"Hey, Leute!", rief Bene quer über den Rasen. Alle drehten sich zu uns um und begrüßten Bene. "Darf ich vorstellen: Das ist Hanna, eine Freundin aus München. Sie macht quasi gerade Urlaub bei mir."
Alle begrüßten mich und lächelten dabei. Ein Typ namens Leon kam sogar zu mir und umarmte mich. Er war echt lieb zu mir.
Dann waren da noch Max und Klaas, die mir beide die Hand gaben. Und natürlich Julian.
Julian Draxler, der mich anstarrte, als hätte ihn der Blitz getroffen.
"Was macht sie hier, Bene?", fragte er scharf und sah mich dabei weiter mit diesem stechenden Blick an.
"Hab ich doch gerade gesagt. Sie ist zu Besuch." Julian wandte den Blick endlich von mir ab und sah stattdessen seinen besten Freund an, als wollte er ihn töten.
Und ohne weiteren Kommentar drehte er sich um und begann seine Runden um den Platz zu laufen.
"Was hast du dem denn gegeben, Bene?", fragte Leon und sah Julian verwirrt hinterher.
"Das ist meine Schuld. Ich hätte nicht kommen dürfen", sagte ich an Benedikt gewandt.
"Nein, ist schon gut. Der kriegt sich wieder ein. Aber es ist vielleicht am besten, wenn du dort zu unseren Taschen gehst und zuguckst, okay?"
"Ja, ist gut." Ich versuchte zu lächeln, aber ich scheiterte kläglich.
"Heute ist einfach nicht sein Tag", versuchte Klaas mich aufzumuntern, aber das brachte überhaupt nichts.Ich setzte mich also an den Rand neben Bennis Tasche und beobachtete Julian. Keine Ahnung, was es war, aber irgendwas hatte mich schon seit der Party zu ihm hingezogen und dieses Etwas war jetzt, wo er direkt vor mir war, noch viel stärker. Ich mochte ihn, obwohl er mir gegenüber so abweisend war.
Aber wieso war er so? Wieso hasste er mich? Er kannte mich doch überhaupt nicht.Schließlich kamen alle zu einer Trinkpause zu mir herüber und kramten in ihren Taschen. Benes Wasserflasche holte ich schon raus, bevor er bei mir ankam, und warf sie ihm zu.
"Danke", grinste er und schraubte sie auf.
Julian schien möglichst viel Abstand zu halten, was mich nicht daran hinderte, ihn zu beobachten.
"Du kennst Dorian also auch?", fragte Leon plötzlich neben mir.
"Seinen kleinen Bruder Nick. Er geht mit mir zusammen zur Uni."
"Was studierst du denn?"
"Medizin."
"Wow. Frau Dr.", grinste er und knuffte mir in die Seite. "Dann bist du doch bestimmt nur am lernen oder?" Ich wollte gerade antworten, als...
"Nicht alle Medizinstudenten sind Überflieger und nur mit Lernen beschäftigt. Es gibt da auch die Sorte, die mit Glück durchrutscht und sich bei jeder Gelegenheit maßlos betrinkt", sagte Julian staubtrocken. Doch sein Blick bohrte sich in meinen wie glühendes Feuer. Und dieser Kommentar traf mich noch härter, als seine Blicke. Er hatte ein völlig falsches Bild von mir! Gut, an dem Abend war ich wirklich verdammt betrunken gewesen, aber das bedeutete doch nicht, dass es immer so war.
"Ach ja? Hanna gehört ganz sicher nicht zu den Säufern, du Spinner!", giftete Leon zurück. Auf Julians Lippen entstand ein gehässiges Grinsen.
"Wenn du dich da mal nicht täuschst..." Dann warf er seine Flasche zurück in eine Tasche und lief davon.
"Dieser Mistkerl!"
"Entspann dich, Leon. Und komm mit", meinte Bene und warf mir einen entschuldigenden Blick zu.Und dann saß ich da allein und kämpfte mit den Tränen. Das, was Julian gesagt hatte, hallte unaufhörlich in meinem Kopf wider. Und es tat weh. Es tat schrecklich weh.
Wieso hasste er mich so? Was hatte ich ihm getan?Irgendwann hatte ich mich wieder halbwegs beruhigt, als ich ein Gespräch von Benedikt und Julian mithören konnte.
"Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein Arsch sein kannst!", meinte Bene und sah ihn hart an.
"Warum hast du sie mitgebracht? Wollte sie das so?" Julian war ziemlich wütend.
"Nein, Julian, das hab ich entschieden! Und jetzt geh gefälligst zu ihr und entschuldige dich!"
"Einen Teufel werde ich tun!"
"Ich bin dein Kapitän und du wirst tun, was ich sage!" Jetzt zeigte er auffordernd auf mich.
"Ein toller bester Freund bist du!" Er schlug Benes Arm weg und kam tatsächlich auf mich zu.
Doch er ging zu seiner Tasche und nahm wieder seine Wasserflasche heraus.
"Träum weiter", sagte er nur, während ich ihn ansah.
"Was hast du gegen mich?", fragte ich kleinlaut.
"Das ist ein Witz, oder?"
"Nein..."
Julian schnaubte nur verächtlich und ging wieder weg. Und ich blieb mit tausenden neuen Fragen zurück.
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wanted stranger (Julian Draxler FF)
FanficEin einziges Aufeinandertreffen verändert ihre ganze Welt. Er geht ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf, dabei kennt sie nicht einmal seinen Namen. Ist ihre Suche nach ihm erfolgreich? Und viel wichtiger: Was ist bei ihrem allerersten Zusammentreffen...