30. Kapitel ~Vater und Tochter~

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Am nächsten Morgen wachte ich mit einem seltsamen Gefühl im Magen auf, was ich allerdings gekonnt ignorierte. Ich hatte beschlossen, dass ich heute zur Feier des Tages, und weil gestern erst die 2. Prüfung geendet hatte, nicht trainieren würde und stattdessen Lee besuchen würde. Ihr fragt euch jetzt sicher, was der Anlass zur heutigen Feier war, richtig? Tja, ganz einfach, heute wurde das neue Band des Flirtparadies veröffentlicht und ich hatte beschlossen, dass ich es mir kaufen würde.

Nachdem ich geduscht hatte, zog ich mir einen grau-blauen Pullover über und eine schwarze Ninjahose mit schwarzen halbhohen Ninjasandalen, wobei mir mein schwarzes Stirnband um den Hals hing. Meine Haare ließ ich bis auf einen kleinen Dutt, offen über meinen Rücken fallen und mein Katana befestigte ich, trotz dass ich nicht trainieren würde, ebenso auf dem Rücken. Man konnte ja nie wissen, was passieren würde.

Ich steckte mir noch meinen Geldbeutel ein und den Haustürschlüssel, dann verließ ich das Haus. Schnell war es beschlossene Sache, dass ich bei Ichirakus frühstücken würde, weshalb mich meine Schritte automatisch durchs Dorf führten und ich die Ruhe des Morgens genoss. Auf den Straßen war noch relativ wenig los und nur vereinzelt kamen mir einige Verkäufer entgegen, die ihre Läden oder Stände öffneten. Mit einem tiefenentspannten Seufzen ließ ich mich auf einen der Hocker in meinem absoluten Lieblings-Nudelsuppenrestaurant fallen und begrüßte Teuchi und Ayame. "Guten Morgen, das übliche?" Ich nickte lächelnd und nahm wenigen Minuten später meine Nudelsuppe mit extra Schweinefleisch entgegen. Yummi~

Nachdem ich 2 ganze Schüsseln verdrückt hatte, verließ ich das Lokal mit einem befriedigten Laut und machte mich auf den Weg zu dem Buchgeschäft in dem ich immer die neuste Edition seiner Bücher kaufte. Als ich in Sichtweite kam, verwandelte ich mich schnell in eine ca. 10 Jahre ältere Version meinerseits und betrat schließlich das Geschäft mit einem freundlichen Lächeln. "Ah Miss, sie sind ja diesmal früh dran. Der neue Band ist soeben geliefert worden." lächelte der Verkäufer, ich glaube sein Name war Takahashi, freundlich und kam mir mit einem orangenen Band entgegen. "Guten Morgen." grüßte ich ihn freundlich und nahm ihm das Band mit einem etwas betrübten Blick ab, den er allerdings nicht bemerkte. Stattdessen wischte ich ihn so schnell ich konnte aus meinem Gesicht und überreichte ihm das Geld. "Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag und nochmals vielen Dank." sagte ich gespielt lächelnd und verschwand hastig aus dem Laden.

Erst als ich mich auf dem Kopf des 1. Hokage befand, löste ich die Verwandlung auf und klappte ein wenig sehnsüchtig das Buch auf der letzten Seite auf. Las mir den Text durch, der unter sein Bild geschrieben wurde. Desjenigen, der das Buch geschrieben hatte. Jiraiya, einer der legendären Sannin. Als ich spürte wie mir einige Tränen in die Augen schlichen, steckte ich das Buch weg und ließ mich kraftlos nach hinten fallen, um die Wolken zu beobachten. So wie ich es immer mit Shika-kun gemacht hatte, als wir noch auf der Akademie waren...vielleicht sollte ich ihn demnächst besuchen gehen...wir hatten seit der Teameinteilung nicht besonders viel zusammen gemacht. Dabei fiel mir ein...ich musste auch noch mit Gaara und seinen Geschwistern reden, immerhin hatte ich es ihnen irgendwie versprochen. Und in den Tagen der Prüfung war ich ja entweder ohnmächtig oder im Krankenhaus gewesen. Krankenhaus...Lee! Stimmt, den wollte ich ja auch noch besuchen gehen.

Mit diesem Gedanken erhob ich mich und bemerkte erst jetzt, dass schon eine Weile vergangen sein musste, da die Sonne beinahe in ihrem Zenit stand.

...

Als ich Lee's Zimmer betrat stellte ich die kleine weiße Blume in eine Vase die neben seinem Bett stand und setzte mich auf den Stuhl neben ihn. Ich hatte mir weiß ausgesucht, für Hoffnung. Ich war gestern schon einmal hier gewesen und die Ärzte hatten gesagt, dass es wohl nicht sehr gut um seine Arme und Beine steht. Vielleicht sogar so schlecht, dass er das Ninja-Leben aufgeben müsste. Deshalb hoffte ich darauf, dass er wieder gesund werden würde und seine Karriere nicht aufgeben musste. Auch wenn ich ihn nicht besonders lange kannte...irgendwie hatte ich einfach das Bedürfnis ihm zu helfen sobald ich ihn sah. Seine Leidenschaft und seine Energie. Er erinnerte mich irgendwie ein wenig an Naruto. Ein warmes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich beobachtete, wie seine Lider leicht zuckten. Er musste etwas aufregendes Träumen. Aber vielleicht war es auch nicht schlecht wenn er so lange träumte wie er konnte, und die Zeit ausnutzte in der er der bitteren Realität noch nicht ins Auge sehen musste.

Das Mondkind [Naruto Fanfiktion | PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt