Kapitel 31 - Wiedervereint

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Im Oktober bekam ich dann überraschend von Mira einen Anruf am Mittag. Wir schrieben oder redeten eigentlich immer nur am Abend.

"Mira, hey! Ist was passiert?", fragte ich deshalb sofort.
"Hey, Hanna! Ich hab mich entschieden!", strahlte sie.
"Was hast du entschieden?" Ich war etwas verwirrt.
"Naja, als du hier weg bist, habe ich Bewerbungen für Dortmund geschrieben... Und ich wurde angenommen! Ich komme zu dir!", kreischte sie.
"Was?! Wie geil ist das denn?!", schrie auch ich ins Telefon. Dabei war ich wohl etwas sehr laut, denn gleich darauf flog meine Tür auf und Bene stand in der Tür. Ich rannte zu ihm und fiel ihm - immer noch mit dem Handy in der Hand - um den Hals.
"Was ist denn jetzt kaputt?", fragte er lachend.
"Mira, kommt hier her!", berichtete ich begeistert und Bene ließ mich schließlich wieder lachend allein.

Und dann ging alles ganz schnell. Mira und ich beschlossen, zusammen in eine WG zu ziehen und suchten dafür die perfekte Wohnung. Durch puren Zufall erfuhr ich, dass Leons Eltern eine kleine Mietwohnung besaßen, die bald frei wurde. Sie lag perfekt: In Gelsenkirchen, gerade mal 10 Minuten von Bene und zwanzig Minuten vom Stadion entfernt. Außerdem war von dort aus eine gute Busverbindung nach Dortmund vorhanden.
Leon handelte für uns einen super Freundschaftspreis aus. Den konnte Mira mit ihrem Stipendium auch alleine bezahlen, aber einen kleinen Teil wollte ich trotzdem übernehmen.

Im November kam Mira am Wochenende einmal mit Dorian mit seinem Minivan und Anhänger hochgefahren und brachte ein paar ihrer Sachen her. Die ganze Zeit über verbrachten wir damit, die Wände zu streichen, sodass keine Zeit mehr blieb, sie den Schalker Spielern vorzustellen.

Und nun stand ich hier kurz vor Weihnachten am bitterkalten ZOB und wartete auf Miras Bus. Es dauerte ewig, bis sie dann endlich ankam.
"Hanna!", rief sie schon von Weitem und fiel mir um den Hals.
"Endlich", grinste ich und hüpfte aufgeregt kurz auf und ab.
"Ich brauchte vier Koffer für meine Klamotten!", berichtete sie dann und lachte. "Alles was ich jetzt nicht mehr mitbekommen konnte, hat Dorian bei sich gelagert. Nach Weihnachten will er vorbeikommen."
Wir holten ihre Koffer und liefen dann zum Parkplatz.
"Eigentlich müsste Leon hier irgendwo sein. Er hat angeboten uns zu fahren. Die Wohnung gehört seinen Eltern", meinte ich.
"Weiß ich doch!" Wir mussten beide lachen.
"Da hinten ist er!" Kaum hatte ich Leon entdeckt, liefen wir zu seinem Wagen und ich umarmte ihn.
"Leon, das ist Mira. Mira, Leon Goretzka, Profispieler beim FC Schalke 04 und..."
"Ja, reicht auch", lachte Leon auf. "Hi!" Er umarmte Mira kurz und half uns dann bei den Koffern.

Die ganze Fahrt über redeten wir zu dritt über alles Mögliche. Doch irgendwann kam Leon auf das Training heute zu sprechen.
"Wollt ihr vielleicht mit zum Training kommen? Das ist ja erst um fünf. Dann können wir vorher noch IKEA plündern und dann nehme ich euch mit", schlug Leon vor. Wir brauchten nämlich noch ein paar Möbel, die wir mit meinem zuletzt gesparten Geld und etwas Geld von Miras Eltern kaufen wollten.
"Oh, das wäre super! Ich bin total gespannt", meinte Mira sofort begeistert.

Und genau so machten wir es dann auch. Wir stellten erst die Koffer in der neuen Wohnung ab und fuhren dann Shoppen. Es ging deutlich schneller als befürchtet. Die Lieferung nach Hause hatten uns bzw. mir die Jungs zum Einzug geschenkt. Zum Glück konnte es sofort geliefert werden. Wir fuhren also mit dem Lieferwagen zusammen nach Hause und trugen dort alle Sachen in den ersten Stock.
Um halb vier war alles fertig und wir saßen mit je einer Pizza im noch völlig leeren Wohnzimmer auf dem Boden.

"Danke, Leon!", sagte ich aufrichtig und lächelte.
"Ach, ist doch selbstverständlich. Sowas machen Freunde halt", erklärte er grinsend und lächelte auch Mira an.
"Hattest du dein Training dann heute nicht eigentlich schon", fragte sie lachend.
"Könnte man meinen", grinste Leon. "Aber jetzt so kurz vor Weihnachten haben wir eh kein Spiel mehr, deswegen wird das nachher auch echt entspannt."

Eine Stunde später machten wir uns dann schließlich auf den Weg zum Stadion. Mira platzte beinahe vor Ungeduld und Aufregung, als wir es schließlich betraten.

wanted stranger (Julian Draxler FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt