Nicht so easy | Kürbistumor

28 >Du schmeckst nach Rauch

POV Palle

Es klingelte an der Tür und wir lösten uns voneinander. Manu trat einen Schritt zurück und schaute mich skeptisch an. Er ging nicht zur Tür, sondern zu seiner Tasche und holte etwas heraus. Dieses etwas war aber so klein, dass es in Manus Händen verschwand. Er kam wieder auf mich zu und führte seine Hand zu meinem Mund.

"Mach dein Mull auf." Also öffnete ich leicht meinen Mund und Manu gab mir etwas hinein. Es war klein und hart, also kaute ich darauf herum. Es war ein Minzkaugummi.

"Du riechst und schmeckst nach Rauch, Schatz." Ich lachte nur leicht auf und er drückte mir einen kurzen Kuss auf meine Lippen. Ehe ich mich versah, wurde ich auch schon in die Küche geschoben. Manu deutete mir mit einer Geste ich solle hier bleiben. Ich nickte nur kurz und er verschwand in den Flur hinaus. Ich wollte natürlich wissen was los war, also schaute ich kurz aus der Küche hinaus. Zombey trat gerade durch die Türschwelle und die beiden verschwanden dann im Wohinzimmer. Wird schon seinen Grund haben, wieso er nicht möchte, dass Zombey weiß, dass ich da bin, Oder? Während dich also auf meinem Kaugummi rumkaute, lauschte ich ein wenig dem Gespräch. Zombey wollte Manu etwas sagen. Meine Muskeln spannten sich an. Doch jetzt, nur Stille. Kein einziges Geräusch. Nichts. Auf einmal, ein leichtes und kaum hörbares Wimmern. Wie ein Hund stellte ich mich auf. Ich spuckte meinen Kaugummi aus und ging geradewegs ins Wohzimmer hinein. Zombey war über Manu gebeugt und Manu hatte seine Hände hinter sich abgestützt. Manus Blick war nahezu flehend. Ich ging auf Zombey zu und drückte ihn mit einer Hand nachhinten. In mir brodelte die Wut wie vorhin bei dem Brief.

"Was wird das, wenn du fertig bist?!" Ich schrie ihn fast an. Dieser jedoch schaute mich nur mit einem geschocktem und überraschtem Blick an. Mein Blick schweifte kurz zu Manu und ich konnte erkennen, dass er gerade die Angst in Person war. Ich schloss kurz meine Augen, presste meine Lippen zusammen und streckte meine Hand einmal kräftig durch. Ich atmete dann noch einmal tief ein und wandt mich dann wieder Zombey zu.

"Ich denke, es ist besser, wenn du jetzt gehst." Zombey stand auf, hielt sich schützend die Hände vors Gesicht und rannte schon fast aus der Wohnung hinaus. Ich setzte mich neben Manu und strich ihm sanft über den Rücken. Als ich das tat, zuckte er leicht zusammen.

POV Manu

Als ich Palle in die Küche gebracht hatte öffnete ich die Tür. Wie erwartet kam Zombey durch die Tür. Ohne irgendein Wort gingen wir beide ins Wohnzimmer und ließen uns auf der Couch nieder. Es schien mir so, als würde er nach den richtigen Wörtern suchen. Er war unschlüssig.

"Du wolltest mir was sagen?" Also begann eben ich das Gespräch.

"Ja.."

"Schieß los." Ich wirkte relativ entspannt. Ich war aber das komplette Gegenteil. Angespannt und nervös würden meinen Zustand eher beschreiben.

"Ich.." Er schluckte. "liebe dich.." Meine Augen weiteten sich. Ich schloss sie kurz um zu realisieren was er mir gerade sagte. Mein bester Freund hatte sich in mich verliebt. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er schaute mich erwartungsvoll an, ich hingegen versuchte so neutral wie nur möglich zu wirken. Er fasste meine Ausstrahlung leider falsch auf und kam mir immer näher. Er war über mich gebeugt und ich hatte mich nach hinten hin mit meinen Armen abgestützt. Ich wollte etwas sagen, doch meine Lippen verließ nur ein leises Wimmern. Auf einmal hörte ich Schritte, immer näher kommende Schritte. Palles Hand drückte Zombey von mir weg und dieser blickte ihn sehr geschockt an. Konnte ich ja auch irgendwo verstehen. Ich meine, Palle taucht bei dem sonst so geheimnisvollen GLP in der Wohnung auf und verhindert somit einen Versuch mich zu küssen. Ich denke, ich wär genauso verwirrt.

"Was wird das, wenn du fertig bist?!" Er schrie schon fast. Diese Stimme. Sie war voller Energie. Sie hörte sich so an, als würde er gleich ein ganzes Land töten. Agressiv und einfach schrecklich. Ich hatte gerade noch mehr Angst als vorhin bei dem Brief. Palles Blick erkannte das sofort und er beruhigte sich ein wenig.