Auf dem Weg zur Feier hielt Julian noch an einem Blumenladen, um für meine Mutter einen Strauß zu kaufen. Erst da bemerkte ich, dass ich gar kein Geschenk für meine Eltern besorgt hatte!
"Julian!", rief ich erstickt, als er mit einem Strauß zurück aus dem Laden kam und ihn vorsichtig auf die Rückbank legte.
"Was?", fragte er alarmiert, als er neben mir saß.
"Ich hab gar kein Geschenk!" Ich sah ihn panisch an, aber sein ruhiges Lächeln verwirrte mich.
"Was?", fragte ich deshalb.
"Ich hab mir das schon fast gedacht", grinste er. "Ich kenne dich halt", fügte er hinzu, als ich ihn verdattert ansah. Dann beugte er sich zu mir rüber, öffnete das Handschuhfach und holte einen schick verpackten, quadratischen Umschlag heraus. "Du kannst ja sagen, er ist von uns beiden", lächelte er und reichte ihn mir.
"Was ist da drin?"
"Ein Gutschein für ein Essen in einem ziemlich noblen Restaurant hier in Emden." Er fuhr los und ich starrte ihn einfach die ganze restliche Fahrt über verdattert an. Er fand das irre komisch, ich war ihm einfach nur dankbar.Als wir dann auf dem Parkplatz zum stehen kamen, blieb Julian einfach sitzen. Als er zu mir sah, sah ich das erste Mal die Panik in seinen Augen.
"Sie werden dich mögen! Und wenn nicht, dann steh drüber! Du bist hier der Fußballgott!", meinte ich und küsste ihn noch einmal, bevor ich ausstieg.
"Ach nee, nicht die", seufzte ich, kaum das wir zusammen vor Julians Auto standen und ich seine Schlüssel einsteckte. Er sah mich nur fragend an.
"Die drei Typen da vorne. Meine Cousins. Alias die coolsten Typen auf dem Planeten. Sie sind die einzigen Verwandten, die ich gar nicht leiden kann", erklärte ich. Aber ich nahm Julians Hand und grinste ihn an. "Jetzt hab ich endlich die Gelegenheit, um zu zeigen, dass ich Geschmack habe!"
"Danke", lächelte Julian nur und ließ sich von mir mitziehen."Cousinchen. Du lebst ja tatsächlich noch. Und du hast endlich einen Typen gefunden, der deinem Niveau gerecht wird? Deinem niedrigen Niveau, wohl bemerkt", sagte auch gleich einer der drei, als wir zum Eingang gingen.
"Halt einfach die Klappe, Collin!", zischte ich nur und wollte gerade die Tür aufmachen, als auch David sprach.
"Hey, du! Wo hast'n du die Karre her? C Klasse Coupe? Hat Daddy den gesponsert?", lachte er und musterte Julian von oben bis unten.
"Wohl kaum", sagte Julian knapp, aber mit einer Härte in der Stimme, die mir eine Gänsehaut verpasste. Julians Blick schien Töten zu können.
"Lass uns rein gehen, es ist kalt", flüsterte ich und zog ihn einfach mit rein.
"Wenn sie dich noch einmal beleidigen, dann..."
"Lass gut sein, Juli. Die kannst selbst du nicht mehr ändern", seufzte ich nur.
Dann betraten wir einen gut gefüllten Raum mit Gästen. Die meisten von ihnen kannte ich. Mein Blick fiel schließlich auf meine Oma, die mich ebenfalls sah und sofort strahlend aufsprang.
"Mein Kind", lächelte sie, als sie bei uns ankam, und nahm mich in ihre Arme.
"Oma, das ist Julian, mein Freund", stellte ich ihn sogleich vor und meine Oma lächelte ihn strahlend an.
"So ein hübscher junger Mann. Ich bin Herta, mein Junge", stellte sie sich vor und nahm dabei seine freie Hand, in der er nicht den Strauß hielt, und umschloss sie mit beiden Händen.
"Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen", lächelte Julian.
"Ach, sag doch bitte 'du'. Immerhin sind wir alle eine Familie. Ist es nicht so?" Sie strahlte bis über beide Ohren und Julian und ich konnten nichts anderes, als es ihr nachzumachen.
"Wo ist denn Mama?", fragte ich sie dann und sie zeigte in eine Richtung. Ich konnte sie dort zwar nicht sehen, aber ich nahm Julians Hand und lief mit ihm dort hin.Schließlich entdeckte ich meine Mom und machte sie durch heftiges Winken auf mich aufmerksam. Ihr kamen sofort die Tränen, als sie zu mir kam und mich fast zerdrückte. Auch Dad kam und umarmte uns einfach beide. Ich war so glücklich sie endlich wieder zu sehen!
"Mom, Dad, das ist mein Freund Julian", sagte ich dann lächelnd und zog ihn am Arm zu uns heran.
"Hallo, herzlichen Glückwunsch! Der ist für Sie", lächelte und reichte meiner Mom den Rosenstrauß.
"Ach, wie süß! Vielen lieben Dank, Julian", strahlte Mom. Dad starrte ihn einfach nur an, bis Julian seinen Blick bemerkte und etwas verlegen lächelte. Er reichte ihm die Hand. Dad ergriff sie und sah dann zwischen mir und Julian hin und her, bis er schließlich auch was sagte.
"Julian Draxler? Wie läuft der Fußball? Wird Schalke dieses Jahr endlich Meister?", lachte er. Julian lachte sofort ebenfalls.
"Ich schätze, das wird sich zeigen", grinste er.
"Ihr kennt euch?", fragte Mom irritiert.
"Sarah, das ist Julian Draxler! Profispieler bei Schalke 04!", sagte Dad begeistert. Er liebte Fußball. Mom sah Julian erstaunt an.
Ich schlang einfach die Arme um ihn und murmelte: "Mein Fußballer!" Julian lachte leise und küsste mich aufs Haar.
Dann reichte ich den Umschlag an meine Eltern weiter und betonte extra, dass Julian ihn besorgt hatte. Er stritt das zwar ab, aber irgendwann gab er dann doch seufzend nach. Meine Eltern freuten sich riesig, uns hier zu haben.Es war die richtige Entscheidung gewesen, hierher zu kommen!
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wanted stranger (Julian Draxler FF)
Fiksi PenggemarEin einziges Aufeinandertreffen verändert ihre ganze Welt. Er geht ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf, dabei kennt sie nicht einmal seinen Namen. Ist ihre Suche nach ihm erfolgreich? Und viel wichtiger: Was ist bei ihrem allerersten Zusammentreffen...