+Wedding+

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~Kapitel 37~

Sojin

Heute ist der Tag meiner Hochzeit und ich könnte nicht unglücklicher sein.

Mein Spiegelbild zeigt eine unglückliche Frau, die gerade überall anders wäre, als auf ihrer eigenen Hochzeit.
Leider hat weder Yoongi noch Namjoon eine Lösung gefunden, weswegen wir zu dieser Hochzeit gezwungen sind. Ich hätte gedacht, dass Yoongi mir den Tod wünschen würde, da wegen mir sein Lebenswerk auf dem Spiel steht. Doch er ist gar nicht wütend auf mich gewesen, was mich wundert.

"Klopf, klopf", höre ich plötzlich eine zarte Stimme sagen.

Augenblicklich hebt sich mein Kopf und durch den Spiegel sehe ich derjenige, deren Zukunft mit mir genommen wird heute.

"Könnt ihr uns allein lassen, bitte?", frage ich die Assistentinnen.

Glücklicherweise nicken sie bloß und lassen uns allein.

"Wow sieh dich an. Du siehst so ... unglaublich hübsch aus, Sojin. Ehrlich, ich könnte gerade sogar weinen. Ich hätte gehofft dich in so einem Kleid zu sehen, wenn wir heiraten", lächelt Kyungri traurig und ich merke, dass sie selbst zu diesen Lächeln zwingt.

"Findest du? Ich dachte, wenn ich mich in Hochzeitskleid sehe, dann würde ich vor Freude weinen und es wäre mein schönster Tag. Aber nein ich bin alles andere als glücklich und diese Tränen in meinen Augen haben nichts mit Freude zu tun!"

Blinzelnd versuche ich die Tränen wegzubekommen, jedoch funktioniert es nicht wirklich.

"Nicht weinen Bibi, sonst muss ich auch weinen und kann dann nicht aufhören", sagt sie und schluckt ihre Tränen herunter.

"Kyungri du musst Lächeln, damit ich wenigstens einen Grund hab es auch zu tun."

So stehen wir beide mitten im Ankleidezimmer und sehen uns stumm in die Augen. Schließlich schaffen wir beide es irgendwie zu lächeln, auch wenn unsere Seelen am Weinen und Schreien sind.

"Alles wird gut. Du wirst zwar Namjoon heiraten, aber er ist ein guter Kerl und weiß sowieso von uns beiden Bescheid. Wir können also trotzdem noch zusammen bleiben, mein Herzblatt",sagt sie und streicht mir eine Strähne zurück hinters Ohr.

"Und dann? Dann müssen wir uns wieder verstecken nur, weil ich ja angeblich glücklich verheiratet bin."

Dabei bin ich dieses verstecken leid. Ich möchte doch bloß die Hand meiner Freundin in aller Öffentlichkeit tragen können.

"Wir sind Frauen. Wir können uns in der Öffentlichkeit immer noch nah sein und die werden denken, dass wir halt beste Freunde sind", antwortet sie hoffnungsvoll und streicht mir über die Hand.

"Aber wir sind keine Freunde, verdammt. Ich liebe dich und du gehörst an meiner Seite als meine feste Freundin!", sag ich und Kämpf schon wieder mit den Tränen.

"Ich lieb dich doch auch. Das ist kein Abschied für immer. Wir finden schon eine Lösung hörst du?!"

Kyungris Hand fährt zu meinem Nacken. Dort hält sie mich fest und kommt meinen Gesicht näher.

"Ich liebe dich", flüstert sie dann bevor unsere Lippen sich treffen.
Dieser Kuss bleibt ein zärtlicher, sanfter Kuss. Fast als wolle sie sich von mir damit verabschieden.

"Sojin, ich werde in der zweiten Reihe sitzen und bei dir sein. Irgendwie. Egal was passiert, ich liebe dich und an meiner Liebe wird sich nie was ändern."

"Bei mir genauso wenig, Kyungri."

Langsam beuge ich mich zu ihr und wollte sie gerade wieder für einen Augenblick küssen, doch das plötzliche klopfen unterbricht uns.

"Es tut mir leid euch zu stören, Ladies", unterbricht uns jemand. "Aber ich würde gerne ein Wörtchen mit der Braut sprechen.

Wir beide schauen überrascht zu der Person, die dort tatsächlich leicht grinsend im Türrahmen steht.

"Yoongi ... was machst du hier?", frage ich ihn vollkommen verwirrt. "Müsstest du mich nicht hassen oder sowas?"

"Nein, ich verurteile dich nicht für die Taten deines Vaters. Immerhin kann man sich seine Eltern leider nicht aussuchen. Stimmt's?"

"Ja ... stimmt. Kyungri du-"

"Ich lass euch schon allein. Hab dich lieb", flüstert sie ein letztes Mal und küsst mich auf die Wange.

Kyungri läuft an uns beide vorbei und verlässt das Zimmer. Kurz bevor sie die Tür schließt dreht sie sich nochmal zu mir und schenkt mir ihr schönstes Lächeln, auch wenn wir beide wissen, dass ihr nicht nach Lächeln zumute ist.

Erst dann als die Türen geschlossen sind, drehe ich mich zu Yoongi.

"Warum bist du wirklich hier? An deiner Stelle wäre ich bei deinem besten Freund und nicht bei der, die sein Leben zerstört", seufze ich und lächle ihn traurig an.

"Du zerstört hier von niemanden das Leben. Dein Vater ist derjenige, der das alles tut", fängt Yoongi an zu sprechen und kommt ein Schritt näher auf mich zu. "Sich mal, Sojin. Am Anfang konnte ich dich nicht wirklich leiden, aber bloß da ich dachte, du würdest mir meinen einzigen Freund weg nehmen und ich würde dann wieder allein sein. Aber dann hab ich von Namjoon erfahren, was wirklich los war. Du gibst die Liebe deines Lebens auf für deinen Vater. Dies ist ein Fehler von dem ich vor einiger Zeit bitter lernen musste und ich möchte nicht, dass du den gleichen Fehler heute begehst."

"Yoongi, ich hab nicht mal eine Wahl!", schreie ich ihn an. "Tut mir leid, ich wollte nicht dich nicht anschreien. Ich bin einfach bloß-"

"Ich weiß, ich weiß Sojin. Deswegen bin ich ja hier, um dir eine Sache klar zu machen", sagt er und hält mich plötzlich an den Schulter fest."Du bist eine unabhängige Frau. Warum spielst du dann weiter die Marionette deines Vaters?"

"Yoongi er hat damit gedroht dein Label praktisch zunichte zu machen, erinnerst du dich?"

"Was interessiert mich schon mein Label, wenn du und mein bester Freund dafür unglücklich sein müssen? Ich will bloß, dass du auf dein Herz hörst, wenn du gleich dort rausgehst. Die Folgen sind mir gleichgültig. Ihr beide sollt bloß glücklich werden. Das ist das einzige was ich möchte. Wirklich."

"Du weißt schon. Auch wenn, Namjoon wird wahrscheinlich so oder so Jin daten. Also wirst du doch trotzdem allein sein, oder nicht?"

In dieser Situation kann ich kaum normal denken und Yoongi steht währenddessen leicht lächelnd vor mir. Wer hätte überhaupt gedacht, dass ausgerechnet er und ich uns normal unterhalten können.

"Nein, glaub mir. Ich werd nicht mehr allein sein, weil es da so jemanden gibt in meinem Leben. Aber das hat keine große Bedeutung."

"Danke, Yoongi. Hätte nie gedacht, dass wir mal so miteinander reden können. Aber ... würdest du mich jetzt bitte loslassen?"

"Oh, sorry", entschuldigt er schnell bei mir und lässt meine Schultern los.
Wir beide lächeln uns gegenseitig irgendwie seltsam an.

"Mit dir zu reden ist immer noch seltsam", gebe ich zu. "Aber ich bin dir wirklich dankbar für das Gespräch. Jetzt weiß ich, was ich tun muss."

~~~~~~

Ich wollte schon immer Yuri schreiben.

Wie auch immer. Das war es mit der Lesenacht, ich hoffe sie hat euch gefallen.

Ich hab euch fremde Menschen aus dem Internet nämlich sooo gern, dass ich die ganze Woche absichtlich nicht mehr als zwei oder drei Stunden geschlafen habe, um in der Nacht die Kapitel zu schreiben, weil ich tagsüber keine Zeit hatte & jetzt muss ich die Nacht lernen, obwohl ich früh aufstehen muss.

Wie auch immer bis bald 😂💕

Daddys little Secret || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt