Heute waren wir ausnahmsweise viel zu früh in der Veltins-Arena. Als erstes lief uns Max über den Weg.
"Hey, du lebst noch", jubelte er, als er mich sah.
"Sieht so aus", lachte ich und umarmte ihn.
"Das ist super!"Zu dritt gingen wir weiter und trafen auf dem Rasen nur auf Jens und Klaas. Sonst war noch niemand da.
"Kommt Julian heute eigentlich?", fragte Klaas gerade.
"Ja, die Verletzung war nicht halb so schlimm wie angenommen. Er kann mitmachen", meinte der Trainer.
"Julian war verletzt?", fragte ich Bene entsetzt.
"Ja, er wurde gefoult und musste ausgewechselt werden. Zuerst dachten die Ärzte an einen Bänderriss, aber er hat Glück gehabt", erzählte er mir.
Sofort bekam ich ein schrecklich schlechtes Gewissen. Wäre ich beim Spiel dabei gewesen, hätte ich bei ihm sein können. So hatte ich davon nicht einmal etwas mitbekommen. Ich hatte zuhause gesessen und geheult, nur weil Lena weg geflogen war und Julian zu lieb war, um per Telefon Schluss zu machen!Im nächsten Moment hörte ich eine Tasche fallen. Ich drehte mich um und sah Julian auf mich zu laufen. Sofort machte mein Herz einen Satz.
Er nahm meine Hand und zog mich etwas abseits der Menge. Dort blieb er stehen, ließ meine Hand aber nicht los.
"Julian. Wie geht es deinem Bein, ich hab grad von..."
"Mein Bein ist gerade völlig egal", unterbrach er mich. "Ich hab einen Fehler gemacht. Ich wollte uns nicht voneinander trennen, nur weil Lena weggefahren ist. Das war schrecklich dumm von mir. Ich hätte einfach trotzdem Zeit mit dir verbringen sollen!" Ich sah ihn einfach nur an und lächelte, während er auch nach meiner anderen Hand griff.
"Hör zu... wir hatten keinen guten Start, weil ich zu blöd war, um mir meine Gefühle für dich einzugestehen. Aber ich kann und will sie nicht mehr leugnen! Ich hab mich in dich verliebt, alles andere ist mir völlig egal. Sag was, bitte!"
"Ich... ich hab mich auch in dich verliebt, Julian", brachte ich schließlich heraus. Und auf seinem Gesicht erschien ein wunderschönes Lächeln.
Er legte beide Hände an meine Wangen und küsste mich lange und sanft. Irgendwie fand ich Halt an seinem Trikot, sonst wäre ich möglicherweise umgekippt. Mein Gleichgewichtssinn war komplett weg. Mir wurde leicht schwindelig. Angenehm schwindelig. Er roch so unglaublich gut und seine Lippen lagen so weich und warm auf meinen.
Als er den Kuss langsam löste, stellte ich mich auf Zehenspitzen und hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen.
"Wow", flüsterte er leise an meiner Schläfe, ehe er meine Hand nahm und ein Stück nach hinten trat, um mich ansehen zu können. Wir lächelten uns einfach nur an, bis ich ein Pfeifen hinter mir hörte.Da fiel mir wieder ein, dass wir ja gar nicht allein hier waren. Alle inzwischen anwesenden Spieler sahen zu uns rüber.
"Sie haben...", stockte ich. Julian sah kurz zu ihnen rüber, aber er wirkte komplett entspannt.
"Sie sollen es wissen. Es ist kein Geheimnis, dass das zwischen mir und Lena aus ist. Ich will dich und ich befürchte, das wussten eh schon alle." Er lächelte mich beinahe schüchtern an.
"Du kannst echt richtig süß sein", grinste ich und er lachte auf.
"Lass uns wieder rüber gehen", meinte er dann und wir gingen Hand in Hand zurück zur Mannschaft.Alle sahen uns an. Einige lächelten, anderen fielen einfach nur fast die Augen aus. Aber niemand schaute verachtend oder so, als hätte er etwas dagegen. Besonders Bene schien sich sehr darüber zu freuen. Er zwinkerte mir zu und schien sich dann per Handzeichen mit Julian zu verständigen. Ich verstand zwar nicht, was sie sagten, aber Julian lächelte und Bene grinste beinahe stolz.
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wanted stranger (Julian Draxler FF)
FanfictionEin einziges Aufeinandertreffen verändert ihre ganze Welt. Er geht ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf, dabei kennt sie nicht einmal seinen Namen. Ist ihre Suche nach ihm erfolgreich? Und viel wichtiger: Was ist bei ihrem allerersten Zusammentreffen...