22 >Hoffentlich

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Kurz vorab, in diesem Kapitel klärt sich viel auf über Palle und seine Krankheit.
Viel Spaß!

POV Palle
Die Fröhlichkeit war mir wie ins Gesicht geschrieben. Ich wollte mich direkt an die Arbeiten machen, aber bevor ich irgend etwas tun konnte rückte Manu etwas näher zu mir.
"Wann ist das denn?"
"Ich dachte mir vielleicht... diesen Freitag?"
"So früh?!" Schrie er mich fast an und erntete dafür aber einen erschrockenen Blick von mir worauf er sich leise entschuldigte und dann noch mehr ins Sofa versank.
"Hmkay, dann machen wir das jetzt schnell, aber danach gehen wir bitte schlafen." Ich nickte ernergisch und rückte ihm noch näher wie wir eh schon waren, sodass unsere Beine aneinander streiften. Uns entwich beide ein schüchternes Lächeln und wir machten uns an die Arbeit.
Nach 2 Stunden waren wir fertig mit allem, von den Einladen bishin zur Einkaufsliste. Wir stellten beie zeitgleich den Laptop zur Seite und schnauften erleichtert auf.
"Und jetzt, mein Süßer, gehen wir bitte schlafen."
Wie süß.
Ich lachte nur schelmisch vor mich hin, als Manu derweil schon ins Bad ging und sich dort fertig machte. Als er grad rauskommem wollte, wollte ich grad reingehen, ohne Oberteil. Ihm war die Enttäuschung wie ins Gesicht geschrieben und er schob sich an mir vorbei. Ich dachte mir nicht viel dabei und ließ den verdutzten Manu durch. Als ich dann fertig war, schrie ich noch mal ein lautes 'Gute Nacht' durch die Wohnung, wartete aber auf keine Antwort sondern ging einfach in mein Zimmer um zu schlafen.

Ich stand mitten in der Nacht auf, weil ich aufeinmal den Drang verspürte etwas zu trinken. Also schlurfte ich Richtung Wohnzimmer (offene Küche, ihr wisst) und öffnete leise die Tür. Sofort kam mir ein bekanntes Geräusch entgegen. Das komische Winseln von Manu? Hatte er denn schon wieder einen Alptraum? Manu tut mir echt mehr als Leid. Ich wüsste zu gerne über was er träumte und ich würde ihm dann helfen. Wieso tue ich es dann nicht? Ich ging also langsam auf das Sofa zu, in dem Manu unruhig schlief, und bückte mich zu ihm herunter. Als ich meine Hand auf seine warme Wange legte, beruhigte er sich ein wenig. Ich strich ihm mit meiner Hand eine Strähne aus seinem Gesicht und flüsterte: "Manu? Manu, wach auf." Er blinzelte schwach und sah mir in meine Augen.
"Ist alles in Ordnung? Du hast wieder so unruhig geschlafen."
Er nickte.
"Hast du nicht vielleicht Lust zu mir zu kommen, damit du nicht wieder unruhig schläfst?"
Als Antwort setzte er sich erst, hielt sich kurz den Kopf und stand dann auf. Das ich eigentlich was trinken wollte, hatte ich in diesem Moment völlig vergessen. Ich führte den verschlafenen Manu in mein Zimmer und legte mich in mein Bett. Ich rutschte etwas zur Seite und Manu verstand und legte sich neben mich. Ich legte einen Arm um Manu sodass wir nun sehr nah beinander lagen, was Manu gefiel denn er begann zu lächeln.
"Willst du darüber reden?" fragte ich nach einiger Zeit und Manu schüttelte nur energisch den Kopf und kuschelte sich an meine Brust. Nicht das diese Situation schon perfekt genug war, begann auch noch Manu mit seinen Fingern Kreise auf meinem Bauch zu zeichnen. Ich dachte ich müsste sterben, weil es an jeder Stelle, die er berührte, begann zu Kribbeln. Irgendwann hörte ich Manus gleichmäßigen Atem und schlief dann auch ein.

POV Manu

Als ich aufstand, war ich alleine in Palles Bett. Warte... in Palles Bett? Hatte ich bei ihm... nein, oder? Jetzt fiel es mir wieder ein. Er denkt jetzt sicher von mir das ich eine kleine Meme bin und nicht alleine schlafen kann. Schnell sprang ich auf und wollte die Situation erklären. Ich ging also schnell ins Wohnzimmer wo Palle schon am Tisch saß. Der Tisch war gedeckt und er starrte in sein Handy. Sofort regte ich mich ab und war wieder völlig in meine verschlafene Rolle geschlüpft.
"Guten Morgen, Palle."
"Morgen? Wir haben 14 Uhr du Mulluck." erwiederte er auf meine Begrüßung und machte im selben Moment die Tastensperre seines Handys an.
"Oh, haha." lachte ich vor mich hin und Palle stimmte mit ein. Ich setze mich zu ihm an den Tisch und wir begannen zu essen. Ich sah das Palle sehr wenig aß und schon nach kurzer Zeit sagte, dass er satt seie. "Ist ein Anfang." nuschelte ich eher zu mir als zu ihm.
Als wir mit dem Essen fertig waren, war ich froh, dass er mich nicht auf gestern Nacht ansprach. Aber tja, zu  früh gefreut.
"Manu? Darf ich wissen, was du so träumst?"
"Uninteressant."
"Manu bitte! Ich mache mir Sorgen. Die letzten 2 Nächte ging das schon so."
"Aber es ist wirklich nichts, glaub mir doch." Ich konnte nicht lügen.
"Ich merk doch wie du lügst. Manu ich bin dein Affenbrudi, dein Kottbruder, dein bester Freund oder was auch immer. Du kannst mir alles erzählen." sagte er dann leise, aber traurig. Hatte ich das nicht auch mal gedacht? Als er da im Krankenhaus lag? Tatsache.
"Du, kurze Gegenanforderung. Du erzählst mir zuerst wieso das alles so eskaliert ist, und dann bin ich dran, ok?" Er nickte einstimmig.
"Ich habe mich irgendwann einfach nicht mehr wohl gefühlt in meinem Körper und ich dachte es liegt daran, dass ich zu viel wiege. Ich wollte abnehmen und verlor auch durch den ganzen Hate unter den Videos immer mehr mein Selbstbewusstsein, bis es dann soweit war, dass ich alles was ich gegessen hatte, im nächtsten Moment schon wieder draußen war. Das wird wie zu einer Sucht.."
Ich unterbrach ihn. "Hast du das schon mal getan, als ich hier war?"  Er nickte.
"Ach du Scheiße, Palle. Es tut mir Leid. Mir ist nie klar gewesen,-"
"Manu, es ist vorbei. Hoffentlich..." (freut euch nicht zu früh) Das letzte sagte er zu sich selbst.
"Aber, wieso ist mir das nie aufgefallen, ich mein, wir haben zusammen aufgenommen und das alles."
"Aber Manu, zwischen aufnehmen und treffen ist ein enormer Unterschied. Du hättest es garnicht erkennen können, weil ich immer darauf geachtet habe, dass du dir keine Sorgen machst. Ich wollte immer, dass es allen um mich herum gut geht und sie nichts schlechtes über mich denken. Naja, irgendwo hat es ja funktioniert. Irgendwann hab ich ja dann eingesehen, besser gesagt, als du dann neben mir am Bett im Krankenhaus gesessen bist, hab ich gemerkt, das das was ich getan habe über ein tolerantes Maß hinaus gegangen ist. Ich habs übertrieben. Jetzt weiß ich nämlich, dass du mich so liebst wie ich bin. #nohomo"
Ich starrte wie gebannt auf das Armband, mit dem er spielte als er das sagte.
"Du hast Recht." Er verstand was ich meinte und begann zu Lächeln. Es passte zu seinem Gesicht wie ein Baum zu seinem Stamm. (Geiler Vergleich, ich weiß. xD) Diese Erleichterung in seinem Gesicht konnte man ihm nicht übel nehmen.
"Und jetzt du."
Ich zögerte kurz und kratzte mich verlegen an meiner Schläfe.
Ich räusperte mich und begann zu erzählen. Von meiner Vorgeschichte, meinen Träumen und meinen täglichen Gedanken.
"Das tut mir Leid, Manu. Wenn ich was tun könnte, würde ich es tun."
"Du kannst was tun."
Er schaute mich fragend an.
"Mich bitte einfach nicht mehr drauf ansprechen." Er nickte und im nächsten Moment hörte ich mein Dubstep Intro aus seiner Hosentasche klingen. Ihm war das sichtlich peinlich und ging ans Telefon, als ich mich schonmal dran machte den Tisch abzuräumen. Fast zeitgleich waren wir fertig mit unseren Aktionen. Wer war das denn bitte?
Wie wenn er meine Gedanken lesen könnte antwortete er mit dem Wort: 'Mum.' Und ich nickte.
Ich ging auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Ich weiß nicht wieso, aber es fühlte sich richtig an. Er erwiederte diese Umarmung und ich war mehr als glücklich, dass er mich nicht wegschuckte oder so. Nach dieser langen und innigen Umarmung drückte mich Palle leicht von sich und  sagte dann:
"Komm Manu, wir gehen jetzt was aufnehmen, du wirst nächste Zeit sehr viel Vorproduziertes brauchen. Wir müssen auch noch die letzten Vorbereitungen für morgen machen." Meinte er und zwinkerte mir zu. Ohne das ich antworten konnte, nahm er meine Hand und zog mich in sein Aufnahmezimmer. Nach ungefähr 4 Stunden Aufnehmen meinte ich dann zu ihm: "Palle, du machst doch eh schon so viel für mich. Weißt du was? Ich kann schneller als du schneiden und berarbeiten, schick mir deine Videos. Ich mach das. Dann kannst du das mal mit Rewi klären." Mit dem haben wir auch seit dem Vorfall nicht geredet.
"Manu, du bist ein Schatz."
"Weiß ich doch." Sagte ich mit meiner Tumorstimme. Ich schnitt also Palles Videos und meine auch noch. So vergingen weitere 2 Stunden in denen ich am Schnitt saß und Palle mit einem hoffnungslosen Rewi schrieb. "Er meinte er wird uns morgen etwas geben."
"Nadann. Soll der mal ruhig." Antwortete ich ihm.

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Sry das sie Kapis immer in der Nacht on kommen, aber ich bin halt nachtaktiv xD
Bis Donnerstag :*
Lg
nadine

Nicht so easy | Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt