Kapitel 51 - Letzter Tag

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Die Zeit in Spanien verging viel zu schnell. Es fühlte sich an, als wären wir erst gestern gelandet, und doch war heute schon der letzte Tag hier. 
Mira und ich lagen in der Sonne auf den Liegen und hörten mit ihrem Handy Musik, als unsere Mitbewohner kamen.
"Ist das Training schon zu Ende?", fragte Mira erstaunt und machte Bene etwas Platz, damit der mit auf ihrer Liege sitzen konnte. 
"Jap, Jens hat sogar noch eine ewig lange Rede gehalten", lachte Max und setzte sich neben meine Füße. 
"Es war ja soo schön mit uns hier", wiederholte Leon und hielt sich theatralisch eine Hand ans Herz. Wir alle mussten lachen. Ich fing Julians Blick auf und musste lächeln. Vielleicht hatten wir dann ja heute Abend noch ein bisschen Zeit für uns. 
"Wir könnten essen gehen", schlug er auch sogleich vor, als hätte er meine Gedanken gelesen. 
"Oh ja, ich bin dabei", meinte Leon sofort.
"Sorry, Kumpel, aber ich dachte da eher an meine Freundin und mich", zwinkerte Julian ihm zu. 
"Schade... Ich wäre dafür, dass wir alle zusammen noch was machen. Also mit der gesamten Mannschaft", überlegte Leon.
"Wie wäre es denn mit Strand?", fragte Bene. "Wir könnten nach dem Abendessen einfach mit ein paar Getränken runter gehen und ein bisschen feiern."
"Ich frag mal", grinste Leon und zückte sein Handy. Julian sah etwas resigniert aus und ich schmollt ihn an, sodass er doch wieder begann zu grinsen. 

"Das war's dann wohl mit gemütlichem Abend zu zweit", seufzte er, als Leon vorlas, wer bereits alles zugesagt hatte. Die anderen waren schon im Haus. 
"Du wirst es verkraften, Jule", lachte Leon und stand ebenfalls auf. Als er weg war, setzte Julian sich neben mich und nahm meine Hand.
"Wir können trotzdem einfach was alleine machen", meinte er. Ich setzte mich auf und musterte ihn.
"Ich glaub, du solltest mit den Jungs feiern gehen."
"Aber ich würde viel lieber was mit dir machen", schmollte er und zog mich zu sich ran, damit er mich küssen konnte. 
"Ich bin doch auch dabei", lächelte ich. "Und wenn wir dann in Gelsenkirchen sind, darfst du mich noch einmal einladen."
"Na gut. Wenn's zu langweilig wird, können wir ja einfach abhauen", grinste er. 

Direkt nach dem Abendessen machte sich die ganze Mannschaft auf den Weg zum Strand. Sogar das Trainerteam und alle anderen Leute rund herum waren mit am Start. 
"Wir hätten hier auch alleine herkommen sollen", meinte ich, als wir den weichen weißen Sand betraten, zu Julian.
"Wir können ja im Sommer mal nach Spanien fliegen, wenn ich frei hab. Nur wir beide", schlug er vor. Seine Worte erfüllten mich sofort mit Vorfreude. Ich legte einen Arm um ihn und lehnte den Kopf an seine Schulter. Es war perfekt.

"Wer kommt mit Volleyball spielen?", fragte Sidney und hielt einen Volleyball in die Luft. Roman zeichnete bereits mit einem Stock das Spielfeld in den Sand. 
Bene und Julian wechselten einen kurzen Blick und standen dann beide auf. 
"Kommst du mit, Mira?", fragte Bene und streckte eine Hand nach ihr aus. Doch sie schüttelte schnell den Kopf.
"Volleyball ist nicht mein Sport. Das lass ich lieber", sagte sie und lächelte entschuldigend. Auch Julian sah mich an und ich wäre beinahe mitgegangen. Aber ich wollte Mira nicht allein hier lassen.
"Ich schmachte lieber", grinste ich ihn also an. Julian lachte auf und joggte dann mit Bene zu den anderen.
"Ich versteh gar nicht, wie ihr so lange die Finger voneinander lassen konntet", lachte Mira. Wenn man jetzt so darüber nachdachte, hatte sie wirklich Recht. Wie hatte ich diese Zeit ohne Julian überlebt? 
"Gehen wir ein Stück dichter ran?", fragte ich sie nur und stand auf. Am Spielfeldrand angekommen, breiteten wir die Decke, die wir mitgenommen hatten, aus und sahen den Jungs zu. Es war wirklich ein Anblick mit Suchtfaktor. Insgesamt zwölf gut aussehende Fußballer, alle in Hemd und kurzer Hose. Aber meine Aufmerksamkeit galt eh nur einem von ihnen. 

Später saßen wir in einem großen Kreis und quatschten, als mein Handy piepte. Überrascht sah ich auf das Display und entdeckte eine neue Mail. Von meinen Eltern... Ich hatte ewig nichts mehr von ihnen gehört. Ob was passiert war? Obwohl ich eigentlich keine Lust auf meine Eltern hatte, öffnete ich die Mail und begann zu lesen.

>Hallo Hanna Liebling,
wie du vielleicht weißt, haben wir in zwei Wochen unseren 25. Hochzeitstag. Das wollen wir mit der ganzen Familie feiern. Wir haben auch dir eine Einladung geschickt, aber die kam zurück mit dem Kommentar, dass du nicht mehr in deiner Wohnung in München wohnst!? Wieso hast du denn nicht Bescheid gesagt, dass du dort nicht mehr wohnst? Wir machen uns Sorgen! Bitte melde dich bei uns, Hanna. Auch wenn du nicht nach Emden kommst, würden wir trotzdem gern wissen, wo du im Moment bist!
In Liebe, Mama und Papa.<

"Deine Eltern wissen nicht, dass du in Gelsenkirchen wohnst?", fragte Julian etwas geschockt. Ich saß auf seinem Schoss, deshalb konnte er mitlesen.
"Ich muss nachdenken... Ich geh zurück. Tut mir Leid", flüsterte ich und ging ohne weiteren Kommentar zurück zu unserem Häuschen. 

wanted stranger (Julian Draxler FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt