienen...dem Jutsu des Tausches! Noch dazu kam, dass ich dieses Häschen kannte...und zwar GENAU dieses Häschen. Reflexartig schaute ich in einen der umliegenden Bäume, hinter dem gerade eine Silhouette verschwand, da ich Chakra wahrgenommen hatte. Ich konnte es spüren, auch wenn der Besitzer es unterdrückte. Und leider kannte ich dieses Chakra. Das hatte nichts Gutes für uns zu bedeuten.

"Duckt euch!" rief ich im nächsten Augenblick energisch, wobei ich mein neues Katana zog und somit die Flugbahn des riesigen Schwertes, welches auf uns zugeflogen kam, umlenkte. Es flog knapp über die Köpfe der anderen hinweg, ehe es in einem Baum vor uns stecken blieb. Elegant landete der Eigentümer des Schwertes auf seinem Griff und starrte bedrohlich auf ins hinunter. Er war es also tatsächlich. Ich stellte mich, mein Schwert zurück in seine Scheide steckend, neben Kakashi und blickte zu unserem neuen Feind auf. Kakashi wollte mir deuten mich zurückzuziehen, doch ich achtete nicht auf ihn sondern schaute nur ernst auf unser Gegenüber, welches endlich seinen Blick auf mich lenkte. Sein linkes Auge, welches das einzige war, das wir erkennen konnten, da er uns mit dem Rücken zugewandt stand, weitete sich, als er mir in die Augen sah. Noch bevor ich etwas sagen konnte ergriff Kakashi das Wort. "Na wenn das nicht Zabuza Momochi ist, ein übler Gauner aus dem Dorf das versteckt hinter dem Nebel liegt." Im nächsten Augenblick wollte Naruto auf Zabuza zustürmen doch ich hielt ihn mit einem Blick zurück. Auch schien Zabuza Kakashi nicht zugehört zu haben. Er ignorierte ihn vollkommen. Viel mehr fixierte er sich auf meine Anwesenheit und drehte sich fassungslos zu uns um. "Es scheint mir, du hast mich erkannt, Zabuza. Wir haben uns wirklich lange nicht gesehen." ergriff ich das Wort, worauf mir die anderen geschockte Blicke zuwarfen. Ich kannte Zabuza sogar sehr gut. "Was hat das zu bedeuten Anahi?" fragte Kakashi vorsichtig und warf mir einen prüfenden Blick zu. Glaubte er jetzt ich hätte die Seite gewechselt? "Du bist es also wirklich..." flüsterte Zabuza abwesend, bevor er mit einem Ruck sein Schwert aus dem Baum zog und vor uns auf den Boden sprang. "Wenn wir uns nicht als Feinde gegenüberstehen würden, würde ich dir ja in die Arme springen." sagte ich grinsend, worauf sich seine Mundwinkel nach unten verzogen. "Du weißt, dass ich das noch nie leiden konnte."

"Und genau deshalb würde ich es machen."

"Du hast dich kein Stück verändert." stellte er fest und sah mir fest in die Augen, bevor er hinter mich starrte. Er war ebenfalls einer der wenigen der mir in die Augen sehen konnte, ohne seinen Blick abzuwenden. "Anahi, erklär mir sofort was das zu bedeuten hat." forderte mich Kakashi nun ein wenig energischer auf, weshalb ich meinen Blick von Zabuza abwandte. "Ist das nicht offensichtlich? Wir kennen uns...von früher." sagte ich leicht lächelnd und erinnerte mich an die Zeiten in denen wir zusammen herumgereist waren. Zusammen mit Haku...ich fragte mich wo er war. Wahrscheinlich versteckte er sich irgendwo in den Bäumen und beobachtete uns. "Was heißt hier von früher? Du bist erst 11 Jahre alt und redest als wärst du Jahrelang alleine durch die Weltgeschichte gereist." zischte der Grauhaarige, weshalb ich ihm einen Blick zuwarf, der nicht üblich für mich war. Er war dunkel und warnend. "Das bin ich auch, ob du's glaubst oder nicht." zischte ich zurück und blickte wieder zu Zabuza, der uns Schmunzelnd beobachtete. Ich durfte unsere Zeit nicht mit sowas verschwenden..."Tut mir leid, ich wollte sie nicht bedrängen." entschuldigte ich mich bei Kakashi, bevor ich mein Wort an Zabuza richtete. "Zabuza, du wurdest von Gateau beauftragt nicht? Wir sind hier um den zu beschützen den du umbringen sollst." klärte ich ihn auf. In seinen Augen spiegelte sich Kampfeslust, aber auch Unwillen und Vorsicht. "Und das heißt ich kann keine Rücksicht auf die Vergangenheit nehmen. Es tut mir leid. Entweder du gibst auf oder ich werde dich dazu zwingen müssen." sagte ich unwillig, worauf er sich versteifte. Er war einer der Wenigen die meine volle Kraft gesehen hatten. Zumindest meine Damalige. Seit dieser Zeit waren 3 1/2 Jahre vergangen und ich war um einiges stärker geworden. Ich hatte meine Kraft mindestens verhundertfacht, ich hatte nicht nur nach den Jinchuuriki gesucht, sondern auch bei den verschiedensten Leuten trainiert. Auch für mich selbst und mit Luna zusammen. Es war anstrengend aber wirkungsvoll. "Du weißt ganz genau das ich niemals vor einem Auftrag zurück schrecke." erwiderte er entschlossen und brachte sich mit seinem Schwert in Kampfposition. Auch ich zog mein Katana und stellte mich ihm gegenüber. "Du wirst niemals gegen deinen Meister gewinnen." sagte er gespielt selbstsicher, worauf ich leicht lächelte. "Aber definitiv gegen einen Meister. Du glaubst doch nicht ernsthaft das ich mich nicht mithilfe deiner Kenntnisse nach anderen Meistern umgeschaut habe. Weißt du wie viele unglaubliche Menschen mit einem besonderen Talent für die Schwertkunst es auf dieser Welt gibt?" fragte ich ihn scheinheilig. "Außerdem solltest du auch um meine anderen Kräfte wissen. Du weißt nur zu genau was ich anrichten kann. Und glaub mir ich bin in den letzten Jahren nicht schwächer geworden. Ich habe es geschafft Ihn um Längen zu übertreffen." Auf meine Aussage hin lachte er leise. "Du warst Ihm schon damals weit voraus. Versuche es nicht zu leugnen. Ich wusste immer das du dich zurückgehalten hast um Ihn nicht zu verletzen." Ich lächelte leicht. Er hatte es also bemerkt...schade eigentlich.

"Anahi...was soll das Ganze? Er ist der Feind, jetzt ist nicht die Zeit um große Reden zu schwingen." ermahnte mich Kakashi und stellte sich schützend vor mich. "Außerdem ist es mir vollkommen egal wie stark du auch sein magst. Ich werde euch solange ich lebe beschützen. Ihr haltet euch aus diesem Kampf raus und beschützt den Brückenbauer." Ich starrte ihm überrascht auf den Rücken. Damit hatte ich nicht gerechnet, doch bei seiner Entschlossenheit konnte ich wohl nicht widersprechen. Auch wenn es mir wirklich in den Fingern juckte gegen Zabuza zu kämpfen. Ich nickte ihm kurz zu, führte einige Fingerzeichen aus und war dann verschwunden. Alles was davon zeugte, dass ich eben noch hinter Kakashi gestanden hatte war ein leiser Windzug.


Hinter einem der umliegenden Bäume tauchte ich wieder auf. Konzentriert suchte ich meine Umgebung ab, um Ihn ausfindig zu machen. Als ich ihn gefunden hatte beförderte ich mich mit einem gezielten Sprung neben ihn und tippte lächelnd auf seine Schulter. Er fuhr sofort alarmiert herum, doch als er mich erkannte entspannte er sich und nahm ungläubig seine Maske ab. "Anahi, bist du es?" fragte er geschockt und nahm mich erleichtert in den Arm. Er war nicht so Skrupel und Gefühlslos wie Zabuza, eher genau das Gegenteil. "Klar Haku, was denkst du denn?"

"Du bist wirklich gewachsen...und du bist noch hübscher geworden, als du es schon vorher warst." lächelte er, bevor er seine Maske wieder aufsetzte. "Und du erst. Ich kann nicht glauben das es eine Steigerungsform zu früher gibt." Ich lächelte leicht. Ich hatte Haku ewig nicht mehr gesehen. Er war der Grund weshalb ich damals erst zu den Beiden gefunden hatte und ich war wirklich unglaublich glücklich das das passiert war. Damals hatte ich sogar leichte Gefühle für ihn entwickelt...doch ich war gerade mal um die 7 Jahre alt gewesen. Das konnte man wohl nicht als Liebe gelten lassen. Es entwickelte sich eher in die Richtung der Geschwisterliebe. Er war immer wie ein großer Bruder für mich gewesen...zumindest redete ich mir das ein. "Du solltest besser zurück zu deinen Freunden. Du weißt ja wie Zabuza sein kann." Ich nickte...doch kurz darauf schüttelte ich den Kopf, was ihn wohl zu verwirren schien. "Nein, ich werde ihnen nicht helfen. Eigentlich dürfte ich gar nicht hier sein. Ich bin nur das 5. Rad am Wagen. Sie müssen es auch ohne mich schaffen das zu überstehen." klärte ich ihn auf und schaute auf meine Freunde hinab. "Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass sie es alleine schaffen werden."

...

Noch eine Weile saßen wir zusammen auf dem kräftigen Ast und unterhielten uns nach kurzem Schweigen angeregt. Haku hatte sich nicht verändert...außer äußerlich vielleicht. Er hatte die selbe Persönlichkeit und Ausstrahlung wie damals: Die eines Bruders, Beschützers und stillen Beobachters. Es schien ihm nichts auszumachen sich stundenlang die Geschichten und Probleme der anderen anzuhören. Viel mehr sah es so aus als würde er Freude daran haben, diese Ruhe auszustrahlen. Ich bewunderte ihn sehr dafür...sowohl früher als auch heute.

Das Mondkind [Naruto Fanfiktion | PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt